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0167 - Spione von der Erde

Titel: 0167 - Spione von der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu öffnen. Die Arbeit machte ihm Vergnügen. Die Ratschläge einiger Freunde kamen ihm in den Sinn, die angesichts seiner Fähigkeiten überzeugt gewesen waren, daß er als Einbrecher und Tresorknacker zehnmal soviel verdienen könne wie bei der Raumflotte. Mit Daumen und Zeigefingerspitze führte er sanft und feinfühlig die flache Öse des schlüsselförmigen Werkzeugs, während die Kante des Mittelfingers über den Bart strich und das Instrument in langsamer, stetiger Drehung bewegte. Elektrisiert hielt er inne, als er plötzlich auf Widerstand stieß. Das Werkzeug ließ sich jetzt ohne viel Kraftaufwand einen halben Zentimeter weiter in den Schlitz hineinführen. Hauka drehte es mit kräftigem Fingerdruck nach links. Es gab ein knackendes, scharrendes Geräusch - und die Tür sprang auf. Hauka straffte den schmerzenden Rücken und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er hatte es geschafft. Der Mechanismus des Schlosses war komplizierter, als er es sich vorgestellt hatte. Er war trotzdem damit fertig geworden.
    In diesem Augenblick, ohne jede vorherige Warnung, traf ihn der Schlag. Etwas Hartes, Spitzes schien ihm gegen den Schädel zu prallen. Er wollte sich umdrehen, aber der Schmerz saugte alle Kraft aus den Muskeln und lahmte die Nerven. Voller Erstaunen sah Hauka den Boden plötzlich auf sich zukommen.
    Bewußtlosigkeit erstickte seine Verwunderung.
     
    *
     
    „Da stimmt etwas nicht, Torav", sagte Fellmer Lloyds ruhige Stimme. „In zweihundert Metern Umkreis sind wenigstens drei Blues, die sich in Gedanken mit uns beschäftigen und nicht gerade freundlich." Torav hatte den Minikom dicht vor dem Mund.
    „Kannst du sie ausmachen, Fellmer?"
    „Nein. Der Empfang ist gestört. Zu viele Gehirne in der Nähe. Ich könnte sie erkennen, wenn sie bis auf weniger als fünfzehn Meter herankämen."
    Torav warf einen hilflosen Blick zum Fenster hinaus. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand Fellmer Lloyd dicht neben dem Haupteingang eines anderen Appartementhauses. Torav erkannte ihn am graugrünen Muster seines Gewands.
    „Halt mich auf dem laufenden, Fellmer", bat er. „Ich beobachte dich. Wenn ich etwas Verdächtiges sehe, gebe ich dir Bescheid."
    „Einverstanden." Auf der Straße bewegte sich der mittägliche Verkehr. Kuppelfahrzeuge kreuzten mit halsbrecherischem Manöver von Fahrbahn zu Fahrbahn. Ein Fremder, der sich nicht mit ganzer Aufmerksamkeit darauf konzentrierte, die Bewegung der Fahrzeuge zu beobachten, hätte in dem Gewimmel nicht mehr Sinn erkannt als im Gekrabbel eines Ameisenhaufens.
    Fellmer Lloyd bewegte sich jetzt. Er ließ den Eingang des Hauses hinter sich zurück und spazierte gemächlich in die Bucht hinein, die die Straße zwischen zwei Rundhäusern bildete. Torav verlor ihn aus der Sicht. „Wenn du dich verkriechst, kann ich dir nicht helfen", beschwerte er sich. „Bleib dort, wo ich dich sehen kann!"
    „Warte!" antwortete Fellmer. „Ich habe jetzt die Richtung, aus der eine der Gedankenwellen kommt. Vielleicht kann ich den Kerl ..." Er schwieg. „Glaubst du, sie wissen wirklich schon Bescheid?" fragte Torav. Fellmer antwortete nicht sofort. Eine halbe Minute verstrich, und Torav bekam es mit der Angst, es könnte dem Mutanten etwas zugestoßen sein. Dann klang Fellmers Stimme plötzlich aus dem kleinen Empfänger, und diesmal war sie aufgeregt. „Ganz ohne Zweifel! Hör zu, Torav: Sie wissen, daß wir Fremde sind. Sie bringen uns mit der zerstörten Inselstation in Verbindung. Sie haben den Auftrag, uns zu fassen.
    Es sind Geheimpolizisten. Sie haben ein bißchen Angst vor uns.
    Warte ..." Atemlos vor Spannung starrte Torav das kleine Empfangsgerät an. Fellmer schwieg endlos lange. Torav traute sich nicht, ihn anzusprechen. Der Mutant konzentrierte sich auf die Gedankenmuster des Gegners. Selbst die kleinste Störung würde ihn dabei behindern. „Torav?" klang es aus dem Empfänger. „Ja...?"
    „Andere Blues sind hinter Tako und Hauka her!
    Sie wissen, daß wir vier sind." Torav erschrak. „Wissen sie ...?"
    „Nein, sie haben keine Ahnung. Man hat sie alle zur gleichen Zeit losgeschickt. Wir sollen gleichzeitig geschnappt werden, damit keiner den anderen warnen kann." Torav zwang sich zur Ruhe. „Ich gebe Hauka und Tako Bescheid."
    Fellmer schwieg. Torav drückte zwei Knöpfe des Minikoms und wartete. Der zweite Knopf löste das Koderufzeichen aus. Tako und Hauka würden sich in ein paar Sekunden melden - Tako, der sich mitten in einer Unterredung befand,

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