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0166 - Das Werwolf-Mädchen

0166 - Das Werwolf-Mädchen

Titel: 0166 - Das Werwolf-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war gekommen, und Yakka/Winter hatte ihn aufgefangen wie die anderen Wölfe seines Rudels auch. Die Herrin rief, und das Rudel gehorchte.
    Die Wölfe trabten lautlos am Straßenrand entlang ihrem Ziel zu. Eine teuflische Falle wurde aufgebaut -teuflisch deshalb, weil sie von weitem zu erkennen war und dennoch kein Weg daran vorbei führte.
    Der Leitwolf erkannte es mit seinem menschlichen Verstand sofort. Das Rudel bezog seine Position direkt vor dem Schmugglerpfad. Der Weg war damit abgeriegelt. Die Menschen würden sich hüten, den Sperriegel aus Wölfen durchbrechen zu wollen. Ganz erkannte Winter die Hintergründe dieser Aktion nicht, aber er begriff die Funktionsweise dieser Falle, die den Zweibeinern jegliche Handlungsfähigkeit nahm.
    Seine scharfen Wolfsaugen hatten die Menschen längst erspäht, die dort oben standen und herabsahen. Er hatte auch erkannt, daß die Herrin in ihrer menschlichen Form zwischen ihnen stand. Um so weniger begriff er den Sinn des Ganzen.
    Wollte sie lediglich den Zweibeinern ihre Macht demonstrieren?
    Es juckte Winter in allen Gliedern, mit dem Rudel die Position aufzugeben und hinaufzustürmen, um die Zweibeiner zu erwischen. Aber der geistig übermittelte Befehl war stärker. Er hielt sie alle an ihren Plätzen.
    Da rollte das Blechungetüm heran, das Winter in seiner Erinnerung unter der Rubrik »Auto« wiederfand. Es schleuderte, stellte sich quer und wurde dann wieder in Fahrtrichtung gedreht. Langsam glitt es jetzt auf das Rudel zu.
    Die Wölfe warteten ab und schlossen dann den Kreis. Winter selbst sprang mit einem gewaltigen Satz auf die Motorhaube und sah in das Wageninnere. Ein einzelner Mann saß darin.
    Winter sah sein verzerrtes Gesicht.
    Der Gefährte der Herrin machte es sich bequem und wartete ab. Er war gespannt darauf, was der Zweibeiner unternehmen würde, um sich aus der Affäre zu ziehen. Die Wölfe hatten Zeit, der Zweibeiner bestimmt nicht. Etwas mußte geschehen.
    Es dauerte nicht lange, bis dem Zweibeiner der Gedulsfaden riß. Mit einem jähen Ruck setzte sich das Auto in Bewegung - rückwärts!
    Der Leitwolf wurde von dem Ruck überrascht. Er konnte sich auf dem glatten Metall mit seinen Wolfspfoten nicht halten und rutschte auf die Straße. Im nächsten Moment hörte er das dumpfe Geräusch, mit dem Fleisch und Metall zusammenprallten, und hörte das schrille Schreien seiner Gefährten.
    Haß flammte in ihm gegen den Zweibeiner auf und durchbrach alle Schranken!
    ***
    Monique atmete tief und hörbar durch.
    »Ganz ruhig bleiben«, murmelte der Professor. »Solange sie da unten sind, tun sie uns nichts. Gefährlich wird es erst, wenn es ihnen einfällt, heraufzukommen.«
    »Und wenn?« fragte Monique.
    Nicole legte einen Arm um ihre Schulter. »Dann fällt uns sicher etwas ein«, sagte sie.
    Zamorra setzte den Kasten ab. »Wenn wir schnell genug sind, können wir es schaffen«, sagte er. »Die Flaschen können gefährliche Waffen sein.«
    »Die Splitter, nicht wahr?« sagte Nicole leise. Zamorra nickte.
    Lupina warf ihm einen schwer zu deutenden Blick zu.
    In diesem Moment schleuderte unten der Wagen. Zamorra hielt sekundenlang den Atem an. Dann schnaufte er erleichtert. Yardin behielt den Senator unter Kontrolle.
    Langsam rollte er mitten unter die Wölfe.
    Zamorras Hand glitt zu den Knöpfen seines Hemdes. Er überlegte, ob es sinnvoll war, das Amulett einzusetzen. Aber wenn das da unten stinknormale Wölfe waren, half auch das Amulett nicht weiter.
    Er zögerte noch, beobachtete weiter. Lupina machte einen Schritt zurück. Ihr Körper berührte Zamorra. Ihm war, als durchlaufe ihn ein elektrischer Schock.
    Da wurde es unten wieder lebendig. Mit einem jähen Ruck und kreischenden Reifen schoß der Senator nach rückwärts. Das auf der Haube liegende Tier wurde heruntergeschleudert. Dann prallte das Wagenheck dumpf gegen drei der Wölfe und rammte sie nieder. Ein schauerliches Heulen erklang.
    Da bewegte sich der Wagen schon wieder! Raste jetzt vorwärts!
    Lupina stieß einen spitzen Schrei aus. Sie beugte sich vor, als wolle sie nach unten laufen und in das Geschehen eingreifen. »Nein…« keuchte sie. »Nicht!«
    Der Wagen preschte auf das Tier zu, das am Boden lag und sich gerade erhob!
    »Yakka!« schrie Lupina auf.
    Im letzten Moment schnellte sich der Wolf zur Seite. Der Kotflügel des Wagens verfehlte ihn um Millimeter und raste jetzt auf ein paar andere Tiere zu. Zamorra begriff, was Yardin beabsichtigte. Er setzte den Wagen als Waffe ein und

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