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0169 - Die kleinen Männer von Siga

Titel: 0169 - Die kleinen Männer von Siga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anstrengte, konnte ich durch die Energiesperre hindurchsehen und den Gang überblicken, der vor der durchlöcherten Metallwand lag. Es handelte sich dabei um die auf Gatas übliche Tür; Gitter wurden nicht verwendet.
    Der Kurze wußte also auch schon, dass die Welt Gatas mit vierzehn Milliarden Einwohnern völlig überbevölkert war; kein Wunder bei der rattenähnlichen Fruchtbarkeit der Blues.
    Sämtliche Wohnsiedlungen lagen auf der Oberfläche, doch auch dort waren sie schon so dicht gestaffelt, dass ein Block beinahe den nächsten überlappte.
    Unter dem Boden war eine zweite Welt entstanden. Es war fast so wie auf dem irdischen Mond oder Arkon III. Eine Fabrik reihte sich an die andere. Alle wichtigen Zentren, angefangen vom Regierungssitz bis zum Büro der Stadtreinigung, waren untergatasisch angelegt worden. Es war ein unbeschreibliches Labyrinth; ganz typisch für die Nervenzelle eines Sternenreiches.
    „Ich befinde mich unter dem Boden, Tiefe etwa dreihundert Meter. Ein Untergrundfluß fließt am Zellentrakt vorbei. Er muss riesig sein. Einige hundert Meter entfernt mündet er in einen See, der ungefähr kreisförmig ist und etwa achtzig Kilometer durchmißt.
    Ich habe ihn gesehen."
    „Bei welchem Anlaß?"
    „Verhör im Zentrum der Geheimpolizei. Die Gebäude stehen auf einer Insel, die wiederum mitten in dem untergatasischen See liegt."
    „Ein ausgedehnter Gebäudekomplex?"
    „Sehr ausgedehnt. Die Insel ist bis zu den Ufern bebaut. Eine von Kraftfeldern gehaltene Schwebestraße führt von meinem Gefängnis aus hinüber. Man nennt die Straße „Pfad der letzten Klarheit"."
    Lemy stieß einen Ruf aus. Dann atmete er heftiger.
    „Kenne ich aus den Unterlagen. Es handelt sich um den Weg zum Zentrum des Geheimdienstes. Die gefangenen Apasos sprachen schaudernd davon."
    „Wir ebenfalls. Das scheint ein abschreckender Begriff für alle Unzufriedenen im gatasischen Imperium zu sein. Die Verhöre erfolgten dort, desgleichen die Testuntersuchungen. Kannst du dir ungefähr vorstellen, wo wir uns befinden?"
    „Ja, die Schwebebrücke ist der entscheidende Anhaltspunkt..
    Wie bist du untergebracht?"
    Ich erklärte es ihm.
    „Verstanden. Die Sicherheitsmaßnahmen?"
    „Relativ harmlose Energiegitter; Stahlwände mit willkürlich eingestanzten; etwa handgroßen Löchern von Sechseckform. Sie dienen als Lufteinlaß und Beobachtungsöffnungen. Die Türen schieben sich nach rechts auf, betrachtet vom Standpunkt eines Mannes, der davor steht. Sie werden mechanisch bewegt."
    „Mechanisch?" wunderte sich der Kurze.
    „Ja, beachte das! Es müssen kleine E-Motoren eingebaut sein.
    Entweder verwendet man Seilzüge oder Zahnstangen. Das konnte ich noch nicht herausfinden. Man kann die Schiebetüren aber auch mit der Hand bewegen."
    Die informatorische Aussprache dauerte noch eine Viertelstunde.
    Ich teilte dem Kurzen mit, was ich entdeckt hatte. Er sprach dagegen kein Wort darüber, wie er auf diese Welt gekommen war, ob er ein Raumschiff besaß, einen Transmitter, oder wo sich sein Stützpunkt befand.
    Ich fragte auch nicht danach. Ein Mann, der in der Gewalt der Blues war, durfte nicht zufiel wissen, wenn er seine Kollegen nicht gefährden wollte.
    Plötzlich brach Lemy mitten im Wort ab. Ich vernahm nur noch einen schrillen Ausruf, schon mehr einen Schrei, und dann wurde es still. Nur mein Mikrolautsprecher rauschte noch.
    Ich rief nach dem Kurzen, aber er meldete sich nicht mehr.
    Zutiefst beunruhigt, wanderte ich in der engen Zelle auf und ab. In aufsteigendem Zorn schlug ich mit solcher Gewalt gegen den Energieschirm, dass ich mit der Faust hindurchstieß. Von rasenden Schmerzen gepeinigt, riß ich die Hand zurück. Ich konnte aber keine Brandspuren entdecken.
    Stöhnend legte ich mich wieder auf den kahlen Boden. Man hatte uns noch nicht einmal eine Sitzgelegenheit bewilligt. An eine Lagerstatt war gar nicht zu denken.
    Was war mit dem Kleinen geschehen? Hatte man ihn entdeckt?
    War unsere Sendung doch aufgefangen und Lemys Gerät angepeilt worden? Wenn ja, hatte ich bald Besuch zu erwarten. Ich machte mich auf meinen letzten Gang gefaßt. Ein Detektorverhör würde auch ich nicht überstehen.
     
     
    Bericht Lemy Danger
     
    Mein Training mit dem neuen Tarnanzug war dürftig gewesen.
    Ich hatte es gleich gemerkt, als ich das Tauchboot verlassen hatte, um ans Ufer zu steigen.
    Koko, mein Spezialroboter, war an Bord geblieben, um auf meine Rückkehr zu warten.
    Jetzt stand ich am Rande einer weiten Bucht und

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