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0165 - Kontaktschiff Terrania

Titel: 0165 - Kontaktschiff Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Blick darauf zu werfen. „Wollen Sie ihn sich denn nicht ansehen?" fragte ein Offizier, dem die Neugier im Gesicht stand.
    Dr. Salor Neev, der von keinem vermißt worden war, meldete sich über den Interkom: „Leyden, können Sie veranlassen, daß man mir die große Rechenanlage zur Verfügung stellt?"
    „Sie können sie sofort übernehmen, Kollege", gab Leyden zur Antwort.
    „Danke, Leyden. Ich bin einer interessanten Sache auf der Spur.
    Sie werden sich wundern, was von Ihrer Theorie noch übrig geblieben ist!" Neevs Stimme strotzte vor Triumph. Von allen Seiten in der Zentrale wurde Leyden scharf beobachtet. Wie reagierte er auf die Ankündigung des Biologen? „Sie können recht mit Ihrer Behauptung haben, daß ich mich gleich wundern werde, Kollege!" Gelassen legte Leyden den aufgewickelten, mehrere Meter langen Stanzstreifen in den Koffer zu den übrigen Folien, verschloß ihn, nahm ihn an sich und verließ die Zentrale.
    „Das Schicksal verschone uns in Zukunft von Wissenschaftlern an Bord unseres Raumers!" rief Fils Crouget verbittert. Als sich kurz darauf das Schott vom Deck her öffnete, sagte er in sich hinein: „Fortsetzung folgt. Der Nächste bitte!"
    Dr. Salor Neev trat vor die Bordpo-sitronik, um Berechnungen durchzuführen, die Leydens Theorie über Tombstone ad absurdum führen sollten.
     
    *
     
    Salor Neev grinste hämisch, als er Leydens Kabine betrat. Er setzte sich und kam sofort zur Sache. „Leyden, Ihre Tombstone- Theorie können Sie begraben. Tombstone ist seit wenigstens zweitausend Jahren ein Altersheim planetarischer Größenordnung.
    Mehr aber nicht! Bitte, hier ...! Das sind die Aufzeichnungen des Individualspürers. Ich darf doch annehmen, daß der Hochleistungsempfänger in Ordnung ist und mentale Schwingungen einwandfrei aufnimmt. Nun, Leyden? Entdecken Sie eine einzige Fortpflanzungswelle? Das ist die sterilste Angelegenheit, die ich als Biologe bis heute betrachten durfte. Das bedeutet also, daß Tombstone niemals die Heimat der Schreckwürmer sein kann. Wir sind einem Phantom nachgejagt und haben ein planetarisches Porzellan! gefunden. Wie gefällt Ihnen mein Vergleich? Nett, nicht wahr?"
    In seiner Besessenheit hatte Salor Neev jegliche Kontrolle über sich verloren. Aber an Leyden prallten die gehässigen Bemerkungen ab.
    „Sie brauchen aber lange, um sich mit dem Ergebnis des Individualspürers vertraut zu machen, Leyden!" sagte der Biologe.
    Er glaubte die Ursache entdeckt zu haben, die Leyden immer noch schweigen ließ. Er deutete auf ein Schlüsselzeichen. „Darin ist die Untermauerung meiner Behauptung noch einmal festgelegt. Es liegt aber noch viel mehr darin, Leyden, und zwar die Tatsache, daß auf Tombstone vor etwa zweitausend Jahren der letzte Schreckwurm geboren worden ist. Also ... die Masse der Monstren ist zu diesem Zeitpunkt ausgewandert und betrachtet diesen Planeten nur noch als Altersheim. Damit stehen wir wieder am Anfang. Unser Schreckwurm hat uns fehlgeleitet, und ich bezweifle, ob wir auf dem Planeten einen Hinweis erhalten, wo nun die Welt zu finden ist, auf der fortpflanzungsfähige Riesenraupen leben. Sie, lieber Leyden, müssen sich jetzt mal wieder anstrengen und sich eine neue Theorie einfallen lassen. Ja, ja, Sie sind noch ein bißchen jung!" Wortlos gab Leyden dem Biologen die Folie zurück. „Nun sagen Sie doch endlich was ...!" rief Salor Neev.
    Leyden lachte ihn an. „Ich erwartete, Sie hätten mir Neuigkeiten zu übermitteln, Kollege. Was Sie mir da soeben gesagt haben, weiß ich alles schon. Ich unterstreiche Ihre Behauptung, daß seit rund zweitausend Jahren kein einziger Schreckwurm mehr auf Tombstone geboren worden ist. Ich bleibe aber dabei, daß Tombstone der Heimatplanet der großen Raupen ist. Sie, werter Kollege, haben in Ihren Überlegungen etwas Wichtiges vergessen: die Huldvollen!" Leyden lachte den Biologen immer noch unbekümmert an. Mit diesem Lachen konnte man einen Fanatiker zum Wahnsinn treiben, und Neev stand kurz vor einem Tobsuchtsanfall. Schließlich keuchte er: „Sie haben das alles gewußt? Sie ... Sie ..." Damit sprang er auf, lief hinaus und schlug die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zu.
     
    *
     
    Ausgeschlafen betrat Fils Crouget die Zentrale seines Schiffes.
    Der diensttuende Offizier erstattete Bericht. Er sprach auch von Leyden. „Der Wissenschaftler sitzt seit dreizehn Stunden im Archiv und spielt sich ununterbrochen Bänder vor. Sonst keine Vorkommnisse."
    „Wird dieser Leyden nie müde?"

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