0171 - Kampf der vier Mächte
zerstören konnten. Sie bot keinen Schutz, im Gegenteil. Wenn sie glühte, würden alle unter der Erde befindlichen Trios verbrannt werden.
Rechts und links waren verschlossene Türen, die zu den Geschützständen und Kommandozentralen führen mußten. Der Korridor war nur schlecht beleuchtet und ließ vermuten, daß es sich noch um ein Provisorium handelte.
Der Trio-Kommandant führte seine Gefangenen in einen nicht sehr großen Raum. Einige andere Offiziere erwarteten sie. Man bot ihnen sogar Plätze an und behandelte sie sehr zuvorkommend.
Wilkins ahnte, daß die Trios den Frieden ebenso wünschten wie sie, die Überlebenden der vernichteten EX-5207.
Im Verlauf dieser ersten Unterhaltung zwischen Terranern und Trios wurde klar, daß der Beginn der Feindseligkeiten hätte vermieden werden können, wenn beide Seiten vorsichtiger und weniger mißtrauisch gehandelt und gedacht hätten. Die Trios hatten erst vor kurzer Zeit diesen vierten Planeten erreicht und militärische Stützpunkte eingerichtet. Nicht gegen Fremde, sondern gegen sich selbst. Die politischen Verhältnisse auf dem Heimatplaneten waren so, daß dieses Mißtrauen gerechtfertigt war. Zwei Machtblöcke standen sich dort gegenüber - das nördliche Felghan und das südliche Artrot. Jeder fürchtete, der andere wolle den vierten Planeten als interplanetare Flottenbasis für den erwarteten Atomkrieg ausbauen. So waren auf Trio die Stützpunkte entstanden. Dann waren die Fremden, die Terraner, aufgetaucht. Der schwelende Streit zwischen den Trios war begraben, als es plötzlich einen dritten Gegner gab.
Wilkins mußte an die Vergangenheit der Terraner denken.
Merkwürdig, welche Parallelen es gab, wenn auch Zehntausende von Lichtjahren zwischen den Welten lagen. Auch auf Terra hatte es solche Krisen gegeben, und sicherlich hätte sich die Menschheit vernichtet und ihre Welt unbewohnbar gemacht, wenn die erste Mondexpedition nicht das Erbe der Arkoniden gefunden hätte.
Diese „dritte Macht" war es gewesen, die den Atomkrieg verhindert hatte. Hier bei den Trios waren es die Terraner, die zwei zerstrittene Welten einigten - wenn vorerst auch nur auf dem Nachbarplaneten und in kleinem Rahmen.
Leutnant Krause berichtete nun seinerseits. Es fiel ihm schwer, dem Trio klarzumachen, was es mit dem Schreckwurm auf sich hatte. Er wußte nicht, ob es ihm gelang, aber zumindest versuchte er, die Gefährlichkeit des Ungeheuers zu demonstrieren. Mit Hilfe von Zeichen erklärte er dem Trio, daß ihnen allen keine andere Möglichkeit bliebe, als den vierten Planeten zu verlassen. Blieben sie hier, wären sie alle verloren. Er ahnte nicht, wie recht er damit hatte. „Auf dieser Welt gibt es Rohstoffe, die wir benötigen. Wir können sie nicht aufgeben. Sie gehören uns."
„Jetzt gehört die Welt dem Schreckwurm und seinen Nachkommen. Sie ist in wenigen Jahren wieder frei."
„Wir brauchen die Rohstoffe aber jetzt. Wir werden das Monster töten." Krause sah Wilkins an und seufzte. „Der Schreckwurm kann nicht getötet werden, auch nicht mit unseren Strahlwaffen. Er ist unverwundbar. Als wir sahen, daß ihr hier wart, versuchten wir, ihn fortzubringen. Er hat dabei unser Schiff vernichtet. Nun sind wir auf eure Hilfe angewiesen. Glaubt mir, wir alle müssen diese Welt so schnell wie möglich verlassen.
Könnt ihr keine Schiffe anfordern?"
„Wir haben gerade begonnen, Raumschiffe zu bauen. Sie sind noch knapp. Sechs wurden vernichtet. Sie hätten uns nach Hause bringen können." Leutnant Krause begann zu ahnen, daß es nur noch eine Möglichkeit gab, wenn sie rechtzeitig von hier verschwinden wollten. Er mußte allen Verboten zum Trotz einen Funkspruch an die EX-318 senden.
Aber womit, wenn der Hypersender nicht mehr existierte? Man konnte mehrere Minikoms hintereinanderschalten. Vielleicht genügte das, Oberst Tuchmann zu verständigen.
„Es wäre uns vielleicht möglich, ein Schiff herbeizuholen, wenn Sie uns Ihre Energiestation zur Verfügung stellen", sagte er langsam. Der Kommandant der Trios sah ihn mehrere Sekunden stumm an, dann begann er eine Unterhaltung mit seinen Offizieren. Sie wurde so schnell geführt, daß Krause kein einziges Wort verstand. Er ahnte aber, worum es ging. Die Trios überlegten, ob es nicht doch besser sei, sich auf eigene Schiffe zu verlassen, als die Hilfe der Fremden in Anspruch zu nehmen.
Schließlich sagte der Trio: „Wir haben nichts dagegen, wenn ihr ein Schiff ruft. Unsere Station steht euch zur Verfügung."
Krause
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