Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0166 - Das Werwolf-Mädchen

0166 - Das Werwolf-Mädchen

Titel: 0166 - Das Werwolf-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Werwölfe?«
    Yardin nickte in der Dunkelheit.
    »Es war ein Werwolf«, sagte Leville. »Der Rest müssen normale Wölfe gewesen sein. Weiß der Teufel, wie sie es geschafft haben, über das Wasser zu kommen. Unerklärlich…«
    »Hol’s der Teufel«, wiederholte Yardin nachdenklich. »Ja, mein Lieber, der Gehörnte hat mit Sicherheit seine Fingerchen im Spiel…«
    ***
    Zamorra, Nicole, Monique und die Fremde waren zurückgeblieben. Der Professor betrachtete die Weißblonde eingehend. Immer wenn das Mondlicht ihre Augen traf, glühten diese hell auf. Er versuchte, Vergleiche mit den beiden anderen Mädchen zu ziehen. Entweder war er nicht in der Lage, aufzupassen, oder das Phänomen traf bei den beiden nicht zu.
    Nicole lehnte sich an Zamorra, der sich auf dem Getränkekasten niedergelassen hatte und die Fremde prüfend ansah. »Verzeihen Sie, Mademoiselle, daß ich mich nicht als Kavalier zeige und Ihnen mein Hemd anbiete, aber meine eigene Gesundheit würde entsetzlich darunter leiden, da ich erkältet bin…«
    Die Fremde strich mit einer gleitenden Bewegung durch ihr weiches, langes Haar.
    »Das macht nichts«, sagte sie melodisch. Die Stimme schwang in Zamorra nach. »Es ist nicht besonders kalt, und ich bin fast trocken. Behalten Sie Ihr Hemd ruhig. Es macht mir nichts aus.«
    »Es ist eigentlich erstaunlich«, sagte der Parapsychologe. »Die anderen waren regelrecht blaugefroren, und Sie nicht.«
    Sie lächelte, und es war, als gehe die Sonne auf. Nicole bemerkte es mit umwölkter Stirn. »Vielleicht bin ich ein wenig abgehärteter«, sagte die Fremde. »Es soll Leute geben, denen das Wasser sogar bei hellem Sonnenschein zu kalt ist.«
    »Aber es ist doch eigentlich gar nicht so kalt«, widersprach jetzt Monique. Ihre Stimme klang enttäuscht. Vielleicht, weil sie einsah, daß aus dem nächtlichen Bad bei Mondschein nichts mehr werden würde. Zamorra registrierte unbewegt, daß Monique mit neidvoll-bewunderndem Blick immer wieder den ebenmäßigen Körper der Fremden betrachtete. »Wie heißen Sie eigentlich?« fragte er.
    »Lupina«, sagte Lupina.
    »Und weiter?«
    »Reicht Ihnen das nicht? Ihren Namen kenne ich ja auch nicht«, gab sie zurück und lächelte. Nicoles Druck wurde stärker. Offenbar wollte sie Zamorra nachhaltig daran erinnern, daß sie auch noch da war.
    Er legte einen Arm um ihre Taille. In Anerkennung seiner Bemühung lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter.
    Zamorra stellte sich und die anderen vor.
    Lupina nickte. »Schön, dann kennen wir uns jetzt also«, sagte sie. »Zamorra… nennt man Sie nicht den Meister des Übersinnlichen?«
    Er nickte überrascht. »Woher wissen Sie das?«
    »Oh, man liest einiges in den Zeitungen«, sagte sie. Sie ließ sich auf dem Sand nieder und streckte die unverschämt langen Beine aus. »Hin und wieder geistern die Sensationsmeldungen durch die Presse…«
    »Leider«, erwiderte Zamorra knapp.
    »Was ist auf der Yacht geschehen? Es war doch so eine Art Millionärsyacht mit Mitternachts-Party, nicht wahr? Denn warum sollten Sie sonst so… ähem… paradiesisch herumlaufen?«
    Erneut nickte sie. »Ja, es war eine Yacht. Aber…« Sie stockte. »Ich möchte nicht darüber sprechen. Jetzt nicht…«
    Zamorra akzeptierte es.
    Er war blockiert. Der Schnupfenvirus störte seine Konzentration und behinderte seine Para-Fähigkeiten. Weder unbewußt noch bewußt war er in der Lage, ihre Gedanken zu lesen.
    Ansonsten hätte er feststellen müssen, daß die Fremde, die sich Lupina nannte, davor fürchtete, daß er sein Hemd wieder öffnen und das Amulett unbedeckt vorzeigen würde.
    ***
    Pierre Yardin nickte. »In etwa entspricht es dem, was ich mir über den Vorfall gedacht hatte«, sagte er, während er Zamorras Luxusgefährt vor dem Haus des Arztes stoppte. Er wandte sich um und betrachtete noch einmal kurz die nassen, frierenden Gestalten. Dann stieg er als erster aus. »Wir sind da«, stellte er fest.
    Auch die anderen verließen jetzt den Wagen. Der Inspektor übersprang die niedrige Zaunpforte und ging mit raschen Schritten auf das Häuschen zu, in welchem der Arzt von Ploumanac’h sein Domizil hatte. Yardin lehnte sich an die Klingel.
    Langsam kamen die anderen heran. Sie froren sichtlich und litten an Unterkühlungserscheinungen, aber hier draußen gab es nichts, urri sie zu wärmen.
    Der Arzt ließ sich Zeit. Offenbar war er zu dieser frühen Nachtstunde bereits unter die Federn gekrochen und benötigte einige Zeit, um zwischen Türklingel und Telefon

Weitere Kostenlose Bücher