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0167 - Spione von der Erde

Titel: 0167 - Spione von der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seiner Seite des Zimmers. Eine dritte Tür gab es in der schmaleren Rückwand. Ansonsten bestand das Mobiliar aus einem runden Tisch in der Mitte des Zimmers und zwei Stühlen. Der Tisch stand auf einer zylindrischen Säule von etwa einem Meter Durchmesser. Die Stühle waren so angeordnet, daß jeder mit der Rückenlehne zu einem der Betten wies. Der Raum war streng symmetrisch. Eine Linie, von der Mitte der rückwärtigen Tür zur Mitte des Fensters gezogen, hätte ihn in identische Hälften gespalten. Mit Unbehagen erinnerte sich Torav, daß man auf der Erde eine ähnlich symmetrische Sachlichkeit besonders in Gefängniszellen fand. Gegen den Widerstand seiner Nerven und Muskeln schwang er sich in die Höhe und stand auf. Er trug immer noch die Kunststoffkombination, die zur Standardausrüstung des Raumfahrers gehörte. Das wallende Blue-Gewand nach der Mode von Apas war ihm jedoch abhanden gekommen. Mit dem Gewand waren, wie Torav sich rasch überzeugte, Waffen, Projektor und Minikom verschwunden. Hauka sah ihm nach, während er zum Fenster ging. Bis jetzt hatte noch keiner ein Wort gesagt. Torav sah hinaus auf eine glatte, sonnenbeschienene Steinfläche, die etwa fünfzehn Meter unter ihm lag und sich bis zu einer Mauer von beachtlicher Höhe weit im Hintergrund erstreckte. Die Mauer zog sich in sanftem Bogen quer durchs Gesichtsfeld. Vermutlich war sie ebenso kreisförmig wie jedes andere Bauwerk auf Apas.
    Jenseits der Mauer erkannte Torav die nebelhaften Umrisse einer Hügelkette. Zwischen der Mauer und den Hügeln schien also vornehmlich flaches Land zu liegen. Das war ungünstig für den Fall, daß es ihnen jemals gelingen sollte, aus dem Haus zu fliehen.
    Torav wandte sich um. „Also, was gibt's?" fragte er Hauka. Hauka winkte ab. „Ich weiß genauso viel wie du. Jemand knallte mir von hinten eine über den Schädel, und als ich wieder zu mir kam, lag ich da drüben auf dem Bett." Torav betastete sich den Kopf. „Keine Beule", murmelte er. „Es war also nicht wirklich ein Schlag. Nervenschock, nehme ich an. Sie besitzen Schockwaffen."
    Er deutete auf eine der Seitentüren. „Was ist dahinter?"
    „Badezimmer und so", antwortete Hauka. „Ein Gefängnis mit Komfort. Und da?"
    „Weiß nicht. Die Tür ist zu. Wahrscheinlich der Ein- und Ausgang." Torav zog die Brauen in die Höhe. „Zu? Ich dachte, du hättest dich mit Türschlössern beschäftigt ?"
    „Ja, aber das hier ist erstens eines, das unglücklicherweise furchtbar kompliziert ist, zweitens wurde ich, wie du weißt, in meinen Bemühungen um das Verständnis der apasischen Türschloßtechnik roh unterbrochen, und drittens fehlt mir mein Werkzeugkästchen. Und mit den Fingernägeln allein kann man wenig ausrichten." Torav winkte ab. „Irgendeine Ahnung, wo wir hier sind? Was mit Tako und Fellmer passiert ist? Was die Blues von uns wollen? Wem wir eigentlich in die Hände gefallen sind? Was sie mit uns vorhaben?"
    Hauka schüttelte den Kopf. „Nein auf alle Fragen. Ich bin höchstens zehn Minuten vor dir aufgewacht." Torav hockte sich auf die Bettkante. Eine Zeitlang suchte er in den Taschen seiner Montur nach Zigaretten, fand aber keine. Dann stützte er das Kinn in beide Hände und starrte vor sich hin auf den Boden. Hauka störte ihn nicht. Minuten vergingen in absolutem Schweigen, eine Viertelstunde, eine halbe ... Dann sah Torav auf. „Sie haben uns also erwischt", begann er mit einer Feststellung, die Hauka reichlich trivial erschien. „Wir wissen nicht, wie sie uns auf die Spur gekommen sind. Am ersten Tag schien noch alles in Ordnung. Es kann natürlich sein, daß von den gestohlenen Geldstücken eines frühzeitig zur Bank gelangte und dort identifiziert wurde. Aber ich glaube nicht so recht daran. Der Kommissar, den Tako besuchte, könnte Lunte gerochen haben.
    Das kommt mir wahrscheinlicher vor."
    „Aber er ist selber ein Revolutionär, nicht wahr ?" unterbrach Hauka. „Ja. Er arbeitet mit anderen Blues zusammen, deren Ziel ist, die Vorherrschaft der Gataser zu brechen. Über die Zusammenarbeit mit Wesen, die nicht seiner Art angehören, denkt er wahrscheinlich anders.
    Nach allem, was wir von Kody wissen, ist für ein Blue der freundlichste Fremde hundertmal widerwärtiger als das widerlichste Mitglied seiner eigenen Spezies, Ipotheey könnte bemerkt haben, daß Tako kein Blue ist"
    „Wie denn, zum Donnerwetter?" Torav lächelte. „Das ist ganz einfach. Ich selbst habe mich umgedreht, als jemand nach mir rief. Für einen Blue

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