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0165 - Kontaktschiff Terrania

Titel: 0165 - Kontaktschiff Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Auf Crougets Frage gab niemand Antwort. Die TERRANIA befand sich immer noch im freien Fall. Der Major nahm die routinemäßigen Kontrollen vor und ließ sich danach im Sessel nieder. „Was macht Peterle?"
    Seitdem der Schreckwurm etwas von seinem Können gezeigt hatte, war er in Crougets Achtung sehr gestiegen.
    „Ach so", sagte der diensttuende Offizier, „der Schreckwurm studiert die Bänder, die Leyden angehört hat!"
    Crouget machte kein gerade geistreiches Gesicht.
    „Sir, die Speicherbänder enthalten alle Geschehnisse, die bis heute über die Huldvollen, Schreckwürmer, Hornschrecken und das Suprahet zu verzeichnen sind. Sie enthalten zu einem Teil auch die wissenschaftlichen Berichte über Peterle selbst."
    „Ist der Mann verrückt geworden, dem Schreckwurm geheime Kommandosachen mitzuteilen? Warum hat man mich nicht davon benachrichtigt?" brüllte Crouget. Die Offiziere hielten sich die Ohren zu. „Sir", erwiderte der diensttuende Offizier ruhig, „Mister Leyden hat auf seine Vollmachten verwiesen. Damit sind uns doch die Hände gebunden, nicht wahr?" Die Antwort, die Crouget gab, hatte mit der letzten Frage wirklich nichts zu. tun. „Ich möchte wissen, womit wir es verdient haben, mit diesem Narren an Bord gestraft zu werden." Der Mann, den Crouget einen Narren genannt hatte, saß ein Deck tiefer im Archiv. Er ließ das letzte Band ablaufen. Der Roboter, der es dann zu Peterle bringen sollte, stand schon wartend neben ihm.
    Längst nicht mehr so konzentriert wie in den letzten Stunden, hörte Leyden zu. Die vielen Berichte, die er in einem Arbeitsgang in sich aufgenommen hatte und die ihm zum Teil unbekannt gewesen waren, hatten ihm ein ziemlich klares Bild von den Schreckwürmern vermittelt. Ohne die letzten Auswertungsergebnisse der großen Bordpositronik wäre er aber nicht zu diesem abschließenden Urteil gekommen.
    Das Band lief aus. Der Roboter wollte es an sich nehmen. In diesem Moment hatte Leyden einen anderen Entschluß gefaßt. „Nein", wehrte er ab, „ich bringe das Band selbst zu Peterle hinüber." Danach schaltete er die Bordverständigung ein und ließ über die Zentrale seinen Kollegen Neev suchen. Neev hielt sich in seiner Kabine auf. Nachdem Leydens Kabinentür ihm aus der Hand gerutscht war, hatten sie sich weder gesehen noch gesprochen. „Bitte, Kollege, wollen Sie zum Hangar kommen? Ich habe mit Peterle' eine Sache durchzusprechen und möchte Sie gern dabei wissen."
    „Gut, ich komme." Sie trafen sich an der Tür zum Hangar. Leyden wollte sie.öffnen, als Salor Neev ihn zurückhielt. „Lieber Kollege, ich bitte Sie, mein Verhalten in Ihrer Kabine zu entschuldigen. Ich hatte vor lauter Begeisterung den Boden unter den Füßen verloren." Leyden winkte ab. „Erledigt, Kollege Neev. So etwas kann jedem passieren."
    Der Biologe sah ihn dankbar an. Er wollte zu dem Fall noch etwas sagen, aber Leyden kam ihm zuvor. „Belassen wir es dabei. Bitte." Er ließ Neev den Vortritt. Mit Absicht. Und sein Plan gelang.
    Im Moment ihres Eintretens legte Peterle ein neues Band auf, schaltete mit einer Greifzange und lauschte über den Symboltransformer dem Bericht. Neev war stehengeblieben. „Haben Sie ihm das beigebracht?"
    „Ich habe durch einen Roboter den Apparat hereinbringen lassen. Alles andere hat Peterle dann selbst erledigt." Sie warteten, bis der Schreckwurm auch vom Inhalt des Bandes Kenntnis genommen hatte, das Leyden mitgebracht hatte. Als das Schlußzeichen durchlief, begann Leyden zu sprechen. Er ging in seiner Darstellung davon aus, daß Tombstone aus den Bruchstücken des explodierten Suprahet entstanden und von der kleinen, gelben Sonne eingefangen wurde. Im Laufe der Zeit zeigte es sich dann, daß sich das materiell stabil gewordene Molkex hier anders entwickelte als jene Molkex-Massen in Herkules. Welche Faktoren Leben auf Tombstone entstehen ließen, erwähnte Leyden nicht.
    Zu einer Flora, die sich in Jahrhunderttausenden entwickelte, bildeten sich die Schreckwürmer. Obwohl Tombstone in der Zeit der ersten Riesenraupen aller Wahrscheinlichkeit nach in seiner Größe mit Herkules konkurrieren konnte, erwies sich der Planet doch als zu klein, als nach den ersten Eiablagen aus diesen Eiern die Hornschrecken schlüpften, sich durch Teilung unheimlich schnell vermehrten und dabei den Planeten fraßen. Dieser Prozeß wiederholte sich so oft, daß Tombstone darüber bis zu 90 Prozent seiner Masse verlor. Innerhalb der Intervalle, in denen aus gewaltigen Molkex-Massen

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