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0162 - Londons Pflaster ist heiß

0162 - Londons Pflaster ist heiß

Titel: 0162 - Londons Pflaster ist heiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Londons Pflaster ist heiß
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Augenblick wieder auf springen. Slim sah mich noch böser an als seine Kollegen.
    Erst jetzt, als die Statisten aufmarschiert waren, trat der Hauptdarsteller auf: James Nollan. Ich bemerkte mit einer gewissen Genugtuung, dass die Stelle am Kinnwinkel, an dem ihn meine Faust getroffen hatte, noch geschwollen war.
    »Gut, dass du kommst«, sagte er kalt. »Ich habe dich schon suchen lassen, aber du hast dich gut versteckt. Wir müssen noch über manches reden. Du bist dir doch darüber klar, dass ich nicht fast viertausend Pfund an diesen Idioten von Clean gezahlt habe, damit er weiterhin die Einnahmen kassiert. Wann übernimmst du den Laden?«
    »Ich bin noch ein wenig gehandicapt«, grinste ich. Mit eiserner Stirn log ich. »Ich war in Liverpool, James, aber ich habe deinen angeblichen Berufskiller nicht finden können. Ich fürchte, du hast mich in diesem Punkt reingelegt.«
    Er machte eine Handbewegung, als wäre das ohne Bedeutung.
    »Ich werde den Wirrington Klub von dir übernehmen.«
    »Willst du mir noch einmal viertausend Pfund zahlen?«
    Wieder die wegwischende Handbewegung.
    »Das wären dann achttausend Pfund. Für diese Summe hätte ich ihn auch vom alten Clean kaufen können. Ich werde den Klub führen, und du wirst am Gewinn beteiligt bleiben.«
    Ich sah von dem unbewegten Gesicht Chu-Wongs zu der nervösen Visage von Sandy Wells und hinüber zu der Bulldoggen-Fratze von Slim Glads. Einer von diesen drei hatte die Pistole in der Hand gehalten, mit der Anthony Cleans getötet worden war, und alle drei konnten jedes Wort verstehen, dass gesprochen wurde.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Es ist leicht, einen Mann, der als Mörder gesucht wird, um seinen Anteil zu betrügen, Nollan. Du hast mir versprochen, dass du mir den Mörder Cleans lieferst. Darauf bestehe ich. Vorher bekommst du den Wirrington Klub nicht in die Hand.«
    Zuckte es im Gesicht Chu-Wongs? Kaute Sandy Wells noch nervöser auf seiner Unterlippe? Knirschte Glads mit den Zähnen?
    Nollan jedenfalls verzog keine Miene. Er schien seine Niederlage in jener Nacht verwunden zu haben.
    »Du wirst dich mit mir einigen müssen, Keyl«, erklärte er kalt. »Sonst hast du keinen Nutzen von deinem Erfolg.«
    »Das ist gegenseitig. Vergiss es nicht! Wenn du weiter auf einem kalten Krieg bestehst, James, dann kann dieser Krieg sehr leicht heiß werden. Gib mir den Mörder Cleans, und nichts mehr steht zwischen uns.«
    Er stand auf. »Du Idiot«, zischte er. »Mit dir muss man anders reden.«
    Ich sprang auf und versenkte die Hand in die Brusttasche, aber Nollan gab seinen Leuten kein Zeichen, sich auf mich zu stürzen. Zuviel Zeugen waren im Klub.
    »Du solltest dich wirklich mit mir vertragen, James«, warnte ich. »Du hast genug Feinde. Denke an den Mann, der vor zwei Tagen versucht hat, dich umzulegen.«
    »Der Mann warst du«, sagte Nollan zu meiner Überraschung. Es war lächerlich, dass er das sagte. Er musste wissen, dass ich nicht auf alberne Art einen solchen Mordversuch unternommen haben würde, nachdem ich ein paar Stunden vorher ihn in aller Ruhe hätte erledigen können. Ich begriff, dass er diesen Satz für die Ohren seiner Untergebenen gesagt hatte. Ich erinnerte mich an Brights Geschichte über die Anfänge des Starlight Klub.
    »Irrtum, James«, sagte ich rasch. »Ich wette, dass die Pistole in Roger Calwoods Hand lag, und Calwood hasst dich, weil du ihn ins Zuchthaus gebracht hast.«
    »Du redest Unsinn«, schrie Nollan laut. Er drehte sich auf dem Absatz um. »Kommt, Jungs!«, befahl er.
    Er ging zwischen den Tischen davon. Glads folgte ihm sofort, aber Chu-Wong und Sandy Wells zögerten einen Augenblick.
    Ich trank meinen Whisky mit Genuss aus, rief nach dem Ober und zahlte. Ich war zufrieden mit dem Verlauf des Abends, und ich nahm mir vor, Chu-Wong und Sandy Wells bei Gelegenheit ein wenig einzeln zu beknien.
    Leider war es nicht leicht, einen von beiden zu erwischen. Ich versuchte es in den beiden folgenden Nächten, aber nicht nur Chu-Wong, sondern auch Sandy Wells und Slim Glads blieben verschwunden. Soviel ich mich herumtrieb, ich konnte keine Spur von ihnen entdecken.
    ***
    Das Nachtleben in Soho verlief im alten Stil. Clean jun. betrieb den Wirrington Klub und tat so, als sähe er mich nicht, wenn ich hereinkam. Larry Wedness sorgte für den reibungslosen Ablauf im Starlight. Tom, der Portier, hinderte mich nicht, wenn ich den Klub betreten wollte. Alles schien normal zu sein. Einmal fragte ich Wedness nach Nollan.
    »James ist

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