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0164 - Im Banne des Riesenplaneten

Titel: 0164 - Im Banne des Riesenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Sternenballung fehlte. Bei einer systematischen Durchmusterung des Kunstgebildes hatte man die letzte Lücke vor drei Tagen entdeckt. Abermals war es nur Leyden allein aufgefallen, daß auch dieses Loch in der Liliputgalaxis nicht jene klare Schwärze des Hintergrundes hatte, sondern ein verwaschenes, dunkles Grau war. Wiederum fragte er sich, als er sich an Ort und Stelle von der Lücke überzeugte, was dies zu bedeuten hatte. Eine Antwort konnte er sich nicht darauf geben.
    „Sieben ist eine Unglückszahl!" hatte jemand gespottet.
    „Irrtum! Eine Glückszahl!" hatte ein anderer berichtet. Tyll Leyden hatte es nur mit halbem Ohr gehört. Er ließ sich wieder zu Boden bringen und von dort aus in den Maschinensaal. Hier waren die Arbeitsgeräusche der fremden Maschinen unerträglich geworden. Der Maschinensaal konnte nur noch in schallisolierenden Raumanzügen betreten werden. Jeder normale Mensch mußte bei diesem höllischen Lärm nach wenigen Minuten durchdrehen. Diplomingenieur Turander kam ihm entgegen. Sie verständigten sich über Helmfunk.
    „Leyden, ich warne Sie! Lassen Sie räumen.'sonst fliegen wir alle hier in die Luft. Seit genau drei Tagen, 17.34 Uhr Standardzeit, rasen diese unheimlichen Aggregate, daß man das Zittern des Felsens im ausgegrabenen Keller fühlen kann, wenn man die Hand gegen die Kellerdecke legt. Professor Attik und seine Mitarbeiter möchten lieber heute als morgen alles liegen lassen.
    Sie haben Angst, daß der Achttausender zusammenbricht! Wir hier haben Angst, daß alles in die Luft fliegt!" Darauf ging Leyden nicht ein. „Ergeben die Messungen immer noch nichts?" Seine Frage bezog sich auf die gigantischen, brüllenden Maschinen. Es war und blieb ein Rätsel, warum nicht die geringste Energieemission durch die Verkleidung in den Maschinensaal trat.
    Turanders Nerven waren stark mitgenommen. Zornig erwiderte er: „Der Teufel soll die geisttötende Arbeit hier holen! Wir bekommen keinen einzigen Wert! Als ob die Dinger hier taube Nüsse wären! Wir bekommen noch nicht einmal heraus, woher diese Störungen kommen, an der unsere Kybernetiker verzweifeln!" Zum erstenmal erfuhr Leyden etwas, das seit langem bei einigen Wissenschaftlern bekannt war. Turander mußte Bericht erstatten. Keineswegs mit Vergnügen hörte Leyden ihn sagen: „Der einzige, der sich bemüht hat, die Störquelle zu finden, ist Populos gewesen. Aber der hat's auch aufgegeben! Höbet hat einmal getan, als ob es ihn nicht interessierte und sich dann darum nicht mehr bemüht." Leyden überging die letzten Bemerkungen. „Den Kybernetikern schlagen ständig die 5-D-Variometer durch?"
    Immer häufiger benutzten die Kybernetiker diese posbische Konstruktion, um noch nicht ganz geklärte fünfdimensionale Gefälleerscheinungen wertmäßig festzulegen. „Durchschlagen ist nicht richtig ausgedrückt. Reinhauen ist die bessere Bezeichnung!
    Irgend etwas haut rein und verfälscht die Werte der Variometer.
    Populos sagt, die Störungen kämen aus dem Hyperraum, hätten aber nichts mit Gravitationsschwankungen zu tun. Er käme auch nicht dahinter, was es wäre und woher es käme. Leyden, ich beschwöre Sie ... lassen Sie den Singenden Berg räumen! Hier geht es doch nicht mehr mit rechten Dingen zu!" Aber Tyll Leyden war genau vom Gegenteil überzeugt.
    Vor drei Tagen, um 17.34 Uhr Standardzeit, hatten alle Maschinen dieser Halle ihr Brüllen noch verstärkt. Vor drei Tagen, um 17.34 Uhr Standardzeit, hatten vier starke Erdstöße alle siebzehn Monde des Planeten Herkules erschüttert. Ihre sämtlichen arkonidischen Seismographen waren darüber ausgefallen. Der einzige Seismograph, der im Innern des Berges stand, hatte dagegen keinen einzigen Erdstoß aufgezeichnet! Die Erregung über diese gewaltigen Beben, von denen jedes über zehn Minuten gedauert hatte, war heute, am dritten Tag danach, abgeklungen. Aber zu einem konzentrierten Arbeiten konnte sich niemand aufraffen. Wortlos standen sich Leyden und Turander in der Maschinenhalle gegenüber. Die riesig langen, haushohen grauen Aggregate wurden von keinem Menschen mehr berührt. Die Verkleidung anzufassen, war fast genauso gefährlich wie mit 100000 Volt in Kontakt zu kommen.
    Die Schwingungen, welche die Verkleidungen abgaben, rissen jeden Menschen bewußtlos zu Boden. Hinter den Verschalungen mußte buchstäblich die Hölle entfesselt sein. Warum aber? fragte sich Leyden verzweifelt. Warum toben die Maschinen? Was wollen sie erreichen oder verhindern? Er traute

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