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0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

Titel: 0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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umsonst hatte er eine Handlungszentrale, eine Nebenstelle der Hölle , in Marburg errichtet.
    Die beiden Fahrzeuge stoppten vor einem alten Haus am Rande der Stadt ab, dort, wo die Stadt bereits ländlichen Charakter anzunehmen begann. Hier standen die Häuser weit auseinander, hier gab es Vorgärten und Grün.
    Wie ein Schatten sank Nocturno herab.
    Schwarzgekleidete Androiden stiegen aus den Wagen. Auf einen Wink des Dämons schwärmten sie aus. Nocturno bedauerte in diesem Moment, keinen Frog mitgenommen zu haben, den er mit dem Befehl über die Künstlichen betrauen konnte, um bei der Aktion seine eigenen Wege zu gehen.
    Lautlos umschlichen sie das Haus. Nocturno war sicher, daß sie den Verräter überraschen konnten. Metamorpho konnte nichts von ihrer Blitzaktion ahnen. Zu gut hatte er sich bisher abgeschirmt, um durch Zufall entdeckt zu werden.
    Nocturno sandte den Impuls, in das Haus einzudringen.
    Da geschah das Unerwartete.
    ***
    Jener, der sich Metamorpho nannte, hatte die Annäherung seiner Gegner bereits bemerkt. Der fettleibige, kahlköpfige Mann mit den jettschwarzen Augen sah zur Uhr. Die Zeiger standen dicht vor der Zwölf. Nur noch ein paar Minuten bis Mitternacht!
    Das Mädchen, das er mitgebracht hatte, sah auf. »Was ist los, Sonny?« fragte sie überrascht. Sie erwartete von »Sonny« eine Menge und ahnte nicht, daß sie für den Dämon nur ein Spielzeug war. In seiner Tarnung als Mensch war Metamorpho ein erfolgreicher Architekt. Der Luxus, der ihn umgab, faszinierte das Mädchen, ebenso sein Auftreten. Daß er fett war, konnte man vernachlässigen. Irgendetwas war an ihm, das sie zu ihm hinzog. Etwas Dämonisches, überlegte sie.
    »Ich bin gleich wieder da«, sagte ›Sonny‹ kurz angebunden und verließ das große Wohnzimmer. Eine eigenartige Musik klang leise aus den Boxen der Quadro-Anlage. Sie fragte sich, wer sie komponiert haben mochte. Sie lief von einer Cassette ab, die -nicht beschriftet war, und versetzte ihren Geist in einen seltsamen Rauschzustand.
    Sie trat an die Fensterwand, die eine ganze Seite des Zimmers einnahm, den Sektkelch noch in der Hand. Plötzlich fuhr sie zusammen. Hatte sie draußen nicht einen sich bewegenden Schatten vor dem Haus gesehen?
    Sie trat etwas zur Seite, um besseres Sichtfeld zu haben, und erkannte zwei große, schwarze Wagen auf der Straße.
    Und da war noch irgend etwas…
    Etwas Riesiges, Furchtbares, schwärzer noch als die Nacht…
    Huschende Gestalten glitten um das Haus.
    Ein Überfall…
    Weiter konnte sie nicht denken. Denn in diesem Augenblick änderte die fremdartige Musik ihren Rhythmus. Von einem Moment zum anderen überkam sie Müdigkeit. Sie taumelte. Der Sektkelch entglitt ihrer Hand und zerschellte am Boden. Sie schaffte es gerade noch, in einem Sessel niederzusinken, dann fielen ihr die Augen zu. So konnte sie nicht mehr wahrnehmen, was dann geschah…
    Metamorpho hatte dafür gesorgt, daß sie nicht Zeugin des kommenden Geschehens wurde. Denn der Dämon hatte längst seine Vorbereitungen getroffen. Er wußte, daß er sich nicht auf ewig dem Zorn der Schwarzen Familie zu entziehen vermochte, er wußte auch, daß es Nocturno war, der Jagd auf ihn machte. Und obgleich er einen Bund mit den Meeghs geschlossen hatte, waren jene noch nicht in der Lage, ihn zu schützen. Noch hatten sie nicht auf der Erde Fuß gefaßt. Die wenigen bisherigen Versuche waren stets gescheitert. Dies sollte durch Metamorphos Verrat nun anders werden, aber noch war es nicht soweit.
    Also hatte er selbst seine Maßnahmen getroffen.
    Und jetzt schlug er zu…
    ***
    Zamorras Wagen stoppte kurz. Nicole fuhr; der Meister des Übersinnlichen konzentrierte sich auf die Kursangaben, die das Amulett ihm lieferte. Hier begann Marburg bereits aufzuhören.
    Zamorra sah auf die Uhr.
    Kurz vor Mitternacht!
    »Scheinwerfer aus«, sagte Zamorra leise. »Wir fahren verdunkelt weiter.«
    Nicole legte den Gang wieder ein. Bedächtig rollte der Wagen weiter. Nicole schaltete weiter und ließ den Senator im dritten Gang im Schritttempo rollen; das Motorengeräusch war kaum noch wahrnehmbar.
    »Langsamer…«
    Der elastische Motor ließ sich noch weiter drosseln, ohne unrund zu werden. Vor einem Bungalow tauchten zwei schwarze Kolosse auf. Die beiden Wagen der Dämonendiener.
    »Stop!«
    Der Wagen stand. »Bleib im Leerlauf, startbereit«, murmelte der Professor und öffnete die Tür. Sekundenlang flammte die Innenbeleuchtung auf, dann war er draußen. Hoffentlich hatte niemand das

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