0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln
mit höchster Vorsicht vorzugehen. Sie schießen nur, wenn sie angegriffen werden. Das ist Südreichtaktik, was er da propagiert...!"
Griffin brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen.
„Es steht nicht zur Debatte, wer an der Auseinandersetzung die Schuld trägt. Auf jeden Fall erregten der Kampf und einige Dinge, die im Zusammenhang damit geschahen, die Aufmerksamkeit einiger fremder Raumschiffe, die draußen im Raum kreuzten. Sie kamen näher, um sich die Sache anzusehen. Und dabei entdeckten sie Trap."
„Trap ...?" fragte Kim verwundert.
„Das ist dieser Planet hier", erklärte Griffin. „Wir haben ihn so genannt." Kim machte eine Geste des Verste-hens.
„Diese Fremden", nahm Griffin den Faden wieder auf, „gehören einer mächtigen Rasse an, die in den Tiefen der Milchstraße ein gewaltiges Reich beherrscht. Sie sind ständig auf der Suche nach neuen Planeten, die für eine Besiedelung geeignet sind. Sie sind Sauerstoffatmer, genau wie wir alle. Finden sie eine geeignete Welt, dann liquidieren sie zunächst alle intelligenten Bewohner, die es dort unter Umständen gibt."
Er sah Kim an und ließ den Worten ein wenig Zeit zu wirken.
„Wir haben bisher nur wenig Kontakt mit ihnen gehabt", fuhr er dann fort. „Aber wir kennen einige ihrer Waffen. Einen Planeten, den sie zur Kolonisierung ausgewählt haben, würden sie niemals mit nuklearen Vernichtungsmitteln angreifen, weil die.radioaktive Verseuchung Unbewohnbarkeit erzeugt. Sie setzen also Waffen ein, die die intelligenten Bewohner der zu besetzenden Welt ausschalten, ohne daß anderweitig Zerstörungen oder gefährliche Nachwirkungen hervorgerufen werden. Ein beliebtes Mittel ist das Vibrator-feld, das organische Gehirne oberhalb einer gewissen Entwicklungsstufe in ihre Bestandteile zerfallen läßt. Das Vibratorfeld inkorporiert in der Hauptsache rein mechanische. Schallenergie. Der geringe Prozentsatz übergeordneter Energie, der in dem Feld gefunden wird, ist ein Ausfluß der Reglungsmechanismen und hat weiter keine Aufgabe, als das eigentliche Feld zu steuern. Natürlich gibt es ein ganzes Spektrum von Frequenzen, die auf die verschiedenen Intelligenzen der Galaxis tödlich wirken. Vor jedem Angriff müssen die Fremden also experimentieren, bevor sie die Form des Feldes gefunden haben, die im vorliegenden Fall am wirksamsten ist. Diesen Experimenten ist die Hälfte der Stadt Artrot anheimgefallen. Frankie hier hat die ersten Auswirkungen der Vibrationsstrahlung auf das Nerven- zentrum selbst schon zu spüren bekommen. Aus irgendeinem Grund ist sie empfindlicher als wir anderen. Ich glaube, daß die Fremden höchstens noch zwei oder drei Tage experimentieren müssen, bevor sie mit dem eigentlichen Angriff beginnen können.
Wenn es uns bis dahin nicht gelingt, irgend etwas zu tun, was sie vom Angreifen abhält, dann sind alle Bewohner dieses Planeten verloren!"
Er schwieg. Die anderen waren ebenso ruhig. Eine Zeitlang war nichts anderes zu hören als das Summen des Motors und das leise Plätschern der Wellen. Der Wind stand von Südwest und bewegte sich mit dem Boot. Eine ganze Minute lang war es fast unheimlich still.
„Und Sie verlangen von mir", begann Kim plötzlich, „daß ich Ihnen das glaube?" Ter kam Griffin zuvor.
„Irrtum, alter Mann", antwortete er. „Wir verlangen nichts. Es ist dein ganz privater Vorteil, wenn du uns glaubst. Wenn du wartest, bis der Augenschein dich überzeugt, ist es zu spät."
Kim sah ihn verbittert an. „Sprechen Sie mit mir nicht wie mit Ihrem Chauffeur", beschwerte er sich. „Ich bin ..."
„Ich hab' euch gesagt, er ist dumm!" zeterte Tea. „Alle Südreichleute sind dumm und borniert. Er wird es noch nicht einmal glauben, wenn ihm der erste..."
„Ruhe!" schrie Kim aufgebracht. „Ich verbitte mir solche ..." Griffin schob die beiden auseinander. „Später", sagte er sanft und verstärkte den Druck seiner Arme, bis sie rechts und links im Schatten der Bordwand saßen. „Wenn wir Zeit haben zu streiten, dann könnt ihr meinetwegen streiten. Kim!"
„Ja...?"
„Dieses Boot führt eine Radioanlage. Sie wissen, welchen Vorteil ich aufgebe, wenn ich Ihnen erlaube, sie zu benutzen.
Bisher ist unser Kurs unbekannt. Sobald wir den Sender in Betrieb setzen, wird man uns anpeilen, und ein paar Stunden später haben wir wahrscheinlich die gesamte Militärmacht des Südreichs auf unseren Fersen."
„Ja, das verstehe ich", gab Kim zu. „Aber warum sollten sie ..."
„Ich möchte, daß Sie beide
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