0168 - Satansparty
und ebenso nachhaltig, wie er es mit Bannister gemacht hatte. Reichtum und Macht, das war es, was im Leben zählte, nichts anderes.
McKinley trat auf einen in einen weißen Kittel gekleideten, schon etwas älteren Mann zu.
»Guten Morgen, Sir.«
»Morgen, Woodham. Kommen Sie gut voran?«
»Bestens, Sir. Die neuen Miniaturelemente sind bald serienreif, das kann ich Ihnen versprechen.«
»Wunderbar.« McKinley runzelte die Stirn und dachte an den Entwurf, den er in seinem Büro liegen hatte.
»Haben Sie einen Augenblick Zeit?«
»Natürlich, Sir.«
Fünf Minuten später saßen die beiden Männer in dem luxuriös ausgestattetem Büro des Vorstandsmitgliedes, und Woodham blickte konzentriert auf die Zeichnung, die er in Händen hielt.
»Um was handelt es sich, Mister McKinley?« Er sah auf.
Der Vierzigjährige lächelte freundlich. »Das wird nicht verraten. Aber ich versichere Ihnen, daß es etwas ist, das die Unterhaltungselektronik revolutionieren wird, verlassen Sie sich drauf. Ich möchte nur eins wissen: Können Sie nach diesen Unterlagen ein erstes Exemplar hersteilen?«
»Ein Testobjekt?« Der Elektroniker legte seine Stirn in Falten und sah erneut auf die Zeichnung. Dann nickte er langsam. »Doch, ja. Ich glaube schon.«
»Gut«, entgegnete McKinley zufrieden. »Dann machen Sie sich am besten sofort an die Arbeit. Wielange, schätzen Sie, wird es wohl dauern?«
»Oh, ein oder zwei Tage vielleicht, höchstens.«
»Sehr gut.« Edward McKinley entließ den Wissenschaftler und lehnte sich zufrieden in seinem breiten Sessel zurück. Noch nie hatte er so gute Ideen gehabt. Alle Hindernisse waren aus dem Weg geräumt, und das machte den Geist frei für andere, wichtigere Dinge. Das, was Woodham produzieren würde, würde sicherlich für einen Umsatzschub sorgen, wenn es erst serienreif war. Und in dieser Beziehung hatte McKinley nicht den geringsten Zweifel.
Und das, was wie ein Spielzeug war, vermochte noch viel mehr.
Edward McKinley lächelte, als er daran dachte.
In erster Linie würde es der Unterhaltung dienen, aber nur ein winziges Zusatzgerät, von dem nur er Kenntnis hatte, würde genügen, um ihm die absolute Kontrolle über diejenigen zu ermöglichen, die es erworben hatten und einsetzten, McKinley erhob sich und trat an das breite Fenster. Sein Blick ging hinaus, über die Anlagen von United Electronic Ltd. hinweg, glitt über den nahen Wald, hinaus, in die Ferne.
Macht ist es, was zählt, flüsterte ihm das Böse in seinem Innern zu. Nur Macht. Alles andere ist unwichtig.
Plötzlich zuckte ein jäher Schmerz durch seinen Nacken, und er stöhnte unwillkürlich auf. Der Schmerz war so rasch verschwunden, wie er entstanden war.
Die Konkurrenz, dachte er, noch immer in die Ferne blickend. Ich muß die Konkurrenz ausschalten. Nur dann kann ich mich ganz den Plänen widmen, die ich habe.
Und nicht nur die Konkurrenz. Auch diejenigen in dieser Firma, die immer noch glaubten, sich seinen Wünschen und seinen Vorhaben widersetzen zu können. Auch sie mußten aus dem Weg geräumt werden. Es würde ihm nicht schwerfallen. Die Macht, die jetzt in ihm war, würde verhindern, daß auch nur ein Hauch eines Verdachts auf ihn fiel. Er war so sicher wie in Abrahams Schoß.
Edward McKinley wandte sich wieder vom Fenster ab und ließ sich erneut in den schweren Sessel hinter dem wuchtigen Schreibtisch fallen. Einen Augenblick lang überlegte er, dann griff er nach einem Stift und formulierte eine Einladung zu einer ganz besonderen Party.
Einer Party, an der seine ganzen »Geschäftsfreunde« teilnehmen würden, und auch die, von denen möglicherweise Widerstand innerhalb der eigenen Firma zu erwarten war. Ein einziger Abend nur, dachte McKinley, und alle meine Probleme sind gelöst.
Es würde eine ganz besondere Party werden, dachte der Besessene, eine Party, wie sie seine in dieser Beziehung mehr als verwöhnten Kollegen noch nie erlebt hatten.
Eine Séance, eine spiritistische Sitzung, in der die Welt des Bösen beschworen wurde.
Seine »Freunde« würden begeistert sein…
***
Mahat ließ sich wieder davontreiben. Einem unsichtbaren Nebel gleich verließ er den Geist von Edward McKinley, lauschte in den Äther.
Die freudige Erwartung in ihm gewann immer mehr an Intensität. Wenn er einen Teil von ihm über die Barriere schickte, die ihn hier von der Welt, des Schattens, der Welt der Dämonen, trennte, dann fühlte er deutlich das pulsierende Leben Xahats. Zwischen ihm und der Dämonen-Brut
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