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0164 - Die Truhe des Schreckens

0164 - Die Truhe des Schreckens

Titel: 0164 - Die Truhe des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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offenbar Spätzünder, weil sie erst jetzt wieder zu neuem Leben erwachen.«
    Tatsächlich, Zamorra sah es selbst.
    »Dann sind die Tiere, die wir befreit haben, nicht weit gekommen, fürchte ich. Mars hat sie gewiß abgefangen.«
    Horvath schüttelte den Kopf.
    »Nein, dann hätten wir sie sehen müssen!«
    Zamorra zeigte hinüber. Zweihundert Papellas bogen um den Hügel. Sie wurden von Marskriegern geführt. »Dort sind sie ja!«
    Horvath schüttelte sich. »Ich kriege eine Gänsehaut. Welch ein Glück, daß Mars die Papellas nicht in dem Maße beherrscht, wie seine Krieger. Die Tiere blieben trotz seiner Magie unberechenbar. Wir haben es ja erlebt. Andernfalls hätten sie uns verraten.« Horvath schüttelte sich abermals.
    Zamorra kroch von ihrem Aussichtpunkt zurück. »Komm jetzt, Lee, wir wollen uns beeilen. Durch die Aktion ist der Berg geschwächt. Seine Magie reicht nicht mehr aus, uns abzuwehren. Nutzen wir die Stunde und handeln wir, ehe sich die schwarzmagischen Kräfte wieder aufgeladen haben.«
    »Du hast recht.« Horvath nickte brummig. Dann machten sie sich gemeinsam auf den Weg.
    Unterwegs fragte er: »Was war das nur für eine Truhe, Zamorra? Zwanzig Krieger schleppten sie weg. Die Ar mee bleibt zurück.«
    Der Professr zuckte die Achseln. »Das ist jetzt nicht unser Problem, sondern das von Freund Gor. Soll er sich damit herumschlagen.«
    ***
    Gor mußte warten, bis das Öl abgekühlt war. Währenddessen blickte er immer wieder über die Ebene vor der Stadt. Würde sich Mars ganz zurückziehen? Das konnte und wollte er nicht glauben. Deshalb wartete er auf eine Teufelei.
    Die zwanzig Krieger mit der Kiste tauchten bei der Barriere auf. Trotz der Entfernung hatte sie Gor sofort entdeckt.
    Er runzelte die Stirn. Was hatte es damit auf sich?
    Auch die anderen Zartaner wurden aufmerksam. Die zwanzig Krieger schleppten die Kiste in Richtung Stadt. Es wäre eine Kleinigkeit gewesen, einen Trupp Zartaner entgegenzuschicken und ihnen die Kiste abzujagen, aber Gor tat es dennoch nicht.
    In einer Entfernung von etwa hundert Metern ließen die Horrorkrieger die Kiste nieder und schütteten noch ein paar funkelnde Gegenstände auf den Boden.
    Gor erinnerte es an etwas. Das war Schmuck. Es war manchmal üblich, daß ein besiegter Feldherr seinem Gegner Geschenke übereichte. Die siegreiche Stadt sollte durch diese Geste versöhnt werden.
    Was da so funkelte und glitzerte, konnte nur Edelsteine sein.
    Die Schwarzuniformierten zogen sich zuück. Sie marschierten in Richtung Barriere wieder davon.
    Gor hörte Schritte neben sich auf der Plattform. Er warf einen kurzen Blick zur Seite.
    Sorcerer, sein Oberpriester. Es war ihm irgendwie gelungen, den Palast trotz des siedenden Öles zu verlassen und auf Umwegen herzugelangen.
    »Ich danke dir, Sorcerer«, sagte Gor. »Du hast genau das getan, was meinem Plan genutzt hat, obwohl du nicht Bescheid wußtest.«
    Sorcerer lächelte flüchtig.
    »Vielleicht tat ich es, weil ich von dir inzwischen eine ganze Menge gelernt habe? Aber ich sehe, daß ein neues Problem aufgetaucht ist. Oder ist anzunehmen, daß es sich wirklich um eine freundliche Aufmerksamkeit von Mars handelt?«
    »Wohl kaum, Sorcerer. Kannst du dich auf die Kiste konzentrieren? Ich sehe dämonische Fratzen, die in das Holz geschnitzt sind, Spürst du die Magie, die von der Kiste ausgeht?«
    Sorcerer verfiel in Trance. Nach einer Minute blinzelte er und fuhr sich mit einer fahrigen Bewegung durch die Haare.
    »Natürlich ist es kein Geschenk, das Mars aus purer Freundlichkeit gemacht hat. Er greift zum letzten Mittel.«
    »Ein trojanisches Pferd?«
    »Nein, Gor, viel schlimmer. Mars hat dort vorn einen Teil des schwarzmagischen Potentials plaziert, weil er damit Zartas noch mehr schwächen will.«
    »Warum erst jetzt?«
    »Ich nehme an, daß er davor zurückschreckte, um unsere Höhle der Magie nicht zu zerstören, obwohl er vielleicht dazu in der Lage gewesen wäre. Nicht weil er feige, sondern weil er vorsichtig war. Kaum berührten die Schwertspitzen den ebenfalls mit Dämonenfratzen versehenen Deckel, als ein Blitz aufzuckte, durch die Klinge fuhr und Gors Arm traf. Sofort wurde Gors Waffenarm seltsam lahm und kraftlos. Gor biß die Zähne zusammen packte mit der anderen Hand den Knauf und setzte die Spitze an. Kraftvoll stieß er zu und sprengte damit den Deckel auf. Vorsichtig hob er den Deckel an. In diesem Augenblick schob sich eine Knochenhand heraus. Von Ferne wehte ein grausames Lachen herüber:

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