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0165 - Bis zum letzten Atemzug

0165 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: 0165 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bis zum letzten Atemzug
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Verwaltung?«
    »Ein Pfeil, der nach links zeigt zu dem Bürogebäude.«
    »Ein Pfeil, jawohl. Und nun erschwindle dir deinen Urlaub! Beeil dich! Es gibt anscheinend eine Menge zu tun heute.«
    »Immer noch.besser als Türen auf- und zumachen!«, brummte er und verschwand in der Bude, die dem Werkschutz Vorbehalten war. Er kam schon nach ein paar Minuten wieder heraus.
    »Hat’s geklappt?«
    Er grinste.
    »Sicher. Ich habe einfach gesagt, das FBI hätte angerufen. Ich sollte zur Vernehmung kommen. Wegen des Viehdiebstahls heute Nacht.«
    Ich lachte. Manchmal kann Phil mit überzeugendster Miene der Welt lügen. Weil er es so unglaublich frech tut, dass niemand auf den Gedanken kommt, er könne nicht die lauterste Wahrheit sprechen.
    Wir drückten uns im Eilmarschtempo durch die Straßen. Es war kurz vor halb elf, als wir an der Stelle ankamen, wo Poolis getötet worden war. Wir hatten in einem günstigen Augenblick in einer unbelebten Gasse die Begrenzungsmauer des Werksgeländes überklettert.
    In der aufgeweichten Erde sah man nur noch schwach die die Poolis gezogen hatte.
    »Wenn dies keine sein soll, was kann es dann sein? Ich meine, was hätte es werden können, wenn er es hätte vollenden können?«
    Phil zuckte die Achseln.
    »Meine Güte, darüber zerbreche ich mir den Kopf, seit ich das Ding sah!«
    »Was fragte ich, bevor wir die Firma verließen? Was war unter dem Schild mit der Aufschrift Verwaltung ?«
    »Ein - Himmel, ich werd verrückt! Ein Pfeil! Er wollte einen Pfeil malen!«
    Ich nickte.
    »Ja. Das ist das ganze Geheimnis. Und jetzt wollen wir einmal der Richtung dieses Pfeiles nachgehen.«
    Wir folgten dem aufgeweichten Pfad zwischen den Korrals. Wenn hier nie Betrieb wäre, hätte man nur der Spur der abgetriebenen Tiere nachzugehen brauchen. Aber hier wurden ja Tag für Tag Hunderte von Rindern entlänggetrieben. Es war unmöglich, die Fährten auch nur der letzten drei Tage auseinanderzuhalten, noch dazu kann der Regen alle Spuren gleichmäßig verwaschen haben.
    »Was ist das da vorn für ein Gebäude?«, fragte Phil und zeigte auf die graue Wand eines zweistöckigen Fabrikgebäudes.
    »Keine Ahnung, mein Lieber. Sieht wie eine stillgelegte Fabrik aus.«
    Wir gingen den schnurgeraden Weg zwischen den Korrals hindurch, direkt in die Richtung, die der Pfeil anzeigte. Aber genau in dieser Richtung lag auch die verlassene Fabrik.
    »Ich ahne was«, brummte Phil.
    »Ich auch«, sagte ich.
    Zweihundert Yards weiter wurde unsere Ahnung zur Gewissheit. Es war eine kleinere Konservenfabrik, die sich gegen die Konkurrenz der Großen nicht hatte behaupten können. Es gab die stufenweise ansteigenden Antriebe, wo das Vieh auf die Höhe der ersten Etage angetrieben wurde, damit es dort den Gang hinabrutschen konnte, der in der automatischen Schussvorrichtung endete.
    Wir untersuchten die nassen roten Ziegel, aus denen die niedrigen Stufen des Antriebes bestanden. Aber es war keine Spur von Lehm zu finden.
    »Sicher«, meinte Phil. »Sie brauchten ja nur die Stufen abzuspritzen. Da es geregnet hat, konnte die Nässe der Stufen nicht einmal auffallen.«
    »Sehen wir zu, ob man hineinkommen kann«, schlug ich vor.
    Wir marschierten an dem langen Bau entlang. Unter den vier Antrieben gab es Fenster, aber sie waren vergittert. Schließlich aber stießen wir auf eine Tür. Sie war von außen mit einem verrosteten Vorhängeschloss gesichert.
    Einen Augenblick zögerten wir, dann entschlossen wir uns zu einer Handlung, die im Grunde ungesetzlich war: Mit meinem Taschenmesser kratzten wir so lange den Rost ab, bis wir die Schrauben der Verschlusshaken lösen konnten. Auf diese Weise bekamen wir zwar nicht das Vorhängeschloss auf, aber wir konnten es mitsamt der Schließvorrichtung abnehmen.
    Die Tür quietschte höllisch, als wir sie aufzogen. Ein paar Minuten lauschten wir nach drinnen. Nicht das leiseste Geräusch war zu vernehmen.
    Leise huschten wir hinein. Schon als wir aus dem kleinen Raum, in den uns die Tür geführt hatte, in die Halle kamen, wussten wir Bescheid.
    »Es riecht nach frischem Blut«, sagte ich.
    »Es liegt kein Staub auf den Maschinen«, sagte Phil.
    »Der Fußboden ist noch feucht. Also wurde er innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden abgespritzt.«
    »Komm mal mit nach hinten«, sagte ich.
    Wir durchquerten die lange Halle. Ein bisschen verstand ich ja nun schon von den Vorgängen in einer Konservenfabrik. Ich schraubte die schwere Tür zum Kühlraum auf.
    »Na also«, rief Phil

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