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0172 - Ghouls in der U-Bahn

0172 - Ghouls in der U-Bahn

Titel: 0172 - Ghouls in der U-Bahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch bei und passierte den schmalen Weg, der zum Lokal führte. Das Haus stand etwa 30 Yards hinter der Einmündung. Die Reklame über der Tür leuchtete gelb.
    Gäste verließen das chinesische Restaurant. Sofort schöpfte ich Hoffnung und verlangsamte meinen Schritt.
    Ich hörte noch das Pfeifen und bekam den Revolverlauf in den Nacken.
    Der Treffer schleuderte mich nach vorn. Ich brach zwar in die Knie, fiel jedoch nicht zu Boden, sondern gegen den Kofferraum des Bentley, wo ich mich abstützen konnte.
    In meinem Kopf wühlte der Schmerz. Dazu hatte ich das Gefühl, mich übergeben zu müssen, die Knie wackelten, nur mühsam hielt ich mich in dieser Haltung.
    Trotz des Schmerzes spürte ich den kalten Stahl am Hals. Einer der Hundesöhne drückte mir wieder die Mündung dagegen. »Bleib so stehen!« zischte er. »Und rühr dich nicht. Machst du irgendwelchen Unsinn, schießen wir die beiden über den Haufen, die das Lokal verlassen haben. Kapiert?«
    »Okay!« krächzte ich.
    Ich vernahm die Stimmen. Ein Mann und eine Frau kamen. Die weibliche Person lachte hell, dann fragte sie: »Ist der besoffen?« Damit meinte sie wohl mich.
    »Ja«, antwortete der Schnauzbart. »Unser Kollege hat zuviel Reiswein getrunken.«
    »Das sollte man auch lassen.«
    »Sicher, wir haben den Ärger.«
    »Dann seht mal zu, daß ihr ihn gut nach Hause kriegt«, hörte ich die Stimme des männlichen Gastes.
    »Werden wir schon.«
    Wenig später vernahm ich, daß Wagentüren aufgezogen wurden. Dann klappten sie zu, ein Motor lief rund, Kies knirschte unter den Rädern, der Wagen fuhr ab.
    Die beiden Gangster rührten sich erst, als das Geräusch nicht mehr zu hören war.
    »Komm wieder hoch, Bulle!«
    Ich stemmte mich ab. Die kleine Pause hatte gut getan. Zwar bohrten in meinem Schädel immer noch einige Bergleute herum, aber es ließ sich aushalten.
    Während ich mich noch in der Bewegung befand, fischte mir der Schnauzbart die Beretta aus der Halfter. »Die brauchst du sowieso nicht mehr, Bulle.«
    Die Bemerkung gefiel mir gar nicht. Bewies sie mir doch, daß die beiden tatsächlich etwas vorhatten, daß man mit dem Wort Mord umschreiben konnte.
    Ich sah die hintere Tür des Vauxhall offen.
    »In den Fond mit dir!«
    Mehr stolpernd als gehend erreichte ich den Wagen und bekam einen Tritt, der mich auf den Rücksitz schleuderte. Der Schnauzbart stand gebückt vor der offenen Tür und zielte mit dem Revolver in den Wagen.
    »Rück in die äußerste Ecke!«
    Auch das tat ich.
    Schnauzbart wartete, bis ich ruhig saß und stieg erst dann ein. Er war ein wirklicher Könner, denn selbst bei dieser Bewegung wich die Waffenmündung um keinen Zoll.
    Ohne mich aus den Augen zu lassen, griff er nach hinten und zog den Wagenschlag zu.
    Der zweite Kerl stieg an der Fahrerseite ein. Zum ersten mal sah ich ihn genauer.
    Wie auch der Schnauzbart gehörte er zu den unauffälligen Typen. Er trug eine Cordhose, einen dünnen Pullover und eine locker fallende Strickjacke. Sein Gesicht war ebenfalls glatt, ein Durchschnittsmensch, mehr nicht.
    »Fahr los!« sagte Schnauzbart.
    Sein Kumpan startete. Der Anlasser orgelte ein paarmal, danach sprang der Wagen an.
    Der Mann am Steuer fuhr rückwärts aus der Parklücke und wendete auf dem Platz.
    Schnauzbart behielt mich genau im Auge. Über den Lauf des Revolvers hinweg schaute er mich an. Manchmal zuckte sein linkes Lid.
    Im gemächlichen Tempo rollte der Vauxhall auf die Ausfahrt des Parkplatzes zu. Ein Druck gegen den Blinker, und ich sah, daß wir nach links einbogen.
    Das Lokal befand sich in Belgravia, schon dicht an der Grenze zu Brompton. Die Straße, in die wir eingebogen waren, hieß Lyall Street.
    Eigentlich ein gutes Viertel, in dem man normalerweise keine Killer erwartet. Aber auch ich lernte nie aus.
    Eilig hatten es die beiden nicht. Ich dachte an den Zigarettentrick und fragte: »Darf ich rauchen?«
    »Nein.«
    Die Chance, meinem Bewacher eine brennende Zigarette ins Gesicht zu schleudern, war also vertan. Ich hob die Schultern und schaute an den Sitzen vorbei durch die Frontscheibe nach draußen.
    Ein Wagen kam uns entgegen. Er fuhr ziemlich schnell. Als die Scheinwerfer uns passiert hatten, sah ich einen einzelnen Lichtfleck.
    Und ich vernahm, da es ruhig war, das typische Geräusch eines Motorrads. Mittlerweile konnte ich auch die einzelnen Maschinen am Klang der Motoren unterscheiden.
    Es war eine Harley, die uns da entgegenkam!
    ***
    Eilig hatte Suko es nicht. Er und Shao fuhren gemütlich

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