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0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln

Titel: 0172 - Das Geheimnis der heiligen Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weitere Vordringen verbot. Es war ein eigenartiges Gefühl - so, als reichte die Hand in absolute Leere hinaus, in der die Naturgesetze nicht mehr galten, in der der Gegendruck sich verstärkte, je kräftiger die Hand sich bemühte vorwärtszukommen. Griffin kannte sich aus. Es war nicht das erstemal, daß er vor einem Feld dieser Art stand.
    Es war nicht einmal ein kompliziertes Feld. Ein Antigravschirm mit Kompensationstastung, ein Feld, das die kinetische Energie des eindringenden Körpers durch Gegenwirkung zunichte machte - und zwar durch um so heftigere Gegenwirkung, je höher die Energie des eindringenden Körpers war.
    Es gab andere Schirmfelder. Zum Beispiel solche, die alles auffraßen, was sich in ihren Bereich getraute. Felder, deren ungeheure Energie den atomaren Verband des Fremdkörpers auflösten und weiter nichts übrigließen als eine flirrende Wolke von Nukleonen und Elektronen. Dieses Feld hier war harmlos. Man konnte es berühren ohne Schaden zu leiden.
    Nichtsdestoweniger war es undurchdringlich.
    Griffin sah sich um. Die Insel war groß. Sie reichte von einem Horizont bis fast zum ändern. Auf den ersten Blick wirkte sie regelmäßig, ein exakter Kreis, den die Natur da ins Meer gebaut hatte. Erst eingehendere Beobachtung enthüllte, daß der Kreis einen Einschnitt hatte und daß, was Griffin ursprünglich für einen integrierten Teil der Insel gehalten hatte, eine weit ins Meer hinausreichende Landzunge war, die nach Norden zu einen Fjord verdeckte. Ter, der Scharfäugige, sah noch mehr. An der Färbung des Wassers erkannte er, daß die Landzunge in geringer Tiefe dicht unter der Wasseroberfläche ein paar Kilometer weit in das Meer hinausragte. Das Boot lag still. Ter stand im Bug und schaute auf das Meer hinaus. Griffin kam nach vorn. „Wie lange?" fragte Ter. „Wielange ....was?" Ter strich sich über die Haare.
    „Wie lange steht die Station schon?" Griffin bedauerte.
    „Wir wissen nicht genau, wie lange die Periode der akonischen Kolonisation gedauert hat. Man kann höchstens eine untere Grenze angeben."
    „Mhm", machte Ter. „Wenigstens sechstausend Jahre also, wie?" Griffin nickte.
    „Ich denke nämlich gerade nach", begann Ter wieder. „Der Öffnungsmechanismus muß außerhalb des Schirmfeldes liegen, nicht wahr, sonst könnte ihn niemand von außen her erreichen, und er wäre sinnlos?" Er wartete, bis Griffin ein zweites Mal genickt hatte. „Vor sechstausend oder noch mehr Jahren könnte die Landzunge dort über Wasser gelegen haben. Die Spitze liegt außerhalb des Schirms, jetzt vielleicht zehn bis zwanzig Meter unter der Oberfläche. Es scheint die einzige Ausbuchtung zu sein, die es auf der Insel gibt. Wir..." Er schwieg.
    „Ich glaube, du hast recht", antwortete Griffin nach einer Weile.
    „Wir wollen nur zuerst die Insel umfahren, damit wir unserer Sache sicher sind." Ter trat vom Bordrand zurück. „Na schön", brummte er. „Aber mach schnell." Griffin sah ihn überrascht an. „Warum?"
    „Ich habe ein ungutes Gefühl. Es ist zu lange ruhig gewesen."
    Seine Augen leuchteten plötzlich auf. „Wollen wir wetten?"
    „Worauf?"
    „Daß wir Schwierigkeiten bekommen, bevor wir den Zugang finden? Ich auf Rot, du auf Grün?" Griffin zögerte eine Sekunde. „Angenommen", entschied er. „Jetzt kann ich mir's ja wieder leisten." Dann ging er zum Steuer, setzte das Boot in Bewegung und trieb es außen am Schirmfeld entlang auf Ostkurs.Anderthalb Stunden später wußten sie, daß die Landzunge die einzige Unebenheit der Insel war. Der Rest der Küste fügte sich fehlerfrei in die Kreisform, die Griffin zu Anfang beobachtet hatte. Das Boot hielt auf die Zunge zu und kam darüber zum Stehen. Zehn Meter unter der Oberfläche des klaren Wassers lief ein schmaler sandiger Rücken ins Meer hinaus. Er schien eben zu sein. Erst zweihundert Meter diesseits des Schirmfelds sank er plötzlich ab und verschwand in der undurchdringlichen Tiefe. „Wenn es hier jemals einen Mechanismus gegeben hat", äußerte Griffin, „dann ist er längst unter dem Sand begraben." Ter hockte auf dem Rand des Bootes und ließ die Füße im Wasser baumeln. Die Stiefel hatte er ausgezogen, um klarzumachen, daß er derjenige sein würde, der den ersten Versuch unternahm.
    „Ich weiß nicht", antwortete er nachdenklich und wiegte den Kopf. „Alles ist auf Dauer gebaut. Es kommt mir fast so vor, als müßten die Akonen damit gerechnet haben, daß die Station auch nach ein paar tausend Jahren noch

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