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0167 - Spione von der Erde

Titel: 0167 - Spione von der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Kommissar gegenüber und nahm wahrscheinlich mit herablassendem Gehabe zur Kenntnis, daß Ipotheey die geforderten vierzehntausend Mann nicht aufbringen könne und statt dessen lieber die nötigen Informationen über die Kursleitstellen unterbreiten wolle. Über Tako fühlte sich Torav völlig beruhigt. Er war der richtige Mann, eine solche Aufgabe zu handhaben. Und selbst wenn etwas Unerwartetes dazwischenkommen sollte, konnte er sich immer noch durch seine unnachahmliche Art der Bewegung aus der Schlinge ziehen.
    Nein, Torav machte sich um Tako nicht die geringste Sorge ...
     
    *
     
    Was Tako in Wirklichkeit zustieß, unterschied sich erheblich von Toravs Vorstellungen. Tako materialisierte in der Nähe des Fensters in Ipotheeys Arbeitsraum. Mit dem ersten Blick erkannte er, daß der Kommissar hinter seinem Tisch saß. Sonst befand sich niemand im Raum. Tako war zufrieden und konstatierte mit Genugtuung, daß Ipotheey über sein plötzliches Auftauchen erschrak. „Sieben Zehnteltage sind um", erklärte Tako. „Die Kommissare haben den Ruf des Geheimen Widerstands vernommen und sind ihm gefolgt." Das sollte wie eine Feststellung klingen, nicht wie eine Frage, Ipotheey machte eine zerstreute Geste der Zustimmung. Tako setzte sich, ohne dazu aufgefordert zu werden. „Du mußt verstehen", begann Ipotheey und brachte mit der Anrede zum Ausdruck, daß er seinen Besucher für den Höherstehenden hielt, „daß die Revolution auf Apas längst nicht so gut organisiert ist, wie dein Geheimer Widerstand es zu sein scheint, mein Herr. Ich habe keine vierzehntausend Kämpfer aufbringen können. Deiner Anweisung folgend, habe ich daher hier in meinem Besitz die Unterlagen über die vierzehn Kursleitstellen auf unserem Planeten." Tako gab sich den Anschein der Unzufriedenheit. „Das ist nicht allzuviel Hilfe, die er der gemeinsamen Sache zuteil werden lassen will", beschwerte er sich. „Auf Apas scheint nicht der richtige Geist zu herrschen."
    Ipotheey verwahrte sich gegen den Einwand. „Du mußt bedenken, mein Herr, daß du mir nur wenig Zeit ließest, die Aufgabe zu lösen.
    Die neunzehnte Vorsicht überwacht uns scharf. Um die Anzahl der Revolutionäre, die du brauchst, unauffällig zusammenzubringen, hätte ich wenigstens einen Zehntag gebraucht." Der Kommissar flehte zu den Kreaturen des Traums, daß der Fremde nicht gewahr würde, wie sehr er aufschnitt. Er mochte immerhin erfahren haben, daß es auf Apas nicht mehr als achtzehnhundert Revolutionäre gab. Tako lenkte ein. „Nun ja, man hat solche Schwierigkeiten erwartet. Der Geheime Widerstand ist in der Lage, mit der Kenntnis der Kursleitstellen allein, ohne die Hilfe der örtlichen Gruppen, loszuschlagen. Er soll mir die Unterlagen geben."
    Ipotheey beugte sich nach vorn. Tako sah ihn einen Kontakt einer kleinen Schauplatte auf der Oberfläche des kreisförmigen Tisches berühren. Es knackte irgendwo. Der Kommissar hatte eine Lade geöffnet. Er drehte sich mitsamt seinem Stuhl herum und fing an, in einem kleinen Fach zu wühlen.
    Ohne zu wissen warum und woher, empfand Tako plötzlich den Eindruck naher Gefahr. Vor ihm blätterte Ipotheey harmlos in den Papierstößen, die er dem Tischfach entnommen hatte. Tako drehte sich zur Seite. An einem der Wandschränke, die bei seiner Ankunft geschlossen gewesen waren, sah er jetzt eine Tür offenstehen. Er wollte aufspringen, aber man hinderte ihn daran.
    Etwas, das sich anfühlte wie ein stählerner Dampfhammer, traf ihn gegen den Schädel. Der stechende Schmerz, der vom Gehirn aus durch den Körper zuckte, war für geraume Zeit Takos letzter Eindruck.
     
    *
     
    Hauka Leroy hatte einen Mietwagen genommen, um in die Außenbezirke der Stadt zu gelangen. Die Fahrt dauerte bei der unerhörten Schnelligkeit des Fahrzeugs nicht länger als eine halbe Stunde. In einer Straße, an deren Rändern ein paar flache, alte und offenbar leere Bauwerke standen, ließ Hauka anhalten.
    Er bezahlte die Gebühr, war froh, als Wechselgeld eine Handvoll gelber, kurzzieliger Prägestücke zu erhalten, und stieg aus. Er war kaum draußen, da setzte sich der Wagen wieder in Bewegung. So hastig, daß Hauka deutlich den Luftzug spürte, schoß er davon, drehte eine scharfe Kurve und fuhr zur Stadt zurück.. Hauka sah ihm eine Zeitlang verwundert nach. Apasische Mietwagen pflegten ansonsten mit ihren Fahrgästen höflicher umzugehen. Vielleicht, überlegte Hauka, war aus der Nähe ein dringender Anruf gekommen. Er erwischte sich dabei, wie

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