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0169 - Flucht vor dem Teufel

0169 - Flucht vor dem Teufel

Titel: 0169 - Flucht vor dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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für den mysteriösen Angriff des Dämonischen.
    Die Attacke, der sie beinahe zum Opfer gefallen waren, war nicht zufällig erfolgt. Hatte sie möglicherweise etwas mit den Ereignissen in London zu tun…?
    ***
    Ein sphährenhafter Schrei dröhnte durch die Welt der Schatten, ein Schrei, der von keinem Menschen stammte, voller Pein und Qual.
    Asmodis hatte die riesenhafte Grotte verlassen, in der das Jahrtausendereignis stattgefunden hatte, und mit ihm weitaus die meisten anderen Geschöpfe des Dunklen. Seine Beine standen auf Boden, der kein Boden war, seine Füße waren umgeben von wallenden Dämpfen die finster wie die Nacht selbst waren.
    Die grotesken Gestalten von einigen Dämonen in seiner Nähe führten verrückte Tänze auf, als der Schrei verklang, der den Fürsten der Finsternis so an die Todespein Xahats erinnerte.
    Der Mächtige warf die Arme empor, und fast im gleichen Augenblick erschien nicht weit entfernt eine fluoreszierende Wolke, einem Todeshauch gleich, der sich zu materialisieren begann.
    Es stank nach verbranntem Fleisch, roch nach Niederlage.
    »Berichte!« befahl der Fürst, und die anderen Dämonen in seiner Nähe erstarrten.
    Aus der fluoreszierenden Wolke schälten sich die Konturen eines Dämonen, dessen eine Körperhälfte verschmort war. Grünes Blut sickerte aus den Wunden, Blut, in dem der Tod rann anstatt das Leben.
    Der Dämon wimmerte, kauerte sich zusammen, nicht vor Schmerz, sondern aus Angst vor Bestrafung. Die leeren Augenhöhlen des Dämonenfürsten glommen heller in einem teuflischen Licht.
    »Es wäre mir fast gelungen«, heulte der Dämon. »Fast. Aber dann hat der Magier mich mit seiner Waffe verbrannt.«
    »Nichtswürdiger!« knurrte Asmodis, und plötzlich wurde das am Boden hockende Nachtwesen von kaltem Feuer eingehüllt. Es schrie.
    »Minderwertiger, unsere Kraft war mit dir. Du warst nicht allein. Und doch hast du versagt!«
    »Du weißt, Fürst, daß wir nur dann in die Welt der Menschen wechseln können, wenn wir von dort aus beschworen werden. Die Kraft war nicht ausreichend. Es war nur mein Schatten, der mit Zamorra konfrontiert wurde. Der Magier hat meinen Schatten zerstört, und das hat mich verbrannt.«
    Er wimmerte noch immer vor Schmerz, aber in den Augen des Teuflischen glomm Angst vor seinem Fürsten.
    »Schweig!« brüllte Asmodis, und augenblicklich wurde der Dämon von einer schwarzmagischen Barriere eingehüllt, die ihn lähmte.
    Der Fürst der Finsternis murmelte einige Laute in der Alten Sprache, und nur wenige Sekundenbruchteile später erschienen um ihn herum Dutzende von Dämonen, die er herbeizitiert hatte. Er fühlte die böse Kraft in ihnen, die wilde Entschlossenheit, das Sakrileg zu sühnen.
    »Einer hat versagt!« brüllte er, und durch die Dämonen glitt ein entsetztes Flüstern. »So etwas darf sich nicht wiederholen. Der Magier ist mächtig, aber nicht so mächtig, um unserem vereinten Willen widerstehen zu können. Wir sind mächtiger als er!«
    Seine Worte hielten die grauenerregenden Geschöpfe in einem Bann gefangen, einem Bann, der Gehorsam verlangte und Unterwerfung.
    »Wir können nur dann in die Welt der Menschen überwechseln, wenn wir von dort aus gerufen werden. Oder wenn genügend Menschen sterben, so daß uns ihre verwehende Lebenskraft stärkt. Niemand beschwört uns. Und im Augenblick wird auch kein Krieg geführt. Aber es gibt dennoch einen Weg.«
    Er hatte die volle Aufmerksamkeit der Dämonen, die gespannt seinen Worten lauschten.
    »Ich werde selbst eingreifen, ich, der Fürst der Finsternis. Meiner Macht kann kein Mensch widerstehen, auch dann nicht, wenn ich nur ein Schatten meiner selbst bin. Ich werde euch den Weg bereiten.«
    Blitze zuckten um seinen Körper, liefen funkenstiebend an seinem schwarzen Umhang entlang, knisterten verhalten.
    Asmodis wartete keine Antwort ab. Er warf wieder die Arme empor, murmelte eine düstere Beschwörung, die den Tod beinhaltete, dann verschwammen die Konturen seiner Gestalt, und mit ihm die einiger anderer Dämonen, die die Kraft seines Bannes mitzerrte, durch die Dimensionen hindurch.
    Sie rematerialisierten am Straßenrand, direkt vor den hochaufragenden Mauern eines langgestreckten Gebäudes.
    »Château de Montagne«, kam es über die Totenschädel-Lippen des Düsteren. »Hier lebt der Unselige. Hier lebt er, der das Sakrileg beging.«
    Sie brauchten keine Angst vor Entdeckung zu haben. Für menschliche Augen waren die beiden Gestalten, die sich nun in Bewegung setzten, nicht

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