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0169 - Museum der Monster

0169 - Museum der Monster

Titel: 0169 - Museum der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie uns als Beweis liefern. Na, wie ist es?«
    »Nein!« rief Sandy, »das mache ich nicht!«
    »Wirklich nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Rocky spie aus. »Ernie, ich würde der Kleinen an deiner Stelle mal nett zureden. Wenn sie es nämlich nicht macht, könnten wir vergessen, daß wir Kavaliere sind. Dann wird sie gebumst, aber von allen, wie das in der Bande üblich ist.«
    Ernie Taggart versteifte. Das genau hatte er kommen sehen, und er wurde blaß über diese ungeheure Drohung. Ja, er hatte genug über Rocker gelesen. Obwohl diese hier vom Lande kamen und längst nicht so brutal waren wie die Großstadtrocker, würden sie das sicherlich wahrmachen, denn auf Sandy hatte so mancher Bursche ein Auge geworfen. Deshalb überwand Ernie sich selbst und sagte: »Okay, wir werden in das verdammte Zelt gehen.«
    »Also doch mutig. Ich sag's ja immer. Unser Ernie hat es faustdick.«
    »Fragt sich nur wo?« kicherte der Kieksende.
    »Halt die Schnauze!« erwiderte Rocky und kam wieder zum Thema.
    »Aber eins ist sicher, Freunde. Auf den Arm nehmen lassen wir uns nicht. Wir werden dabeisein, wenn ihr das Zelt betretet, und wir warten auch so lange, bis ihr wiederkommt. Ist das klar?«
    »Ja.«
    Ernie hatte die Antwort gegeben. Sandy hatte nichts gesagt, aber er nahm an, auch in ihrem Namen gesprochen zu haben. Das Mädchen klammerte sich nur an ihn, und der junge Mann spürte, wie sich ihre Finger in sein Fleisch bohrten.
    »Dann ist ja alles in Butter«, sagte Rocky und winkte Sandy mit dem Zeigefinger zu sich.
    »Geh nur!« zischte Ernie.
    Mit staksigen Schritten setzte sich Sandy in Bewegung.
    Rocky deutete eine Verbeugung an. »Darf ich die Lady bitten, auf meinem bescheidenen Feuerstuhl Platz zu nehmen?«
    Ohne den Typ eines Blickes zu würdigen, setzte sich Sandy auf den hinteren Sitz. Ihr Freund mußte auf eine andere Maschine steigen.
    Die Landrocker klappten die Visiere wieder zu. Dann starteten sie. Als die Motoren aufbrüllten und das Zittern der Maschinen sich auf die Körper übertrug, hatte Ernie Taggart das Gefühl, sein Kopf würde zerspringen. Der schon abgeklungene Schmerz war wieder voll da.
    Unter der Schädeldecke schienen 1000 kleine Teufelchen zu sitzen.
    Fest biß Ernie die Zähne aufeinander. Obwohl er sich vorhin mutig gegen die Rocker und vor seine Freundin gestellt hatte, konnte er jetzt ein Gefühl der Angst nicht vermeiden. Sie waren mit der Schulklasse in dem Zelt gewesen und hatten auch diesen Grobino gesehen, einen Menschen, der viel schrecklicher in seiner Erscheinung wirkte, als die Masken.
    Ernie fröstelte. Um nicht von der Maschine geschleudert zu werden, umklammerte er die Hüften seines Vordermannes. Rücksichtslos jagten die Rocker in Richtung Straße. Die schweren Motorräder schleuderten über Unebenheiten am Boden, und jedes Loch in der Wegstrecke, über das die Maschine donnerte, spürte Ernie Taggart in seinem Kopf.
    Er war froh, als sie endlich die Straße erreichten und auf dem glatten grauen Band weiterfuhren.
    Es ging in Richtung Gilwich. Das Zelt war vor dem Dorf aufgebaut und stand abseits der Straße. Ein Feldweg führte hin, aber den nahmen die Rocker nicht. Sie hielten an dessen Einmündung am Straßenrand und stiegen von ihren Maschinen.
    »Den Rest geht ihr zu Fuß«, sagte Rocky. »Wir warten hier und geben euch genau zwei Stunden. Seid ihr dann nicht zurück, kommen wir nach und setzen unsere Drohung in die Tat um.«
    Sandy und Ernie hatten verstanden.
    Sie faßten sich bei den Händen, kehrten den Rockern ihre Rücken zu und gingen davon. Bald hatte die Dunkelheit sie verschluckt.
    Rocky rieb sich die Hände. »Das wird ein Spaß, Kinder«, freute er sich.
    Larry, der Besonnenste unter den Rockern, mischte sich ein. »Ich weiß nicht, ob das ein guter Vorschlag von dir gewesen ist.«
    Der Anführer fuhr herum. »Wie meinst du das?«
    »Nur so, denn ich habe ein verdammt komisches Gefühl.«
    »Wie komisch?«
    »Ich glaube, daß wir die beiden nicht mehr wiedersehen«, erwiderte der junge Mann…
    ***
    Im Hotel hatte ich noch einmal sämtliche Überredungskünste aufwenden müssen, damit Jane dablieb.
    Sie versprach es mir dann, wollte aber nicht schwören, was mir Sorgen bereitete. Schließlich kannte ich meine langjährige Freundin gut genug.
    Ich fuhr also zum zweitenmal ab. Bevor ich in den Wagen stieg, lief mir der Inhaber des Hotels über den Weg.
    »Mr. Sinclair«, sagte er. »Sie wollen so spät noch weg und lassen Ihre charmante Begleiterin

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