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0169 - Museum der Monster

0169 - Museum der Monster

Titel: 0169 - Museum der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schatten.
    Dann hatte Halifax das Zelt erreicht. Ich rechnete damit, daß er zum Eingang gehen würde, doch er drehte zuvor ab, tauchte unter einem Verspannungsseil hinweg und wurde eins mit dem Schatten der Zeltwand.
    Ich blieb stehen und dachte darüber nach, was der Knabe wohl vorhaben konnte.
    Sehen konnte ich ihn nicht. Dafür hörte ich ihn und bekam mit, daß er mit sich selbst sprach. Manchmal lachte er sogar auf, dann war er wieder zu sehen, und ich zuckte zurück.
    Diesmal jedoch hielt er etwas in der Hand.
    Ich mußte wirklich zweimal hinschauen, um den Gegenstand erkennen zu können.
    Es war ein Spaten.
    Halifax hatte sich tatsächlich einen Spaten geholt. Es sah ganz so aus, als würde er irgendwo graben wollen. In der rechten Hand hielt er jetzt seinen Schirm und in der linken den Spaten. Abermals dachte er nicht daran, sich dem Haupteingang zuzuwenden, sondern schritt weiter um das Zelt herum.
    Er achtete auch nicht auf Geräusche, denn Halifax fühlte sich völlig sicher.
    Ich schlich wieder hinter ihm her. Wir bewegten uns dicht am Zelt entlang. Da mir die Gegend im Gegensatz zu Halifax fremd war, mußte ich achtgeben, daß ich nicht mit den straff gespannten Seilen in Berührung kam oder gegen sie lief. Deshalb lief ich zwischen ihnen und der Zeltwand.
    Hier lagen zahlreiche Gegenstände am Boden. Bretter und Kisten, die man wahllos weggeworfen hatte. Wobei ich noch von Glück reden konnte, daß ich gegen kein Brett trat.
    Halifax blieb stehen.
    Automatisch stoppte auch ich. Es war ein reiner Reflex. Dann beobachtete ich weiter.
    Halifax rammte seinen Schirm in den weichen Boden und packte den Spaten mit beiden Händen. Er stach ihn in die Erde. So begann er langsam zu graben.
    Meine Spannung wuchs.
    Was hatte dieser Kerl unter der Erde verborgen? Wollte er eine Leiche hervorholen? Hatte er vielleicht mehrere Menschen auf dem Gewissen?
    Und waren erst nur zwei gefunden worden?
    Ich rechnete wirklich mit jeder Möglichkeit, und war deshalb überrascht, daß Halifax so schnell an sein Ziel gelangte.
    Nein, das war sicherlich keine Leiche, denn die vergrub man normalerweise tiefer.
    Halifax stellte den Spaten zur Seite, bückte sich und holte etwas aus dem Loch hervor.
    Ich konnte nicht genau erkennen, was es war, dafür befand ich mich zu weit entfernt, aber ich glaubte, daß der Totengräber eine Schale oder einen Trog in den Händen trug.
    Den Spaten ließ er stehen, den Schirm jedoch nahm er mit und hängte die Krücke über seinen angewinkelten linken Arm.
    Dann ging er vor.
    Und er kam genau auf mich zu.
    Alles ging sehr schnell, weg konnte ich nicht mehr, er hätte meine Bewegung gesehen.
    Im gleichen Augenblick hörte ich seine geflüsterten Worte: »Mugur«, raunte er, »Blut für Mugur…«
    ***
    »Ich habe Angst«, flüsterte das Mädchen und drückte sich eng an ihren um ein Jahr älteren Freund.
    Ernie Taggart nickte. »Das kann ich sogar verstehen, Sandy. Auch mir geht es nicht besonders.«
    »Sollen wir nicht einfach verschwinden?«
    Taggart schaute auf das Girl herunter. »Hast du dir auch die Folgen ausgemalt?«
    »Die werden das nicht wagen.«
    »Und ob sie das wagen, glaub mir.«
    »Dann sagen wir eben der Polizei Bescheid. Es gibt genug Schleichwege, die können nicht alles unter Kontrolle haben. Denk doch mal nach, Ernie.«
    »Das mache ich auch. Und ich sage dir folgendes: Wenn sie uns heute nicht erwischen sollten, dann geschieht das morgen oder übermorgen. Sie kriegen uns. Um mich habe ich keine Angst. Aber was mit dir geschieht, das ist schlimm.«
    »Denen kratze ich die Augen aus!« zischte Sandy.
    »Wie denn, wenn man dir ein Messer an die Kehle hält?«
    Da senkte Sandy den Kopf und starrte auf ihre Schuhspitzen. Sie sah ein, daß Ernie recht hatte. Deshalb nickte sie.
    Der Junge streichelte ihre Wange. »Es ist doch nicht schlimm, Sandy. Wir öffnen jetzt das komische Schloß und bringen die Mutprobe schnell hinter uns.«
    »Aber da ist irgendein Haken dabei.«
    »Und welcher?«
    »Warum gehen die nicht selbst? Die haben doch sonst immer so eine große Klappe.«
    »Was weiß ich?«
    »Weil sie Angst haben, Ernie. Mit diesen komischen Figuren stimmt was nicht. Wir haben sie doch selbst während der Besichtigung gesehen. Die sahen bei Licht schon schlimm aus. Ich denke mit Schaudern an die widerlichen Masken und Abbildungen zahlreicher Dämonen. Ich fürchte mich, Ernie.«
    Der Junge nickte, ging aber nicht mehr auf Sandys Widersprüche ein, sondern besah sich das Schloß im

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