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0168 - Satansparty

0168 - Satansparty

Titel: 0168 - Satansparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Weißen Magier einen nicht geringen Teil seiner Kraft zu entreißen, diese Kraft mit einem schwarzmagischen Fluch zu belegen und zu ihm zurückzuschicken. Zamorra würde erst merken, daß etwas Fremdes, etwas Schreckliches in ihm war, wenn es bereits zu spät für ihn war, viel zu spät.
    Daß Mahat keine Ausstrahlungen von dem Meister des Übersinnlichen empfing, konnte bedeuten, daß Zamorra schon ausgeschaltet war.
    Mahat jubilierte.
    Wenn es so war, dann war der Weg für ein Wiedererstarken der Dämonenmacht in dieser Welt tatsächlich bereit. Dann konnte nichts mehr sie aufhalten.
    Mahat ließ sich zurücksinken in den Menschen namens Edward McKinley. Der Dämon fühlte den gewaltigen Triumph in dem viezigjährigen Mann, ein Triumph, der auch der seine war. McKinley war auf dem Weg zu seiner Firma.
    Und plötzlich hatte Mahat eine Idee.
    Eine Idee, durch deren Verwirklichung der Tod auf breiter Front unter die Menschen gestreut werden konnte. Der Tod von Menschen, der die Kraft der Dämonen mehrte, ihre Macht intensivierte…
    ***
    Kälte war in Zamorra, eisige Kälte.
    Sie atmete aus jeder Pore, machte seine Gedanken träge, lähmte seinen Willen, kristallisierte sein Blut.
    Was ist mit mir geschehen? dachte der Meister des Übersinnlichen und wollte seine Hände bewegen, hinauftasten zu dem silbernen Amulett, Merlins Stern.
    Es war unmöglich.
    Etwas hinderte ihn daran, etwas, das stärker war als alle seine Bemühungen. Zamorra verdoppelte seine Anstrengungen, aber auch dann stellte sich der Erfolg nicht ein. Er wollte die Augenlider bewegen, um zu sehen, wo er sich befand. Erfolglos.
    Was ist mit mir geschehen?
    Er versuchte, seine anderen Glieder zu bewegen, doch es war aussichtslos. Ein immenser Widerstand setzte sich ihm entgegen, und die Schwäche in ihm breitete sich immer weiter aus.
    Langsam, ganz langsam tropfte die Erinnerung in sein erstarrtes Bewußtsein.
    Nicole, in deren Hirn der Wahnsinn wütete. Seine Freundin, die er mit einer solchen Intensität liebte, wie noch nie einen Menschen zuvor. Nicole, die versucht hatte, sich selbst das Leben zu nehmen. Und die es wieder versuchen würde, wenn Mahat nicht vernichtet wurde.
    Mahat, der Dämon.
    Das Geschöpf der Nacht war noch immer frei, trieb noch immer sein Unwesen, angespornt von dem unersättlichen Hunger nach dem Tod von Menschen. Mahat mußte vernichtet werden, wenn nicht das Verderben seinen Einzug in die diesseitige Welt halten sollte…
    Zamorra erinnerte sich, daß es ihm gelungen war, den Dämonen erneut zu stellen, zu einem Kampf, dessen Ausgang niemand Vorhersagen konnte, zu einem Kampf, den er, Zamorra, verloren hatte. Er erinnerte sich, daß es Mahat sogar gelungen war, einen Teil seiner eigenen Kraft an sich zu reißen…
    Zamorra erstarrte, und er hatte den Eindruck, als setzte für eine Sekunde sein Herzschlag aus.
    Der Dämon, er hatte einen Teil seiner weißmagischen Kraft aus ihm herausgezerrt. Wenn er sie mit einem Bann belegt und zu ihm zurückgesandt hatte, dann…
    Die Erkenntnis machte sich in ihm breit und ließ ihn frösteln. Nicht vor Kälte, sondern vor nackter, panischer Angst.
    Wenn Mahat dies wirklich gelungen war, dann war er verloren!
    Er verfluchte sich selbst, daß er es gewagt hatte, sich zu einem Kampf mit einem solchen Finstermann einzulassen, obwohl sich eine tiefe Erschöpfung in ihm breit gemacht hatte. Erschöpfung bedeutete Unvorsichtigkeit, und Unvorsichtigkeit konnte der Tod sein.
    Hatte er noch eine Chance?
    Der Meister des Übersinnlichen konzentrierte sich, tastete nach dem immerwährenden geistigen Flüstern des Amuletts, wollte eine Verbindung herstellen. Doch das Amulett schwieg. Es war, als hätte es jemand von ihm fortgenommen. Und Zamorra hatte nicht genug Bewegungsfreiheit, um nach Merlins Stern zu tasten.
    Er hatte überhaupt kein Gefühl. Sein Körper schien nicht mehr ihm zu gehören.
    Zamorra formulierte in Gedanken eine Formel der Alten Sprache, wartete auf die Wirkung, die einsetzen mußte.
    Aber sie blieb aus.
    Das Schreckliche war geschehen. Zamorra war in einer Falle gefangen, die aus seiner eigenen Kraft errichtet worden war, einer Kraft, die sich nun gegen ihn richtete.
    Und Zamorra war sich bewußt, daß er sterben würde, wenn es ihm nicht gelang, sich aus dieser Falle zu befreien.
    ***
    Inspektor Monrow nahm sich ein Herz und trat vorsichtig einen Schritt vor.
    »Seien Sie vorsichtig«, warnte Constabler Hemming und setzte eine besorgte Miene auf. »Man kann nie

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