Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0167 - Spione von der Erde

Titel: 0167 - Spione von der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hervorrufen können. Hürüt sang ein zweites Lied an die weiße Kreatur, diesmal ein längeres. Anscheinend war jedoch seine Kraft der Konzentration erschöpft. Denn am Ende des Liedes war er genauso schlau wie zuvor. Er trat auf die Verwehung hinaus. Es war, als hätte er vom Rand eines steilen Felsens einen Schritt in die freie Luft hinaus getan. Der Boden trug ihn nicht. Es war gerade so, als wäre er überhaupt nicht vorhanden. Hürüt stürzte in ein finsteres Loch. Er zirpte und zischte vor Angst und Entsetzen. Dann, nach wenigen Augenblicken, schlug er auf. Ein mörderischer Ruck fuhr durch den schlanken Körper, und Hürüt Iirp verlor ein zweites Mal die Besinnung.
     
    *
     
    Eine Nacht war vergangen. Torav hatte nur ein paar Stunden geschlafen, aber die Ruhe hatte ihn gekräftigt. Er nahm ein Bad in der kugelförmigen Wanne und ließ den beruhigenden Gedanken, daß man ihre Spur noch nicht entdeckt hatte, geraume Zeit auf sich einwirken. An und für sich, fand er, war es verwunderlich. Vier Menschen landen, mit kaum mehr als einer hypnomechanischen Maske ausgerüstet, auf dem Planeten einer völlig fremden Spezies. Sie berauben einen Geheimpolizisten, bringen einen angesehenen Beamten in Gewissensnöte und befinden sich am nächsten Tag noch immer auf freiem Fuß. Nicht nur das. Man verdächtigt sie noch nicht einmal. Torav war ausgezeichneter Laune, als er in den Raum zurückkehrte, in dem der kleine, schwarzhaarige Hauka Leroy aus Nährkonzentraten und Apas- Wasser eine Art Frühstück bereitete. Die beiden Mutanten kamen wenige Minuten später aus ihrem Appartement herüber. Haukas Nährbrei fand allgemeine Anerkennung. Hauka wischte die Komplimente jedoch mit einer verächtlichen Handbewegung beiseite und erklärte: „Euch mag das Zeug schmecken. Ich kriegs kaum hinunter. Ich zahle zehn Solar für ein Rührei mit Speck und eine Tasse Kaffee!"
    „Ohne Brot?" spottete Tako. „Ohne Brot!" bekräftigte Hauka. „Na schön", murmelte Torav. „Wir wollten ja auch nur nett zu dir sein.
    Von mir aus kann der Teufel den Brei holen."
    „Siehst du?" grinste Hauka und deutete ihm mit dem Zeigefinger ins Gesicht. „So klingt es schon besser."
    Nach dem Frühstück wurden die Pläne des Tages noch einmal durchgesprochen. Tako Kakuta, der Teleporter, war mit Ipotheey verabredet. Mit den Informationen, die der Kommissar ihm gab, sollte Tako zum Ausgangspunkt zurückkehren, damit hier darüber entschieden werden konnte, welches Projekt am lohnendsten erschien. Es drehte sich darum, die galaktischen Positionsdaten der Zentralwelt Gatas so rasch und reibungslos wie möglich zu erhalten. Es mußte sorgfältig abgewogen werden, welche der Kursleitstellen die am leichtesten zugängliche war. Fellmer Lloyd fiel die Aufgabe zu, sich während Takos Abwesenheit in der Nähe des Appartementhauses zu bewegen und die Gedanken der Blues in der Umgebung des Gebäudes zu studieren. Torav war der Ansicht, daß sich so am einfachsten ermitteln ließ, ob Gefahr im Verzuge sei oder nicht. Für Hauka Leroy gab es keine besonderen Pläne. Hauka erlegte sich daher eigenmächtig eine Aufgabe auf und beschloß, an ein paar abgelegenen, unbewohnten Gebäuden, die es auch in Puhit ohne Zweifel geben mußte, die Türmechanismen zu studieren. Torav gestand ihm lächelnd zu, daß die Kenntnis der elektronischen Verriegelung unter Umständen von Vorteil sein könne. Torav selbst blieb zu Hause.
    Die Aufgabe lag ihm nicht. Es widersprach seiner Art, im Hinterhalt geduldig zu warten, bis andere ihre Arbeit getan hatten. Aber einer von ihnen mußte das Haus hüten, und im Grunde genommen war es viel unangenehmer, in Unwissenheit zu warten, als irgendwo aktiv zu sein selbst wenn mit der Aktivität beachtliche Gefahr verbunden war. Die Männer machten sich auf den Weg. Tako Kakuta blieb mit Torav noch eine Weile zurück, bis seine Zeit gekommen war. Dann verschwand er auf seine eigene Art und Weise, die Torav immer aufs neue mit einem Gefühl leisen Unbehagens erfüllte. Torav zog sich einen der hochlehnigen, schmalen Stühle an eines der Fenster und sah auf die Straße hinaus. Das Fenster hatte zum Innern des Raumes hin eine Art Sims. Torav plazierte darauf Minikom und hypnomechanischen Projektor, so daß er beide Geräte mit einem raschen Handgriff erreichen konnte. Er hoffte, daß er nur den Minikom brauchen würde, aber er war seiner Sache nicht sicher. Er versuchte, sich vorzustellen, wie es Tako in diesem Augenblick erging. Er saß jetzt

Weitere Kostenlose Bücher