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0173 - Die Werwolf-Sippe

0173 - Die Werwolf-Sippe

Titel: 0173 - Die Werwolf-Sippe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sterben?
    Schritte. Sie knirschten auf dem Boden und wurden vom Rascheln der Blätter begleitet. Der unsichtbare Mann kam auf sie zu. Der Lichtkegel schwankte ein wenig, blieb jedoch in ihrem Gesicht.
    Dicht vor Jovanka blieb der Mann stehen.
    Sie hörte sein gemeines Lachen. »Welch ein hübscher Vogel ist mir denn da über den Weg geflattert?« höhnte er. »Du bist wirklich ein bunter Schmetterling in diesem verdammten Wald. Was suchst du denn hier, meine Kleine?«
    »Bitte, Monsieur, ich…«
    »Ach, keine Ausreden. Bist du allein unterwegs?«
    »Ja.«
    »Und hast du meine Freunde nicht getroffen?«
    »Welche Freunde, Monsieur?«
    »Die eine alte Zigeunerin zum Teufel schicken wollen.«
    Der spielt mit mir, dachte Jovanka. Diesem Kerl ist genau bekannt, was vorgefallen ist.
    »Ich warte auf eine Antwort, Kleine.«
    »Nein, Monsieur, tut mir leid. Ehrlich, ich habe keinen von Ihren Freunden gesehen.«
    »Du lügst.«
    »Monsieur, ich lüge nicht. Ihre Freunde sind mir wirklich nicht begegnet.«
    »Nun, ich will dir glauben. Sonst wärst du ja nicht hier. Ja, du scheinst meine Freunde umgangen zu haben. Nur Pech, daß ich hier stehe. Rate mal, was wir jetzt mit dir anstellen, du kleine Zigeunerhure?«
    »Bitte, ich…«
    Sie verstummte, denn etwas Kaltes hatte ihren Hals berührt. Noch immer wurde sie geblendet, aber sie hörte die flüsternde, gefährlich klingende Stimme. »Das ist die Mündung eines Gewehrs«, erklärte der Kerl. »Und dieses Gewehr ist geladen. Was meinst du, was geschieht, wenn ich abdrücke?«
    »Warum wollen Sie das, Monsieur?«
    »Weil du gefährlich bist.«
    Jovanka lachte. »Wer sagt das denn?«
    »Die anderen und der Pfarrer.«
    »Und dem glaubst du?«
    »Sicher, kleine Mademoiselle, sicher. Du bist gefährlich und auch verdammt hübsch, wie ich feststellen muß.«
    »Hübsch genug für dich?« Jovanka hatte sich blitzschnell für ein gefährliches Spiel entschieden.
    »Das kann man sagen.« Er lachte.
    »Warum nimmst du die Lampe nicht weg?« fragte Jovanka. »Ich kann nichts sehen.«
    »Aber ich.«
    »Schade, ich wäre gern mit dir…«
    »Was wärst du gern?«
    »Es schickt sich nicht für ein Mädchen, seine Wünsche einem Mann gegenüber offen zu sagen.«
    »Das hat dir wohl die Alte erzählt, wie?«
    »Ja.«
    »Du willst mit mir in die Büsche?«
    »Vielleicht.«
    Der Mann lachte. »Weißt du, was man sich erzählt?«
    »Nein.«
    »Du wärst eine Wölfin, würdest Menschen zerreißen und deren Blut trinken oder sie auch zum Werwolf machen. Ja, das erzählt man sich, Kleine.«
    »Siehst du an mir etwas Wolfshaftes?«
    »Nein.«
    »Bitte, warum zögerst du dann?«
    Der Mann lachte. »Weil ich es nicht gewohnt bin, daß sich eine Frau so ohne weiteres hingibt. Es sei denn, sie verfolgt bestimmte Absichten damit.«
    »Ich mag dich eben.«
    »Du hast mich noch nicht gesehen. Deshalb glaube ich dir nicht. Ich schaffe dich wieder zurück zu den anderen. Los, dreh dich um. Wir wollen doch mal sehen, wie du auf Silber reagierst.«
    Da zuckte Jovanka zusammen. Vor Silber und Gold sollte sie sich hüten, das hatte ihr Jurina gesagt. Und kaum stand Jovanka allein auf der Welt, da mußte sie sich schon wehren.
    Sie merkte auf einmal, wie es war, wenn man nur Feinde hatte.
    Man mußte kämpfen, um zu überleben, man mußte sich eben etwas einfallen lassen.
    Der Strahl blendete jetzt nicht mehr. Jovanka hatte sich umgedreht. Sie stand auf dem schmalen Pfad, hinter ihr kam der andere aus dem Gebüsch. Jovanka spürte den Druck der Mündung nicht mehr auf ihrem Körper.
    Sollte sie es riskieren.
    Sie hörte, wie der Mann hinter ihr einen Fluch ausstieß und der Lampenstrahl schwankte. Ihr Gegner mußte ausgerutscht sein, eine andere Möglichkeit gab es für Jovanka nicht.
    Sie wirbelte herum.
    Der Mann war ausgerutscht und gestolpert zur gleichen Zeit. Die aus dem Boden hervorstehenden und mit einer seifigen Moosschicht überzogenen Steine waren ihm zum Verhängnis geworden. Die Mündung des Gewehres deutete an dem Mädchen vorbei.
    Jovanka reagierte, ohne zu überlegen. Sie warf sich gegen den Kerl und schleuderte ihn in die Büsche. Sofort sprang sie hinterher, riß ihm das Gewehr aus der Hand und hob es über ihren Kopf.
    Für einen Moment zögerte sie. Übergroß kam ihr der Kopf des Mannes vor, auf seinem Gesicht spiegelte sich die Angst wider, die er empfand. Er riß noch die Arme hoch, um sich zu schützen, aber der erste Kolbenhieb durchbrach die Deckung.
    Bereits im Ansatz erstickte der

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