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0164 - Die Truhe des Schreckens

0164 - Die Truhe des Schreckens

Titel: 0164 - Die Truhe des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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Mars! Der Höllische hatte erkannt, was hier geschah, daß sich Gor erwartungsgemäß der Kiste angenommen hatte. Ehe es der zartanische Krieger verhindern konnte, umklammerte die Knochenhand das Schwert und riß daran. Sie tat es mit solcher übermenschlichen Kraft, daß Gor das Gleichgewicht verlor und über die Kiste stolperte. Eine zweite Knochenhand packte nach seinem Bein und verfehlte es knapp. Gor bemühte sich verzweifelt, nicht den Kontakt zu seinem Schwert zu verlieren. Er prallte gegen den Erdhügel und wirbelte herum. Die Knochenhand hielt eisern fest. Gor hockte sich auf den Hügel und rammte das Schwert kraftvoll in die Kiste hinein. Ein Schrei drang aus der Kiste heraus. Gor blickte auf das zusammengefaltete Gerippe. Wer war das? Wen hatte ihm Mars hier offeriert?«
    »Rhea Silvia!« grollte die Stimme des Kriegsgottes, als hätte er die stumme Frage von Gor vernommen. »Sie war mein Medium, als ich das letzte Mal zur Erde wollte, aber sie versagte, weil sie zu schwach war. Für die Gute war es zuviel. Sie starb. Ihr Gerippe landete in meiner Dimension. Ich stopfte sie in die Kiste und stellte sie in die Schatzkammer des Bösen. So lud sie sich mit magischen Kräften auf und wurde zu einem wichtigen Bestandteil der Schatzkammer. Kämpfe mit ihr, Gor, und unterliege. Ich habe dir Rache geschworen. Gor, der angeblich unbezwingbare Held, soll gegen eine Frau verlieren - und dann noch gegen eine, die seit Jahrtausenden nicht mehr lebt!«
    Abermals dieses furchtbare Gelächter, daß Gor die Haare zu Berge stiegen.
    Er stieß wieder mit dem Schwert zu. Das bereitete dem Horrorgeschöpf Unbehagen, mehr aber nicht. Es kroch jetzt aus der Kiste.
    Gor sprang auf und wollte der Knochenhand sein Schwert entreißen.
    Das Gerippe hatte wirklich übermenschliche Kräfte. Gor fühlte sich dagegen regelrecht schwach.
    Ein Kampf auf Leben und Tod entbrannte, und Gor wußte im voraus schon, daß Mars recht hatte. Gegen dieses Grippe hatte er keine Chance!
    Das magische Potential, das dahinter stand, war einfach zu groß.
    Selbst das Heilige Schwert war keine ausreichende Hilfe für Gor.
    Das Gerippe faßte mit der zweiten Hand nach und versuchte, Gor das Schwert zu entreißen.
    Wenn es ihm gelang, war der Kampf entschieden.
    ***
    Zamorra und Lee Horvath hatten ihr Ziel erreicht: Sie standen vor dem Berg des Bösen. Ein Gebirgspfad schlängelte sich in engen Serpentinen hinauf.
    Zamorra und Horvath beschritten ihn. Beide waren dabei sehr wachsam. Sie spürten die Magie des Berges, aber diese Magie war im Moment geschwächt, denn Mars hatte sie gebraucht, um seine toten Krieger zu neuem Leben zu erwecken.
    Vor allem Horvath mußte seine magischen Fähigkeiten unterdrücken, um den Berg nicht auf sich aufmerksam zu machen. Im Moment geschah den beiden Männern nichts, und Mars war mit anderem beschäftigt. Er achtete gar nicht darauf, was hier vorging.
    Das war ihre einzige Chance.
    Es lag an ihnen, sie wahrzunehmen. Dabei wußten sie nicht einmal, was sie dort oben erwartete.
    Der Aufstieg war beschwerlich. Trotzdem gönnten sie sich keine Sekunde Pause, weil sie wußten, daß sie jetzt schnell sein mußten. In Zartas ging etwas vor, was sich ihrer Kenntnis entzog, doch Zamorra ahnte, daß die Zartaner jetzt alle Hoffnung auf sie beide gesetzt hatten.
    Vor allem Gor, der um sein Leben kämpfte!
    Sie hetzten den Gebirgspfad entlang. Schon befanden sie sich in einer Höhe von mindestens dreißig Metern. Wenn jetzt einer von ihnen abrutschte, gab es keine Rettung mehr für ihn.
    Nur nicht daran denken! hämmerte es in Zamorra. Seine Lunge stach und das Herz pochte ihm bis zum Halse. Er spürte die Schwäche seines Körpers und mußte sie doch ignorieren.
    Und dann war der Gebirgspfad plötzlich zu Ende. Vor ihnen gab es nur eine glatte und fugenlose Felswand.
    Hatten sie den falschen Weg gewählt? Mußten sie den ganzen Weg wieder zurück und einen anderen Aufstieg suchen?
    Zamorra mochte es nicht glauben.
    Horvath hämmerte mit den bloßen Fäusten gegen den Felsen. »Hier muß es sein!« brüllte er wütend. »Ja, hier muß es sein!«
    Zamorra riß ihn an den Schultern zurück.
    »Wir müssen es mit Magie versuchen. Lee Horvath, dies ist die Stunde der Bewährung, Ich habe es geahnt: Es gibt auch hier eine Höhle der Magie. Nur dient sie dem Bösen und nicht dem Guten wie bei der Höhle der Magie in Zartas.«
    Horvath nickte. Seine Augen waren dunkel umrändert. Er war erschöpft -körperlich, aber nicht geistig. Seine

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