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0164 - Im Banne des Riesenplaneten

Titel: 0164 - Im Banne des Riesenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verspüre ich kein Zittern mehr im Boden?
    Er lief auf das Großtor zu, klappte im Lauf den Klarsichthelm nach vorn, dessen Arretierung automatisch einschnappte. Das Tor öffnete sich. Leyden betrat den Maschinensaal. Er wagte es, das Außenmikrophon an seinem Anzug einzuschalten - und wie festgewurzelt blieb er stehen. Sein Außenmikrophon übertrug ihm das Singen der gigantischen Maschinen! Sie brüllten nicht mehr! Der Felsboden zitterte nicht mehr. Und immer deutlicher begriff Tyll Leyden. „Ihr Oldtimer!" flüsterte er und öffnete seinen Helm wieder. Die Stille blieb. Langsam näherte er sich dem ersten Aggregat. Er legte eine Hand gegen die Verkleidung. Er fühlte nur kühles Metall, sonst nichts. „Mein Gott!" stöhnte er tief ergriffen. Ein Gebirge war im Erdbeben planetarischen Ausmaßes untergegangen, aber ein ausgehöhlter Achttausender war aus diesem Inferno unbeschädigt hervorgegangen. Leyden begann zu begreifen, wer diesen Untergang verhütet hatte: Die Maschinen!
    Maschinen, die seit mehr als einer Million Jahre lang liefen!
    Maschinen und die von ihnen erzeugten Energien waren stärker gewesen als die unvorstellbaren Kräfte, die in planetarischen Erdbeben entfesselt worden waren! Unwillkürlich drängte sich Leyden die Frage auf: Warum? Warum hatte eine Rasse, die seit Äonen nicht mehr existierte, diese Sicherung dem größten Kunstwerk der Galaxis mitgegeben? War das Planetarium mehr als nur die getreue Wiedergabe der Milchstraße? Leyden faßte sich an den Kopf. Er wußte nicht, was er ansah. Er versuchte, alles Nebensächliche auszuschalten und sich nur auf das Warum zu konzentrieren. Er war nicht in der Lage, sich zu konzentrieren.
    Zuviel hatte er in den letzten vierundzwanzig Stunden erlebt, zuviel an Erkenntnissen gesammelt und zuviel ungelöste Fragen vor sich stehen. Ich muß ins Planetarium, dachte er. Als er den Kreis betrat, trug ihn das Feld nach oben, durch das Loch in der Decke, durch die optische und akustische Sperre. Über ihm wölbte sich der Dom; über ihm gleißte die Wiedergabe der Milchstraße. Alles war so, wie er es verlassen hatte. Er ging auf einen bestimmten Punkt der Randzone zu. Immer wieder blickte er zum Planetarium hinauf. Immer öfter wischte er sich dabei über die Augen. Irgend etwas ließ ihn verwaschene Reflexe sehen.
    War er überanstrengt? Warnten ihn die Augen, mit seinen Kräften keinen Raubbau zu treiben? Tyll Leyden fühlte sich nicht einmal müde. Er hatte jetzt das Empfinden, lange und tief geschlafen zu haben und vollkommen frisch zu sein. Unbewußt hatten ihn seine Schritte zur Plastik geführt. Sie drehte sich auf ihrem schwebenden Sockel. Die Augen der Statue leuchteten von innen heraus; der Sockel leuchtete. Leyden wischte sich wieder über die Augen, aber das Leuchten der Plastik blieb unverändert stark! Als er die Arme danach ausstreckte, dachte er an keine Gefahr. Als die sich drehende Statue unter seinen Händen dahinglitt, fühlte sie sich so kühl an wie bisher. Er trat einige Schritte zurück und schüttelte resignierend den Kopf. Was hatte das Leuchten der Plastik zu bedeuten? Je länger er sie fragend betrachtete, um so deutlicher wurde ihm, welche Verantwortung er für seine Kollegen übernommen hatte. Die Erinnerung, wie ihm eine Gruppe kurz vor dem letzten Beben entgegengetreten war, löste in seinem Mund einen bitteren Geschmack aus. Jetzt war er glücklich, daß eine Staubwolke sie lautlos überfallen hatte. Jetzt war er zufrieden, daß das Beben gekommen war und anschließend der Orkan. Diese Ereignisse hatten ihn davor bewahrt, auf seine Kollegen schießen zu müssen. Aber warum leuchtete jetzt auch die Statue? Warum brüllten die Maschinen nicht mehr? Das alles mußte doch einen Sinn haben. Er traute den Oldtimern nicht zu, ein bösartiges Spiel mit den Entdeckern ihres Planetariums zu treiben. „Es ist zum Verzweifeln!" rief er laut. Ich muß zum Planetarium hinauf, dachte er dann so intensiv, daß ein Strahl aktiviert wurde und ihn nach oben trug.
    Er gab kein Ziel an. Er hatte auch keins. Er mußte an Perry Rhodan denken. In diesem Moment verstand er, was dieser Mann für die Menschheit geleistet hatte. Wie vielen Rätseln war Rhodan begegnet, und jedes Rätsel hatte der Großadministrator gelöst! „Ich bin ein Versager!" murmelte Leyden. Er befand sich in 2000 Meter Höhe über dem kreisrunden Boden des Felsdomes. Mit der gleichen Geschwindigkeit wie sonst wurde er hinaufgetragen. Nun blickte er zum ersten Male wieder zu

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