0164 - Flieh, wenn der Würger kommt
sprach.
»Jetzt habe ich dich, Sinclair!« sagte sie und kicherte hohl. »Ich werde dich langsam erwürgen, und du wirst keine Chance bekommen, Desteros Klaue zu entgehen. Nie hätte ich gedacht, daß es so leicht sein würde, dich in die Falle zu locken. Es war ein Kinderspiel, aber nun habe ich dich.«
Ich hörte die Worte zwar, doch längst nicht mehr so klar und deutlich. Die Hand hing zu fest um meinen Hals, der Luftmangel machte sich bemerkbar, und ich fühlte mich wie in Watte eingebettet.
Mir mußte etwas einfallen, wollte ich nicht ein Opfer des schon toten Dämonenhenkers werden.
In der rechten Hand hielt ich Karas Schwert. Das Kreuz hing vor meiner Brust. Ich konnte es nicht wirkungsvoll einsetzen, denn die Hand befand sich in meinem Rücken und drückte zu.
Was tun?
Ich schleuderte meinen linken Arm zurück, die Hand griff über die Schulter, wobei ich versuchte, die Würgeklaue zu fassen und sie von meinem Hals zu reißen.
Ich berührte sie auch, spürte das kurze Gelenk zwischen meinen Fingern, aber es gelang mir nicht, die verdammte Hand von meinem Hals zu reißen.
Ich war zu schwach.
Und Asmodina lachte. »Nein, Sinclair, so nicht!« Sie drückte noch fester zu.
Es war wie ein Prankenhieb, der mich etwas nach vorn warf und gleichzeitig in die Knie preßte. Mir war klar, daß Asmodina durch Desteros Würgehand jetzt ein Ende machen wollte. Sie ließ sich nicht länger auf das Spiel ein, zuviel hatte ich ihr bereits angetan.
Und sie zog Erwin Wozny in die Auseinandersetzung mit ein. »Schlag zu!« brüllte sie Darauf hatte Wozny nur gewartet. Ziemlich langsam und genüßlich grinsend hob er das Schwert, das einmal Destero und dann mir gehört hatte. Sie wollten sichergehen, mich erwürgen und gleichzeitig durch einen Schwerthieb töten.
Ich bekam kaum noch Luft.
Auch Wozny sah ich längst nicht mehr klar. Sein massiger Körper verschwamm vor meinen Augen, ich kam mir vor wie ein Pendel, das von einer Seite zur anderen ausschlägt.
Wozny wartete noch eine Sekunde, sah meine Schwäche, holte dann aus, schrie mir seine Wut dabei entgegen und führte einen fürchterlichen Hieb gegen mich…
***
Die beiden Frauen mit den Halbmasken sprangen wie Furien auf den Chinesen zu.
Mit dieser Attacke überraschten sie selbst Suko. Er hatte zwar damit gerechnet, angegriffen zu werden, aber nicht so schnell und auch zielstrebig.
Suko kam nur halb weg. Er befand sich noch in der Drehung, als Lilian gegen ihn prallte.
Auf der Treppe hatte sie ihre Hexenfreundin überholt, ihr Haß und ihr Kampfeswille waren nicht mehr zu bremsen.
Suko wurde von dem Aufprall zwar nicht umgeworfen, aber er gab sich selbst Schwung, fiel auf den Rücken, zog dabei die Beine an und schleuderte Lilian über seinen Kopf hinweg ins Gras.
Schreiend landete sie auf dem Bauch.
Die zweite war schon da. Sie sprang Suko an, als er hochkam. Der Chinese wußte, daß er keine Dämonen vor sich hatte. Rein instinktiv zögerte er, so hart zuzuschlagen, zudem war es eine Frau.
Sukos Rücksicht rächte sich. Die rechte Hand der Teufelsdienerin konnte er zwar noch zur Seite schlagen, doch die Linke kam voll durch. Und damit auch die Fingernägel.
Sie rissen blutige Streifen in Sukos Wange. Der Chinese stieß einen Fluch aus, zog den Kopf ein und schleuderte die Frau von sich weg. Sie überschlug sich im Gras, kam allerdings wieder auf die Füße, wie auch die erste.
Suko hörte ihre Schritte in seinem Rücken. Er huschte zur Seite und drehte sich.
Voll ließ er Lilian Wayne auflaufen. Sie wußte gar nicht, wie ihr geschah, wirbelte durch die Luft und flog sogar in die Büsche. Das Spielchen hätte Suko so weitertreiben können, aber die Lage war zu ernst. Er mußte die beiden Weiber ausschalten, sonst wurden sie doch noch gefährlich.
Zuerst war Rita Purdom an der Reihe.
Suko packte sie an der Schulter, drehte sie halb herum und tupfte die Handkante in ihren Nacken.
Der Schlag war genau dosiert. Ohne einen Laut von sich zu geben sackte die Frau zu Boden und blieb bewußtlos liegen.
Lilian kam aus dem Gebüsch. Sie hatte sich bewaffnet und hielt einen handfesten Knüppel in der Hand, den sie dem Chinesen über den Kopf ziehen wollte.
Suko ließ sie kommen.
Als sie zuschlug, raste seine Handkante hoch. Sie und der Knüppel kollidierten. Plötzlich bestand er aus zwei Hälften, die obere wirbelte davon, die untere hielt Lilian noch in der Hand. Allerdings nicht mehr, lange, Suko griff zu und entwand ihr die Hälfte.
Wie ein
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