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0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln

Titel: 0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte. Natürlich glaubte man an einen Überfall des Nordbundes.
    Die Straße endete in Kapillo, einer kleinen Hafenstadt an der Nordküste, die, obwohl sie Artrot an Einwohnerzahl und Umfang um etwa das Zwanzigfache unterlegen war, immer noch zu den bedeutensten Städten des Südreichs zählte. Tea hatte inzwischen berichtet, daß in den Hafenstädten der Nordküste nur absolut regierungstreue Leute wohnten. Es hatte in den vergangenen Jahren viele Fälle gegeben, in denen Deserteure - Tea nannte sie Freiheitssucher - in einem geliehenen Boot das Meer überquert und sich zum Nordbund abgesetzt hatten. In jedem dieser Fälle war der Verleiher des Bootes mitsamt seiner Familie weit ins Inland evakuiert worden. Ein anderer nahm seine Stelle ein, von dem Pelkam gewiß war, daß er seine Kunden genau überprüfen würde, bevor er ihnen ein Boot ve rmietete.
    Natürlich kamen fast ebenso viele Freiheitssucher - Tea nannte sie Deserteure von Norden nach Süden. Die Leute an der Nordküste, die einem Nordbündler dazu verhalfen, den festen Boden des Südreichs sicher zu erreichen, wurden von Pelkam belohnt. Griffin erwartete daher Schwierigkeiten, als sie Kapillo erreichten. Sie brauchten ein seetüchtiges Boot. George lag weit draußen im Meer, und sie konnten es sich nicht leisten, auch nur das geringste Risiko einzugehen. Andererseits konnten sie nicht einmal einer oberflächlichen Überprüfung ihrer Personalien standhalten. Tea trug einen gefälschten Ausweis mit sich, aber die drei Terraner besaßen nichts, womit sie sich ausreichend hätten identifizieren können. Hinzu kam, daß Rima Kim ständig verstecktgehalten werden mußte. Denn wenn auch im Inland niemand nach den Flüchtlingen zu suchen schien, so mochte eine Suchmeldung doch schon längst an die Küste abgegangen sein.
    Die Leute in Kapillo waren ausgesuchte Funktionäre und wahrscheinlich wachsam, und die direkteste Straße von Artrot zur Nordküste endete in Kapillo.
    Es war Tea, die das Problem schließlich löste. Sie fand einen Bootsverleiher, der auf den Vorschlag einging, fünf Passagiere ein paar Stunden lang auf dem Meer herumzufahren. Auch daß die Fahrt während der Nacht stattfinden sollte, erregte seinen Argwohn nicht. Schließlich befand er sich selbst an Bord und würde zu verhindern wissen, daß die Fremden etwa zum Nordbund ausrissen, wenn das ihre Absicht sein sollte. Tea traf die Arrangements allein. Der Verleiher bekam weder Rimi, noch einen der drei Terraner zu Gesicht, bevor sie das Boot bestiegen.
    Der Mann war bewaffnet, und Griffin bemerkte, daß er ständig auf der Hut war. Es gelang Tea jedoch, ihn schließlich in ein Gespräch zu verwickeln. Ter Phillips genügte eine Sekunde, um ihn von hinten zu packen und mitsamt seiner Pistole über Bord zu werfen. In der Ferne waren die Lichter der Stadt noch zu sehen.
    Die Strömung stand zum Land zu. Der Mann würde keine Schwierigkeit haben, die Küste schwimmend zu erreichen. Griffin übernahm das Steuer, brachte den Motor auf Touren und ging auf Nordostkurs.
    Sie hatten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Erstens besaßen sie ein seetüchtiges Fahrzeug, und zweitens hatten sie die Verfolger irregeführt - wenn es überhaupt Verfolger gab.
    Jedermann im Südreich mußte als selbstverständlich annehmen, daß sie sich zur Nordbundküste abzusetzen gedächten. Statt dessen hielten sie jedoch nach Nordosten, auf die Insel George zu.
    Wenn Pelkam die „Spione des Nordens" nicht für wichtig genug hielt, um eine großangelegte Suche aus der Luft zu organisieren - was Griffin in Anbetracht der Katastrophe, die Artrot befallen hatte, für höchst unwahrscheinlich hielt -, dann waren sie von nun an so sicher, als befänden sie sich unter Teas Schutz in Felghan, der Hauptstadt des Nordbundes.
    Griffin fühlte sich so zuversichtlich wie schon seit langem nicht mehr. Ter hockte neben ihm auf der Bordkante. Weiter vorne im Boot lag Kim und tat so, als ob er schliefe. Die beiden Frauen hatten sich im Bug niedergelassen und sprachen leise miteinander.
    Der Motor lief geräuschlos.
    „Wie lange werden wir brauchen, um die Insel zu finden?"
    fragte Ter.
    „Von Kapillo aus sind es rund fünfzehnhundert Kilometer", antwortete Griffin nach kurzem Zögern. „Das Boot macht etwas mehr als dreißig Kilometer pro Stunde. Bei ununterbrochener Fahrt brauchen wir also fünfzig Stunden. Die Insel liegt von Kapillo aus bei genau fünfundvierzig Grad, wie Tea sagt. Außerdem ist sie ziemlich groß. Ich

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