0164 - Im Banne des Riesenplaneten
den Oldtimern, die vor mehr als einer Million Jahren auf dieser Welt gelebt hatten, keine unlogische Handlungsweise zu. Darum mußte das entfesselte Arbeiten der Maschinen auch seinen Grund haben.
Nach Turanders Meinung schwieg Leyden zu lange. „Lassen Sie nun räumen oder nicht?" Schärfer konnte eine Frage nicht gestellt werden. „Nein." Über den Helmfunk war deutlich zu hören, wie Turander erregt Luft holte. Er trat dicht vor Leyden. „Bei der nächsten Unterschriftensammlung, Turander?" fragte Leyden gelassen. Der andere lachte. „Tun Sie doch nicht so! Als ob Sie nicht genau wüßten, daß man sich schon mehrfach über Sie in Terrania beschwert hat! Welchen guten Freund haben Sie in der Nähe von Rhodan sitzen, der alles abfängt?"
Leyden hatte nicht die geringste Ahnung gehabt, daß man sich über ihn beschwert hatte. Statt nun bei dem Thema zu bleiben, sagte er: „Das war's wohl für den Augenblick, Turander." Damit ging er in Richtung des inneren Großtores. Am Knacken im Helmfunk stellte er fest, daß Turander abgeschaltet hatte.
Sein Geist lief weiter.Plötzlich lauschte er. Er stellte auf maximalen Empfang. Deutlich erkannte er Sascha Populos Stimme. Sie war unverkennbar. Und er hörte ein Zwiegespräch, das ihm viel verriet, nur nicht den Namen des anderen Sprechers.
Populos: „Ich benötige dringend die Farbkurvenverschiebung und alle Werte über das planetarische Magnetfeld. Wie sie vor und nach dem Beben ausgesehen haben, interessiert mich nicht.
Kannst du es mir bis heute abend besorgen?" Die andere Stimme: „Robet scheint mißtrauisch geworden zu sein. Aber ich werde schon einen Weg finden. Ich habe seine letzten Berechnungen.
Leyden hat ihm mit seiner Faltonschen Theorie einen neuen Weg gegezeigt. Sehr interessant." Populos: „Bring alles mit. Was machen deine Arbeiten an der Störungsquelle? Hast du entdeckt, wo sie steckt? Sie muß im Berg sein, und meiner Meinung nach im Planetarium. Hast du dazu immer noch keinen Zutritt?"
Die andere Stimme: „Ende. Wer atmet da?"
Populos und der andere hatten Tyll Leydens Atmen gehört. Der blickte erstaunt auf die kleinen Kontrollen im Halswulst seines Anzuges und stellte mit leichtem Erstaunen fest, daß er die Frequenz seines Helmfunkgerätes ungewollt verändert hatte und dadurch zum Mithörer geworden war.Er stellte auf die alte Wellenlänge zurück und schaltete danach den kleinen Sender ab.
Sascha Populos, dachte er ununterbrochen. Dieser Mann versuchte, ihn zu überspielen und unmöglich zu machen. Dann dachte er über das Gespräch nach, das er mitgehört hatte. Ihm blieb unklar, warum Populos nach Farbkurvenverschiebungen verlangte. Leyden bedauerte, daß Populos sich nicht präziser ausgedrückt hatte. Leyden war in tiefes Grübeln versunken, als er den Funkraum betrat. Auf Impos gab es zwei Hyperfunkexperten.
Beide knieten vor dem unersetzlichen Gerät und hatten es halb demontiert. Wortlos trat Leyden zu ihnen. Einer blickte auf. „Ja, Leyden, eine schöne Bescherung! Vor morgen mittag können wir weder senden, noch empfangen. Bei uns kommt nur noch Tonsalat an. Was wir aus den Antennen strahlen, kann den Hyperraum nicht mehr erreichen. Wenn wir nur wüßten, wo der Fehler an unseren Geräten liegt!" Der andere brummte: „Seit drei Tagen schon ist das Gerät nicht mehr hundertprozentig in Ordnung!" Dieser Satz war soviel wie ein Stichwort für Leyden. Auf der Stelle machte er kehrt und rannte hinaus - er, der sonst immer so langsam ging. Vor drei Tagen hatte einiges seinen Anfang genommen. Und ein anderes Mal war es am 4. August gewesen! Es wurde Mitternacht, als Leyden, Robet und Mussol erschöpft eine Pause einlegten. Seit acht Stunden saßen sie in Leydens Arbeitszimmer und hatten ununterbrochen Messungen angestellt, Berechnungen durchgeführt, und waren von einem Ergebnis zum anderen gejagt worden. Eins stand jetzt schon fest: Der Riesenplanet Herkules besaß nicht mehr den ursprünglichen Durchmesser von 2 213 00 Kilometern! Herkules schrumpfte! Er war kleiner geworden. Aber nicht nur das! Herkules hatte an Masse verloren! Die Masse, die verlorengegangen war, betrug jetzt schon das Dreifache von Impos! Leyden hatte einen Kalender zu Hilfe genommen, weil er sich selbst nicht mehr traute.
Wo war nur das Phänomen der Schwerpunktverschiebung in Herkules geblieben? Heute war der Tag, an dem nach siebentägigem Rhythmus diese Verschiebung am auffälligsten sein mußte! Aber es gab keine Verschiebung mehr in Herkules! In
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