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0161 - Zamorras Sarg

0161 - Zamorras Sarg

Titel: 0161 - Zamorras Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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eklärte sie und sah Manuela an, »werden wir Frauen einen kleinen Einkaufsbummel in den benachbarten Ortschaften machen. Manuela soll endlich mal kennenlernen, was hier in Sachen Mode los ist.«
    »Oh nein!« schrie Zamorra künstlich erschrocken. »Dann schon lieber ein Vampir… zwei kaufwütige Weiber hält mein Konto nicht aus…«
    »Schuft«, schimpfte Nicole, aber ihre Augen lachten dabei. Zum erstenmal an diesem Tag!
    ***
    Der Vampir war außer sich vor Zorn. Er sah ziemlich zerrupft aus, nachdem Zamorra ihm diesen Strahlschuß verpaßt hatte. Zwar war es ihm gelungen, das Feuer rasch wieder zu löschen, aber ständig konnte er das auch nicht tun, weil auch seine Vampir-Magie nicht unerschöpflich war. Es war Zeit, daß etwas geschah. Zamorra War gefährlicher, als er angenommen hatte. Und er ließ sich auch nicht so rasch zermürben. Also mußte es auch ohne die Zermürbung geschehen. Denn der Vampir, begann zu begreifen, daß die Zeit plötzlich nicht mehr für ihn, sondern für Zamorra arbeitete. Der hatte Verstärkung bekommen. Aus der großen Höhe heraus hatte er deutlich den Namen Bill Fleming verstanden. Aus den Erzählungen anderer Schwarzblütiger aber wußte er, daß Zamorra oft gemeinsam mit diesem Bill Fleming auf Jagd ging. Hatte Zamorra Fleming um Hilfe gebeten?
    Der Vampir zog seine Kreise jetzt in weiter Entfernung und wartete ab, bis die Lichter erloschen. Er würde in dieser Nacht das Schloß heimsuchen. Zamorra sollte der einzige sein, der übrig blieb - in dieser Nacht! In der nächsten Nacht würde dann auch der berühmte, in Vampirkreisen jedoch berüchtigte Dämonenjäger dran glauben müssen.
    Indessen zog weder der Vampir noch einige Kilometer entfernt Zamorra den Faktor Zufall in die Planung mit hinein. Beide sollten sie Überraschungen erleben.
    Denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt…
    ***
    Bis spät in die Nacht saßen sie zusammen, klönten, diskutierten und fachsimpelten. Alles blieb ruhig: Keine weitere Vision bedrohte Nicole, der Vampir machte sich nicht mehr bemerkbar. Eine Zeitlang sprachen sie gemeinsam über Möglichkeiten, den Vampir in die Hände zu bekommen, kamen aber zu keiner Lösung.
    Schließlich gähnte Bill Fleming herzhaft und blinzelte hinter der vorgehaltenen Hand Zamorra kurz zu. Der registrierte es knapp, sah umständlich auf die Uhr und erhob sich.
    »Ich glaube, wir haben alle Ruhe verdient«, sagte er »Ihr zwei nach der Flugreise, und Nicole und ich nach dem heutigen Streß. Außerdem wollen wir ja morgen noch einiges tun, und dann…«
    Manuela nickte. »In Ordnung. Wir sitzen ja immerhin schon ziemlich lange hier…«
    Zamorra griff nach Nicoles Hand. »Zeigst du Manuela ihr Zimmer? Ich quartiere inwzischen den guten Bill ein. Alles können wir den armen Raffael schließlich auch nicht allein machen lassen, er ist nicht mehr der Jüngste.«
    Nicole sah ihn leicht erstaunt an, dann zuckte sie mit den Schultern. »Bon, Chef«, sagte sie. »Komm, Manu, ich bringe dich in deine Fürsten-Suite.«
    »Fürstinnen bitte«, lächelte die Studentin sanft.
    Zamorra und Bill folgten ihnen langsam, während Raffael abzuräumen begann.
    »Du hast so merkwürdig gezwinkert«, sagte Zamorra, als sie in dem Zimmer standen, das Bill gewöhnlich bewohnte, wenn er sich im Schloß aufhielt. »Was hast du vor?«
    Bill ließ sich auf der Bettkante nieder. »Ich habe das dumpfe Gefühl, daß du Nicole zur Zeit nicht trauen kannst, wenn das stimmt, was ihr erzählt habt. Es existiert eine Verbindung zwischen ihr und diesem Vampir, der übrigens erstaunliche Hypno-Kräfte besitzen muß. Ich nehme an, daß er über die gleiche Phase, durch die er Nicole mit Visionen versorgt, seinerseits in ihren Gedanken lesen kann. Du weißt ja, welche verblüffenden Fähigkeiten der alte Dracula besaß. Der hatte bekanntlich, noch bevor er per Schiff London erreichte, eine intensive magische Verbindung zu dem Irren Renfield… wir dürfen Vampir-Magie nicht unterschätzen.«
    Zamorra nickte. »Da hast du möglicherweise recht«, erklärte er. »Was ist also deiner dunklen Rede tiefer Sinn?«
    Bill räusperte sich.
    »Da also Nicole ungewollt zur Verräterin werden kann, wenn der Vampir in ihren Gedanken kramt, sollten wir meinen Plan unter Ausschluß der Öffentlichkeit besprechen. Ich habe nämlich durchaus eine Idee, wie wir diesem seltsamen Vogel zu Leibe rücken können.«
    »Laß hören«, verlangte Zamorra. Doch Bill schüttelte den Kopf.
    »Geh erst einmal hinüber

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