0164 - Im Banne des Riesenplaneten
... Sie, Leyden. Und vielleicht ... ja, Sascha Populos."
Ohne mit der Wimper zu zucken, erwiderte Leyden: „An den habe ich gerade auch gedacht." Zwei Stunden später saßen Robet und Leyden immer noch zusammen. Mit Hilfe der kleinen leistungsfähigen Büropositronik rechneten sie die schwierigsten Probleme durch. Das Ergebnis ihrer Arbeit erschütterte sie. Es ergab nichts! Der Versuch, aufgrund der von vier Explorern durchgegebenen Daten die Falton'sche Theorie anzuwenden, war kläglich gescheitert.
Auch Leyden starrte betroffen auf das Resultat.
„Machen wir Schluß", schlug Gaston Robet vor.
„Kommen Sie mit zum Funk, Robet!" Unterwegs fragte Robet: „Wollen Sie nicht wenigstens sagen, was Sie vorhaben?"
Leyden ließ sich mit der EXPLORER-2115 verbinden, mit dem Schiff, zu dessen Besatzung der größte Teil der Wissenschaftler auf Impos gehörte. Er hatte verlangt, GUS Orff, den Chef der Astro-Abteilung, zu sprechen. Orff meldete sich. Sein Gesicht erschien auf dem Bildschirm. Er zeigte sich erfreut, Leyden nach langer Zeit zu sehen und zu sprechen. Aber Leyden hatte keine Zeit für eine Privatunterhaltung. „Orff, können Sie mir alle Unterlagen über den Lichtblitz senden, der die 2115 beim Anflug auf dieses System verfolgte? Ich hätte gern alle Daten."
GUS Orff blickte aus mehr als 15 000 Lichtjahre Entfernung seinen Mitarbeiter prüfend an. „Sie bekommen alles sofort. Einen Moment, bitte", sagte er. Es dauerte einige Minuten, dann tauchte Orffs Gesicht wieder auf dem Schirm auf. „Schalten Sie unsere Ersatzwelle ein. Was benötigen Sie sonst noch? Ich besorge es Ihnen. Ich muß sowieso gleich mit Terrania sprechen und dem Chef der Materialverwaltung Dampf machen. Wie kommen Sie mit dem Mann zurecht?" Gar nicht!
Aber das sagte Leyden nicht. Er sagte: „Ich bekomme, was ich haben will." Welche Umwege er aber gehen mußte, um zum Ziel zu kommen, verschwieg er.
„Was machen die Forschungen auf Impos? Haben Sie dem Planetarium schon Geheimnisse entlocken können?" wollte GUS Orff wissen. „Das Gegenteil ist der Fall, Orff. Danke für Ihre Hilfe.
Sonst noch etwas?" Es gab nichts mehr zu besprechen.
Der Bildschirm wurde dunkel. Über die Ersatzwelle der 2115 waren im Kurzimpuls alle Daten nach Impos gekommen. Der Stanzstreifen, auf dem sie in Schlüsselzeichen standen, war über zwei Meter lang. Leyden und Robet gingen schweigend wieder auf Leydens Büro zu. „Wir rechnen weiter!" sagte Leyden.
*
Perry Rhodan runzelte die Stirn. Wieder lag ihm eine Akte vor, in der massive Vorwürfe gegen den Astronomen und Physiker Tyll Leyden erhoben wurden. Siebzehn Wissenschaftler auf Impos beschwerten sich über seine planlose, sprunghafte Leistungstätigkeit, seine Einmischungen in ihr Arbeitsgebiet, und behaupteten allen Ernstes, Tyll Leyden sabotiere jede produktive Forschungsarbeit! Unterzeichnet war die Beschwerde von allen siebzehn Experten. Der Akte beigefügt lag ein Gutachten über jeden einzelnen dieser siebzehn Männer.
Rhodan las die vierte Beschwerde über Leyden.
Er erinnerte sich, daß er es war, der Leyden zum Chef auf Impos ernannt hatte. Wer hatte ihm dazu geraten? Eigenartigerweise konnte er darüber keine Note finden. Kurz entschlossen setzte er sich mit der Einsatzzentrale der Explorer in Verbindung.
„Wo hält sich die EXPLORER-2115 auf?"
„In Terrania, Sir.
Gestern nacht gelandet. Startet übermorgen wieder nach..." Das wollte Rhodan nur wissen. „Geben Sie mir den Explorerkommandanten!" Er mußte sich etwas gedulden, bis Oberstleutnant Thomas Herzogs scharf geschnittenes Gesicht auf dem Schirm auftauchte. Der Oberstleutnant wollte sich melden, Rhodan winkte ab. „Astronom und Physiker Leyden gehört doch zu Ihrer Besatzung, Herzog. Bitte, geben Sie ein Urteil über diesen Mann ab. Ich möchte außerdem erfahren, ob er in der Lage ist, eine Forschungsgruppe zu führen. Nun?"
Herzog konzentrierte sich auf seine Antwort. Er schüttelte leicht den Kopf. „Leyden ... als ob ich es geahnt hätte, Sir! Darf ich fragen, aus welchem Grund Sie eine Beurteilung wünschen?"
„Nein, Herzog. Ich will Ihr persönliches, unverfälschtes Urteil über Leyden hören. Also bitte!" Rhodan drängte. Dieser Fall kostete ihn mehr Zeit, als er dafür zur Verfügung hatte. Herzog straffte sich.
„Sir, Leyden ist zum erstenmal Chef einer Forschungsgruppe. Er ist weder der Typ eines Kommandanten noch der eines wissenschaftlichen Leiters. Er ist, so hat es den Anschein, ein
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