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0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln

Titel: 0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zusammengekniffen.
    „Ich weiß nicht, wann es anfing", antwortete sie. „Es war zu viel Aufregung. Aber es dauert schon eine ganze Weile."
    Griffin nickte ihr zu. „Wir können nichts dagegen tun", erklärte er. „Es kommt von außen. Wahrscheinlich wird es bald aufhören.
    Streck dich aus, so gut du kannst, und entspann dich."
    Frankie gehorchte. Sie rutschte tief in den Hintersitz und streckte die Beine von sich. Ihr Kopf lehnte gegen die Polsterung der Tür. Der alte Kim sah sie erstaunt an und rückte dann höflich ein Stück beiseite. Der Wagen ließ schließlich die Stadt hinter sich zurück. Während der letzten Kilometer hatte es Anzeichen dafür gegeben, daß die von der Katastrophe Aufgescheuchten sich anschickten, Artrot zu verlassen. Der Verkehr auf den Straßen schwoll rasch an. Vollbeladene, mit Passagieren vollgestopfte Fahrzeuge bewegten sich in nördlicher Richtung. Ter ließ sich davon wenig stören. Er behielt die ursprüngliche Geschwindigkeit bei, und niemand wagte, solange er in Sicht war, die innere Fahrbahn zu benutzen.
    Die Sonne ging auf. Auf einer breiten, wohlgepflegten Straße jagte der Wagen durch die Mittelgebirgslandschaft nördlich von Artrot. Auf dem Rücksitz waren nicht nur die beiden Frauen, sondern auch der Gefangene mittlerweile eingeschlafen. Die Aufregungen der Nacht hatte sie ermüdet. Ter schaute nach hinten und stellte grinsend fest: „Es fährt sich viel besser, wenn sie keine Gelegenheit haben, sich zu streiten." Griffin nickte nachdenklich.
    „Trotzdem müssen wir Tea wecken, sobald wir an die nächste Abzweigung kommen. Wir haben nicht viel Zeit zu verlieren. Die Nordküste ..." Er zögerte. Ter verschränkte die Hände über dem Steuerrad und sah ihn an. „Wohin willst du eigentlich?" wollte er wissen. „George", war Griffins knappe Antwort. „Die alte Transmitterstation, wie?" Griffin lächelte.
    „Kannst du dir die Geheimnisse der Insel besser erklären?"
    „Nein. Ich frage mich nur, wie wir mit ein paar Handimpulsstrahlern einem soliden Schirmfeld beikommen sollen."
    Griffin überlegte. „Es ergibt keinen Sinn, eine Transmitterstation mit einem ewigen Schirmfeld zu umgeben. Das Schirmfeld schlösse jede weitere Benutzung der Station aus. Ich bin ziemlich sicher, daß es einen Mechanismus gibt, mit dem das Feld ausgeschaltet werden kann."
    „Aha. Und wir müssen ihn finden."
    „Genau. Es bleibt uns nichts anderes übrig. Das Imperium muß gewarnt werden." Ter seufzte.
    „Ich wollte, du würdest außer ans Imperium auch gelegentlich an unser ganz privates Wohlergehen denken. Ich will hier fort, verstehst du das?" Griffin musterte ihn mit einem spöttischen Blick. „Du bist Offizier, nicht wahr? Gib dir keine Mühe, mich zu überzeugen, daß dir in erster Linie an deinem Wohlergehen liegt."
    Ter wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Straße zu.
    „Man wird doch mal darüber reden dürfen", knurrte er vor sich hin. Am Abend desselben Tages erreichten sie die Nordküste. Sie waren mehr als dreizehnhundert Kilometer weit gefahren. In einer kleinen Ortschaft unterwegs hatten sie Proviant eingekauft und während der Fahrt gegessen. Wie Griffin und Ter vermutet hatten, suchte die Polizei nicht mehr nach ihnen. Die Katastrophe hatte zwar offenbar nur die Hauptstadt betroffen, trotzdem aber war das Durcheinander ringsum im Land so groß, daß niemand mehr an die vier Flüchtigen zu denken schien. Tea verfügte über einige Geldmittel, und Kim hatte man das Geld abgenommen, das er bei sich trug. Alles in allem war genug vorhanden, um die Gruppe ein paar Tage lang über Wasser zu halten.
    Tea und Kim hatten, kaum daß sie erwachten, zu streiten angefangen. Die Terraner waren ruhig geblieben und hatten sich nicht eingemischt. Etwa zwei Stunden lang hatten die beiden Akoniden einander in den höchsten Tönen angeschrien, bis Kim als der Besonnenere schließlich vor Teas Aggressivität und weiblicher Logik kapitulierte und von da an den Mund hielt. Tea ihrerseits legte Kims Rückzug als einen Sieg aus und begann darüber zu prahlen, bis Ter ihr klipp und klar zu verstehen gab, daß er sie aus dem Wagen werfen würde, wenn sie nicht sofort still sei. Seitdem war Tea beleidigt, und da Kim sich ohnehin ruhig verhielt, verlief der Rest der Fahrt ohne Zwischenfälle.
    Von der Katastrophe, die die Hauptstadt befallen hatte, war im Norden des Landes nichts zu bemerken - wenn man von der Unruhe absah, die die Bewohner der kleinen Orte längs der Überlandstraße befallen

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