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0167 - Ich stand im anderen Lager

0167 - Ich stand im anderen Lager

Titel: 0167 - Ich stand im anderen Lager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich stand im anderen Lager
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benutzt worden bist.«
    Ich warf meinen Hut an den Haken.
    Phil betrachtete interessiert mein Gesicht. »Du siehst aus wie ein Mann, der einen Zusammenstoß mit einer Dampfwalze hatte.«
    Ich ließ mich in meinen Sessel fallen. »Zunächst glaubte ich, es wäre ein versehentlicher Zusammenstoß, aber seit sie vor meiner Wohnung ihr Versäumnis von der Delancey Street nachzuholen versuchten, bin ich nicht mehr so sicher, dass es ein Versehen war.«
    »Erzähle«, verlangte Phil. »Ich habe eine Schwäche für Geschichten, bei denen Polizisten den kürzeren ziehen.«
    Ich tischte meine Story auf. Phil hörte aufmerksam zu.
    »Merkwürdige Sache«, stellte er fest, »aber ich kann mir nicht gut vorstellen, dass es sich um die gleichen Leute handelt. Es ist doch ziemlich unlogisch, dich zunächst mit einiger Mühe flachzulegen, dann dich wieder hochkommen zu lassen, um es ein paar Stunden später erneut zu versuchen.«
    »Es ist überhaupt unlogisch, dass ich verprügelt und beschossen worden bin. Soviel ich weiß, läuft augenblicklich kein Mensch in New York herum, der mir ernstlich böse sein könnte.«
    Phil kicherte wie eine alte Jungfrau. »Da hast du recht, Jerry. Du und ich, wir sind die beliebtesten Leute von ganz New York. Am meisten verehrt werden wir in der Bowery, dem Hafenviertel, in Harlem und in der Bronx. Die Gangster winken mit Fähnchen und rufen Cheerio!, wenn wir kommen.«
    »Halt die Klappe! Du weißt genau, was ich meine. Nur wenn wir hinter einem Ganoven her sind, kämpft er mit uns. Sonst sind sie froh, wenn wir unsere Nasen nicht in ihre Angelegenheit stecken. Sie tun alles, um uns nicht auf sich auf merksam zu machen. Keinem Gangster fällt es ein, auf einen G-man zu schießen, nur weil er ein G-man ist.«
    »Vielleicht hat man sich dich nicht vorgenommen, weil du ein G-man bist, sondern…«, sagte Phil, aber er vollendete den Satz nicht.
    »Was meinst du?«
    »Wie geht es Dorothy?«, fragte er.
    »Was willst du damit sagen?«
    Phil kannte Dorothy, aber er hatte mir nie verheimlicht, dass sie ihm nicht besonders sympathisch war. Natürlich war Phil nicht blind, und er wusste so gut wie jeder andere, dass Dor fantastisch aussah. Trotzdem mochte er sie nicht, und er behandelte sie mit Reserviertheit. Ich hatte mit Dorothy einmal darüber gesprochen. Sie hatte nur die Achseln gezuckt und erklärt: »Kein Mann schätzt die Freundin seines Freundes.« Damit war die Angelegenheit für sie abgetan.
    »Miss Kent versteht es meisterhaft, einem Mann den Kopf zu verdrehen. Ich könnte mir vorstellen, dass irgendein Kopf genug verdreht war, um dich als lästigen Konkurrenten durch eine mächtige Tracht Prügel auszuschalten, und als das nichts fruchtete, es mit härteren Mitteln zu versuchen.«
    »Kein Bekannter von Dor boxt so gut, wie der Mann in der Delancey Street.«
    »Aber viele Verehrer von ihr haben Geld genug, um einen guten Boxer zu bezahlen.«
    Ich bewegte unbehaglich die Schultern. »Du treibst deine Abneigung gegen Dorothy zu weit, Phil. Es war eine Verwechslung. Ich habe es selbst gehört.«
    »Du warst ja in einem Zustand, in dem man jedes Wort haargenau versteht«, versetzte er ironisch. »Ich finde, es passt ganz schön zusammen. Irgendeiner von den Millionärsknaben lässt dich zusammenschlagen, um Dorothy an diesem Abend zu erobern. Du erscheinst trotzdem auf dem Fest bei Glass, und trotz deines lädierten Gesichtes hängt sich Dorothy an deinen Arm. Der Junge, der die Sache organisiert hat, kocht vor Wut. Er fährt weg, wartet vor deiner Wohnung und probiert, ob er sich nicht mit einer Kugel den Weg zu Dorothy Kent freischießen kann.«
    »Welche Sorte von Filmen siehst du dir in letzter Zeit an? Oder hast du es in Büchern gelesen? Ich kann wirklich nicht glauben, dass dieser Unsinn von selbst in deinem Gehirn aufgeblüht ist.«
    Phil zuckte die Achseln und schien ein wenig beleidigt zu sein.
    »Schon gut«, versuchte ich ihn zu versöhnen. »Wir werden herausbekommen, was dahintersteckt. Ich muss erst einmal die Männer finden, die in der Delancey Street über mich hergefallen sind.«
    »Willst du nach ihnen suchen?«
    »Klar! Als Sommerbeschäftigung. Ein anderer kann meine Arbeit hier tun.«
    »Lass sie von Crawfield oder MacLew machen«, sagte Phil. »Ich werde dann mit dir suchen. Warum interessierst du dich nicht für die Schützen von gestern Nacht?«
    »Weil ich zu wenig Anhaltspunkte für sie habe. Alles, was wir fanden, waren ein paar platt gedrückte Kugeln vom Kaliber 0,7.

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