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0163 - Um das Leben meines Freundes

0163 - Um das Leben meines Freundes

Titel: 0163 - Um das Leben meines Freundes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um das Leben meines Freundes
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uns eigentlich vor einer Woche schon sagen sollen. Aber Ihre Schuld ist es nicht. Sie konnten ja nicht wissen, was passiert war.«
    Ich ging. Die Sirene an meinem Jaguar heulte gellend durch die Straßen. Auf dem freien Vordersitz neben mir lag der Zettel, den ich unter Phils Federschale auf dem Schreibtisch hervorgezogen und mitgenommen hatte.
    Slack Rolly stand darauf. Und die Adresse.
    ***
    Rolly war nicht zu Hause anzutreffen. Ein mürrischer Mann in den Fünfzigern, der vielleicht der Vater war, teilte es mir kurz und sehr unhöflich mit, denn er warf mir die Tür vor der Nase zu, bevor ich auch nur zu einer weiteren Frage kommen konnte.
    Ich zuckte die Achseln und stieg langsam die ausgetretenen Stufen des alten, windschiefen Hauses wieder hinab. Es roch nach Küchendünsten und Abfällen. Die Wände des Treppenhauses waren von Kindern mit Blei- und Farbstiften bekritzelt worden.
    Ich hatte schon fast die Haustür erreicht, als mir etwas einfiel. Ich kehrte um und kletterte noch einmal die Stufen zur dritten Etage hinan, wo Rolly wohnte. Abermals klingelte ich, und wieder öffnete der mürrische Mann.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß Slack nicht zu Hause ist!« raunzte er mich an. »Also was wollen Sie noch?«
    »Wir wollten uns heute abend irgendwo treffen«, log ich, ohne mit der Wimper zu zucken. »Slack wollte mir im Laufe des Tages noch den genauen Zeitpunkt und den Ort sagen. Bis jetzt hat er‘s nicht getan. Sie wissen wohl nicht zufällig, wie ich es noch rechtzeitig erfahren kann?«
    Der Alte schnaufte, als ob ich ein lästiges Insekt wäre.
    »Heute mittag sagte er zu Jack, daß sie sich alle Mann um halb acht am Bowling Green versammeln wollen. Mehr weiß ich nicht.«
    Wums! die Tür war zu. Ich steckte mir zufrieden eine Zigarette an. Halb acht Bowling Green. Wie ich es gedacht hatte.
    ***
    Ich fuhr zum ersten Revier. Im vorderen Raum fragte mich ein Riese von einem Sergeant:
    »Was kann ich für Sie tun, Sir?«
    Ich legte meinen Dienstausweis auf den Tisch.
    »Wer ist der Revierieiter?«
    »Lieutenant Ronson, Sir!«
    »Ist er da? Ich möchte ihn sprechen.«
    »Einen Augenblick, Sir! Ich werde Sie anmelden.«
    »Danke.«
    Der Sergeant verschwand durch eine Tür nach hinten. Ich betrachtete mir gelangweilt die ausgehängten Steckbriefe. Ein guter Teil stammte vom FBI. Und ein guter Teil der Leute, die wir in New York suchten, wurde jeweils hier in der Gegend erwischt. Die Bowery mit Umgebung war seit je ein beliebter Schlupfwinkel.
    Der Sergeant kam schon nach einer halben Minute zurück. Hinter ihm erschien die straffe Gestalt eines uniformierten Lieutenants der Stadtpolizei. Er kam mir entgegen, während der Sergeant die niedrige Tür in der Barriere aufhielt, die die Wache vom Raum für die Besucher trennte.
    »Ich bin Ronson«, sagte der Lieutenant. »Freut mich, Sie kennenzulemen, Mister Cotton. Ich habe schon viel von Ihnen gehört.«
    »Hoffentlich etwas Gescheites«, lachte ich und gab ihm die Hand.
    »Kommen Sie doch bitte in mein Dienstzimmer. Da können wir ungestört miteinander sprechen. Miller, ich möchte nicht gestört werden, bis mich Mister Cotton wieder verlassen hat.«
    »Aye, aye, Sir«, bellte der Riese hinter seinem Schreibtisch.
    Fonsons Dienstzimmer war so spartanisch einfach, wie man es leider auf jedem Polizeirevier erlebt. Wenn die Herren vom Bewilligungsausschuß für Polizeigelder Tag für Tag in solchen Räumen arbeiten müßten, sähen sie vermutlich schon nach vierzehn Tagen hübscher aus.
    Ronson nahm einen Stapel Akten von einem ungepolsterten Stuhl herunter und meinte, halb entschuldigend:
    »Was Besseres kann ich Ihnen leider nicht anbieten.«
    »Macht nichts«, sagte ich und setzte mich. »Lange Zeit werde ich ohnehin nicht bleiben. Hören Sie zu, Lieutenant. Ich habe den Verdacht, daß sich heute abend im Bezirk Ihres Reviers eine dicke Sache ereignen soll.«
    Ronson fuhr auf.
    »Sachte, sachte!« stoppte ich ihn. »Wie gesagt, es ist nur ein Verdacht, aber ich habe einige Anhaltspunkte dafür. Hat Ihnen irgend jemand gemeldet, daß genau heute vor einer Woche auf dem Bowling Green eine Horde von jungen Burschen versuchte, Radau zu machen?« Ronson ging nun doch zur Tür und rief hinaus:
    »Broad Nelson soll hereinkommen!« Draußen sagte der Sergeant sein Aye, aye, Sir, und eine halbe Minute später erschien ein Cop in Uniform auf der Schwelle.
    »Sie haben mich rufen lassen, Sir?« fragte er.
    »Das ist Nelson, einer meiner Leute. Hier ist Mister Cotton vom

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