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0164 - Ich und das Todeskarussell

0164 - Ich und das Todeskarussell

Titel: 0164 - Ich und das Todeskarussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und das Todeskarussell
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gebe Ihnen mein Wort, daß Jane niemals hingerichtet werden wird! Ich kann Ihnen noch nicht versprechen, wie lange es dauern wird, bis Sie Ihre Tochter wiederhaben. Aber daß es einmal der Fall sein wird, das kann ich Ihnen versprechen!«
    Phil sah mich groß an, sagte aber nichts dazu. Janes Mutter fing an zu weinen. Wir trösteten sie, so gut es ging. Dann kamen wir zu unserem Anliegen. Sie holte uns das Bild.
    Nachdenklich besah ich mir das Foto. Es hatte Postkartengröße und zeigte einen jungen Mann von ungefähr achtundzwanzig Jahren. Er sah nicht unsympathisch aus.
    »Jane hat uns erlaubt, dieses Bild für unsere Nachforschungen zu gebrauchen«, sagte ich.
    »Aber natürlich! Nehmen Sie es nur mit! Wenn Sie Jane nur helfen können! Ich bete jeden Tag ein paar Stunden zu Gott, daß er seine Hand doch nicht von Jane ziehen möge. Sie ist doch so ein liebes Kind! Glauben Sie mir, meine Herren, Jane könnte nicht einmal ein Tier töten, geschweige denn einen Menschen.«
    »Ich weiß, Mrs. Lorren. Sie müssen nur noch ein bißchen Geduld haben. Bitte!«
    Sie nickte unter Tränen. Phil und ich gingen hinaus. Unsere Kehlen waren wie zugeschnürt.
    »Wo willst du denn jetzt hin?« erkundigte sich mein Freund, als ich das Steuer nach links zog.
    »Downtown.«
    »Etwa noch einmal in Hucksons Bude?«
    »Nein. Ehrlich gesagt habe ich von dem Gestank in diesem Haus genug. Ich möchte mich lieber noch einmal dort umsehen, wo Mister Huckson zu essen pflegte. Allein — oder manchmal auch mit einem sogenannten Freund.«
    Phil stieß einen Pfiff aus.
    »Jetzt verstehe ich endlich, wozu du die Bilder brauchtest!« rief er.
    »Manchmal fällt ein Groschen eben langsam«, grinste ich.
    Er knallte mir eine mittelprächtige Sache in die Rippen. Ich war das schon gewöhnt.
    Der Wirt war nicht sonderlich von unserem neuerlichen Auftauchen erfreut. Wie jeder Gastwirt fürchtete er wohl für den Ruf des Hauses, wenn sich die Polizei zu deutlich für seine Gäste interessierte.
    Wir machten es kurz und schmerzlos. Ich legte ihm Hucksons Bild vor.
    »Wer ist das?«
    Er sah mich sprachlos an. Ich wiederholte meine Frage.
    »Aber das ist doch Mister Huckson!« sagte er verständnislos.
    »Richtig. Und der da?«
    Morgans Bild kam daneben.
    »Das haben Sie mich doch vorhin schon gefragt! Das ist ein Herr, mit dem Mister Huckson einmal hier war!«
    Ich legte Hopkins Bild dazu.
    »Und dieser Mann?«
    Der Wirt warf nur einen Blick darauf. »Oh, das ist ein gemeinsamer Freund von Mister Huckson und Miß Rou!«
    »Danke schön«, sagte ich zufrieden und steckte meine Bildergalerie wieder ein. »Das war alles, was wir wissen wollten. Sie lesen wohl nie Zeitung, was?«
    »Sehr, sehr selten. Keine Zeit! Warum?«
    »Sonst müßten Sie wissen, daß von diesen dreien nun schon zwei tot sind. Scheint sich zu einem richtigen Todeskarussell zu entwickeln. Guten Abend!« Er sah uns mit weit offenem Munde nach. Phil schüttelte den Kopf.
    »Eine Eifersuchtstragödie!« brummte er. »Wer hätte das gedacht! Huckson erschießt den Rivalen!«
    Ich sagte nichts dazu.
    ***
    Wir fuhren zu Joe. Als wir anhielten, fragte Phil:
    »Was willst du denn hier? Sag mal, wäre es dir nicht möglich, dein geheimnisvolles Schweigen zu brechen und mich ab und zu an deinen Erleuchtungen teilnehmen zu lassen?«
    »Mit Vergnügen, mein Alter. Ich möchte etwas essen. Jetzt ist es schon sieben Uhr abends. Mein Magen knurrt.«
    Phil gab zu, daß dies ein gescheiter Einfall war.
    Joe war sofort zur Stelle, als wir Platz genommen hatten. Er setzte sich ein paar Minuten zu uns.
    »Wie sieht es aus?« fragte er.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Leidlich. Ein paar Fortschritte haben wir gemacht. Aber noch nichts Entscheidendes. Sag mal, Joe, kannst du erstmal eine Bestellung für uns in Auftrag geben? Wir haben Hunger.«
    »Aber gern, Jungens! Was darf es denn sein?«
    Wir bestellten uns zwei kräftige Steaks. Joe gab die Bestellung weiter und wandte sich wieder an uns.
    »Was macht Jäne?«
    »Es scheint, als hätte sie neue Hoffnung geschöpft, seit wir ihr ein bißchen Mut gemacht haben. Aber mal eine andere Frage, Joe. Du erinnerst dich der Dinge, die du mit Vandoom gesprochen hast, als sich Jack hier betrank?«
    »Halbwegs.«
    »Er sagte doch etwas von Bestechung. Sprach er ausdrücklich von den Geschworenen?«
    Joe runzelte die Stirn.
    »Warte mal«, brummte er. »Also wenn ich jetzt so darüber nachdenke — ich glaube, er sprach nicht direkt von den Geschworenen. Er sagte nur etwas

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