0163 - Um das Leben meines Freundes

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Autoren: Um das Leben meines Freundes

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FBI, Nelson. Wiederholen Sie kurz Ihren Bericht vom letzten Donnerstag. Sie wissen schon, die Ereignisse auf dem Bowling Green.«
    »Sir, etwa achtzig Jugendliche versuchten, einen Krawall zu inszenieren. Ich stand abseits und verhielt mich zunächst abwartend, weil ich keinen voreiligen Alarm geben wollte. Nach ein paar Minuten stieß erst Mister Maloon aus dem Büro des Staatsanwaltes und danach Mister Decker vom FBI zu mir. Wir unterhielten uns eine kurze Zeit, während mein Kollege im Streifenwagen saß und auf ein Zeichen von mir sofort das Revier alarmiert hätte. Aber das war überflüssig, denn Mistor Decker vom FBI schob sich allein durch die Menge und knöpfte sich den Anführer der jungen Burschen vor. Er brachte es tatsächlich und ohne jede Unterstützung fertig, daß sich die Jungen zerstreuten.«
    Ich nickte.
    »Dann wissen Sie ja Bescheid, Ronson. Dasselbe steht uns heute abend wieder bevor.«
    Der Lieutenant zeigte kein Erschrecken.
    »Wenn ich es weiß«, sagte er achselzuckend, »kann ich mich darauf vorbereiten. Ich werde ein paar Streifenwagen in der Nähe halten. Meinen Sie, daß es diesmal schlimmer werden könnte?« Ich zuckte die Achseln.
    »Das mag der Himmel wissen. Aber ich fürchte, der Radau der Jungen ist nur ein Täuschungsmanöver.«
    »Wie soll ich das verstehen, Sir?«
    Ich überlegte einen Augenblick, dann erzählte ich Ronson in wenigen knappen Worten von all den Ereignissen, die sich innerhalb der letzten Woche abgespielt und die mich zu der Vermutung gebracht hatten, daß heute abend irgendein mysteriösgroßer Coup gelandet werden sollte.
    »Dieser große Schlag ist es, der mir Kopfzerbrechen macht«, murmelte ich. »Mit ein paar jungen Schreihälsen läßt sich fertig werden. Noch dazu, wenn mann auf den Krawall schon vorbereitet ist. Aber von dem großen Coup wissen war gar nichts. Weder wo, noch wann, noch durch wen er stattfinden soll. Deshalb ist es wesentlich schwieriger, sich darauf einzustellen.«
    »Da unten in der Gegend wimmelt es ja von Banken. Jedes fünfte Haus mindestens ist eine Bank!« gab Ronson zu bedenken.
    »Ja, daran dachte ich schon«, bestätigte ich. »Aber gerade weil es so viele gibt, können wir uns schlecht darauf einstellen, daß vielleicht ein besonders dreister Bankraub ausgeführt werden soll. Wenn wir jede Bank ausreichend bewachen lassen wollen und dabei noch Leute übriglassen sollen für den Fall, daß der Coup eben doch keiner Bank gilt, dann müßten wir eine Division Infanterie haben.«
    »Das ist wahr«, nickte Ronson. »Aber was sollen wir denn sonst tun? Sie sind sich anscheinend ziemlich sicher, daß überhaupt etwas stattfinden wird?«
    »Zu neunzig Prozent sicher«, erwiderte ich.
    Ronson ließ auch noch den Sergeant hereinrufen. Zu viert beratschlagten wir nun, wie wir die Gegend am Bowling Green absichern könnten, ohne daß es die entsprechenden Leute zu früh merkten. Wir wollten sie ja nach Möglichkeit nicht verscheuchen, bevor wir nicht wußten, was sie eigentlich wollten und wir sie festnehmen konnten.
    Die Diskussion dauerte bis fast halb sechs. Aber als ich Ronson und das erste Revier dann verließ, saß ich fast zehn Minuten lang im Jaguar und dachte mit geschlossenen Augen angestrengt nach. Etwas hatte mir dieser Besuch auf dem ersten Revier immerhin eingetragen.
    Wie sich später herausstellte, war es etwas, das ein Menschenleben rettete.
    ***
    Mister High ließ mich sofort zu sich rufen, nachdem ich das Distriktsgebäude betreten hatte.
    »Sie sind ziemlich lange weggeblieben, Jerry«, sagte er. »Ich hatte mir schon Sorgen um Sie gemacht.«
    »Dazu bestand kein Grund, Chef. Ich hatte ein paar interessante Gespräche.« Ich gab ihm einen umfassenden Bericht über alle die Dinge, die ich im Laufe des Nachmittags erfahren hatte.
    »Das ist im großen und ganzen eine Bestätigung Ihrer Theorie, Jerry«, nickte der Chef. »Wir wollen uns sofort überlegen, was von uns aus getan werden kann, um die Gegend rings um den Bowling Green abzusichern.«
    Damit waren wir bis kurz vor halb sieben beschäftigt. Anschließend suchte ich unsere Überwachungsabteilung auf. Chester saß hinter einem Berg von Akten und qualmte eine dicke Brasil. Seine Gestalt sah man nur andeutungsweise hinter den Schwaden blauen Rauchs.
    »Tag, Jerry«, sagte er abgearbeitet, als ich bei ihm eintrat. »Was Neues von Phil?«
    »Noch nicht.«
    »Was heißt: noch? Hast du Hoffnung in Kürze etwas zu erfahren?«
    »Ja, ich hoffe es.«
    »Gib mir sofort