0169 - Museum der Monster
Verfolgung auf und hoffte wieder, daß mir das Glück zur Seite stand.
In einem sicheren Abstand bewegte ich mich hinter dem Mann an der Zeltwand entlang und hatte Glück, daß ich nicht über gespannte Seile oder herumliegende Gegenstände stolperte. Das Ziel des Mannes war jetzt schon zu bestimmen.
Er bewegte sich dem Eingang zu.
Schon wenig später sah ich den Schatten des kleinen Vorbaus. Peter Halifax schwenkte herum, ging die paar Yards äm Vorbau entlang, und dann hörte ich, wie er einen Fluch ausstieß.
Irgend etwas mußte ihn gestört haben.
Ich blieb stehen.
Dabei rechnete ich sogar damit, daß er zurückkommen würde, doch ich hatte mich getäuscht. Ich nahm das Knarren einer Tür wahr, und im nächsten Augenblick hörte ich nichts mehr.
Peter Halifax mußte das Zelt betreten haben.
Sekunden danach stand auch ich vor dem Eingang, besah mir das Schloß und wußte nun, weshalb der Mann den Fluch ausgestoßen hatte.
Das Schloß war zerstört.
Damit hatte auch ich nicht gerechnet. Automatisch begann ich, mir Gedanken zu machen. Das Ergebnis fand ich sehr schnell. Vor mir lag der Beweis, daß andere wohl versucht und es auch geschafft hatten, in das Zelt einzubrechen.
Und zwar in dieser Nacht.
Das paßte mir überhaupt nicht in den Kram. Wenn dieser Peter Halifax wirklich sehr gefährlich war - davon mußte ich nach Lage der Dinge ausgehen - befanden sich der oder die Einbrecher ebenfalls in Lebensgefahr.
Eine schlechte Ausgangsposition.
Erst recht mußte ich dem Kerl auf den Fersen bleiben, denn wenn er die Einbrecher überraschte, konnte es zu einer Katastrophe kommen.
Die Tür hatte er nicht völlig geschlossen. Einen Spalt breit stand sie offen.
Er war groß genug, um mich hindurchzulassen, wenn ich mich schmal machte.
Wenig später stand ich im Zelt, huschte sofort zur Seite und blieb an der Innenwand stehen.
Wo steckte der Kerl?
Ich sah ihn nicht, so sehr ich meine Augen auch anstrengte. Aber ich glaubte, im Hintergrund des Ausstellungsraumes einen schwachen Lichtschein zu bemerken.
Der aber bald verschwunden war.
Obwohl noch nichts geschehen war, fühlte ich förmlich die in der Luft liegende Gefahr. Ich kam mir vor wie auf einem Pulverfaß, an dem die Lunte bereits brennt, nur wußte ich nicht, wann die Ladung in die Luft fliegen würde.
An der Tür konnte ich nicht bleiben. Wollte ich irgend etwas retten oder Zeugen beschützen, dann mußte ich mich weiter vorwagen. Auch wenn ich das Risiko einer Entdeckung einging.
Vorsichtig bewegte ich mich auf eine Reihe von langen Tischen zu, die ich nur schattenhaft wahrnahm. Ich konnte allerdings erkennen, daß auf den Tischen einige Gegenstände standen. Beim Näherkommen identifizierte ich sie als Gefäße der unterschiedlichsten Größe.
Ohne irgendwo anzustoßen, umrundete ich den langen Tisch und sah mich einem kleinen Irrgarten gegenüber. Es standen mehrere Gänge zur Verfügung, so daß ich auswählen konnte.
Ich entschied mich für den ersten.
Nach wenigen Schritten bereits befand ich mich in dem Bereich, wo die Masken ausgestellt waren. Es waren zum Teil fratzenhafte Gebilde, die in der Dunkelheit noch schauriger wirkten. Meine Bleistiftleuchte einzuschalten, traute ich mich nicht. Das Risiko einer Entdeckung wäre zu groß gewesen.
Schon bald hatte ich den Gang durchwandert, erreichte die Abzweigung und blieb stehen, denn ein Geräusch war an meine Ohren gedrungen.
Ein schweres Atmen oder Stöhnen.
Jane hatte von diesem Geräusch berichtet, und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken.
Unwillkürlich duckte ich mich, lauschte weiter und stellte fest, daß dieses Stöhnen ganz in meiner Nähe aufklang.
Irgend etwas oder irgend jemand lauerte dort auf mich. Aber wer war der Gegner?
Dieser unheimliche Indianer mit seltnem Tomahawk?
Es half nichts, wenn ich lange Überlegungen anstellte, ich wollte es genau wissen. Meine rechte Hand rutschte in die Hosentasche, fand die Bleistiftlampe, holte sie hervor, und mit einem Knopfdruck schaltete ich sie ein…
***
Sandy Field erstarrte.
Plötzlich schoß die Angst in ihr hoch. Sie war nicht mehr fähig, sich zu rühren, und sie konnte nicht einmal ihren Freund aufmerksam machen, der bereits zwei Schritte weiter gegangen war.
Dann merkte Ernie, daß etwas nicht stimmte und drehte sich um.
»Komm!« zischte er.
Das Girl blieb stehen und schüttelte den Kopf.
»Was ist denn?«
»Die Augen, Ernie!«
Der Junge kam wieder zurück. »Welche Augen?«
»Die in dem
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