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0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

Titel: 0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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jegliche Einrichtung. Er wirbelte herum. Doch dort, wo er durch eine Tür eingetreten war, gab es diese nicht mehr. Vier massige Wände umschlossen den Professor.
    »Ich Idiot«, murmelte er. Metamorpho, der Geflohene, hatte Recht behalten. Zamorra saß in der Falle!
    ***
    Metamorpho war nicht mehr in der Lage, seine Körperform beizubehalten. Der Antischock bei der Berührung des Energiefeldes zwang ihn zur Auflösung. Der Dämon zerfloß.
    Er stand unter Schockwirkung. Fort, nur fort von dem Energieschirm! Das war der einzige Gedanke, der ihn noch beherrschte. Hätte er in seinem Gallerte-Zustand noch eine Stimme besessen, hätte er in seiner Panik geschrien. Er sickerte durch einen Spalt im Fußboden, floß hastig hinaus. Er begriff, daß er Zamorra unterschätzt hatte. Wie schon etliche andere Dämonen, hatte er die Gefahr, die von dem Parapsychologen für die Schwarze Familie ausging, zu gering eingestuft. Er entsann sich, daß Zamorra selbst mit seinen neuen Freunden, den Meeghs, fertiggeworden war.
    Jetzt war es zu spät. Aber immerhin befand sich der Meister des Übersinnlichen jetzt in der Falle. Eine Falle, aus der er auch mit seinem Amulett nicht auszubrechen vermochte, denn diese Falle war durch die magische Technik der Meeghs errichtet worden.
    Solange ihn niemand befreite, mochte er in seinem Gefängnis schmachten. Wahrscheinlich würde ihn der Tod ereilen. Die Sterblichen waren so empfindlich…
    Metamorpho empfand Befriedigung darüber. Er versuchte, seinen Körper wieder zu stabilisieren, doch es gelang ihm nicht. Die Schock-Energie saß noch zu stark in seinen Zellen. Es konnte Stunden dauern, bis sie abgebaut wurde.
    Der Dämon konnte warten: Er hatte Zeit. Nocturno irrte durch das magische Labyrinth, in das Metamorpho ihn gelockt hatte, und die Androiden konnten den Bungalow nicht betreten. Und wenn es Tag wurde, schwand Nocturnos Macht. Sicher, der Herrscher der Nacht besaß selbst dann noch beachtliche Kräfte, aber sie würden dann der Macht Metamorphos nicht mehr gewachsen sein.
    Metamorpho war zufrieden. Er hatte einstens seinen Häscher und zweitens den größten Gegner der Dämonen ausgetrickst. Was wollte er mehr?
    Zusehen, wie du aus deiner eigenen Falle wieder herauskommst ! schrie ein Teil seines Bewußtseins.
    Da erst begriff er, wo er sich befand, Wohin er in seiner Schock-Panik geflohen war, ohne nachzudenken.
    Er befand sich selbst in dem magischen Labyrinth, das er für Nocturno errichtet hatte und das sich erst dann auflösen würde, wenn Nocturno tot war.
    Metamorpho wußte, was das bedeutete.
    Er würde das Unvermeidliche tun müssen - er mußte gegen Nocturno kämpfen…!
    ***
    Blondaine, Hartmann und Tapp gehorchten dem befehlenden Impuls der Gallertmasse, die die Kontrolle über sie gewonnen hatte. Die beiden anderen Beeinflußten wurden nicht gebraucht. Blondaine, der schon vorher wegen seiner Ideen unter den Kollegen geradezu berüchtigt war, führte die Dreier-Gruppe an. Metamorphos Ableger auf ihrer Haut sagten den drei Beeinflußten, was zu tun war.
    Kommissar Winter war gefährlich! Der wußte zuviel und wollte noch mehr wissen, sonst hätte er kaum die Untersuchung der grünen Substanz angeordnet.
    Winter war zur Gefahr geworden. Er mußte ausgeschaltet werden. Die drei Beeinflußten wußten, was sie zu tun hatten.
    Winter unschädlich machen!
    Ihn ebenfalls von der grünen Masse übernehmen lassen!
    Der Kommissar mußte unter Kontrolle gebracht werden. Wenn er erst einmal auf ihrer Seite stand, war schon unheimlich viel gewonnen bei dem Versuch, die Anzahl der Zeugen für bestimmte Geschehnisse zu reduzieren.
    Blondaine gab den Kurs an.
    Im Präsidium, im Polizeihauptquartier, war Winter um diese Zeit nicht mehr zu finden, weil er seit ein paar Stunden Feierabend hatte. Es war gerade Mitternacht. Nur Blondaine kannte die Privatadresse Winters.
    Er führte die Gruppe dorthin!
    Mitten im Herzen Marburgs bewohnte Kommissar Winter eine Mietetage im dritten Stock eines malerisch schönen Hauses. Vor dem Haus blieben die Beeinflußten stehen. Sie hatten die Strecke zu Fuß zurückgelegt.
    Blondaine, der Anführer, ging kein Risiko ein. Winter war gefährlich. Auf einen, der Schmiere stand, mußten sie verzichten. Keinen Blick hatten sie für die Schönheit der Hausfassade übrig, und die abgeschlossene Tür bot ihnen kein Hindernis. Aus Polizei-Arsenalen hatte Blondaine einen Spezial-Zylinderschlüssel mitgehen lassen, der mit winzigen Stellschrauben in seiner Verzahnung

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