0175 - Amoklauf der Cyborgs

Titel: 0175 - Amoklauf der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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in diesem Fall weiterhelfen.«
    Auffordernd sah sie den General an.
    Der Vier-Sterne-Träger erhob sich ohne Widerspruch. Delger sprang ebenfalls auf. »Ich muß die Nummer aus dem Archiv abrufen«, entschuldigte er sich und eilte davon. Etwas langsamer verließ der General den Konferenzraum.
    Joana Rass und der Beamte aus dem Ministerium sahen sich an.
    »Was bezwecken Sie damit?« fragte er. »Ich hörte den Begriff Parapsychologe! Was hat so ein Spinner mit einer Entführung zu tun?«
    Joana Rass legte den Zeigefinger an ihre Nase.
    »Das Ding hier«, sagte sie, »ist wichtiger und nützlicher als ein Kompaß. Verlassen Sie sich darauf, daß mein Riecher mich auf die richtige Spur gebrach hat.«
    Der Beamte hob die Schultern.
    »Your problem, General«, sagte er.
    ***
    Lautlos, wie Gespenster, glitten die Meeghs auf das Wrack der DYBBACH zu. Chaala verfolgte ihre Annäherung. Er hatte sich flach in den heißen Sand geworfen. Er ahnte, was das Kommen der Schatten bedeutete.
    Sie suchten nach Überlebenden.
    Der Sand war heiß. Längst hatte Chaala erkannt, daß sie in eine Wüstenregion dieses Planeten geschleudert worden waren. Wenn sie überleben wollten, mußten sie Wasser finden. Es war ratsam, sich so rasch wie möglich fort zu begeben.
    Aber hier waren die Meeghs, die Vertreter einer mörderischen Rasse, die die Chibb schon seit Tausenden von Jahren bedrängte und immer weiter zurückjagte, sie vernichtete und bedrohte…
    Chaala, die Silberhäutige, bemerkte kaum, daß er die Waffe aus der Lederschlaufe gézogen hatte.
    Die Schatten, die schwarzen Ungeheuer, schienen zu schweben. Chaala konnte nicht feststellen, daß sie den Sandboden berührten.
    Plötzlich fuhr er zusammen. Eine Hand hatte ihn berührt. Erst als er sich herumwarf, erkannte er Caan. Sie war ihm gefolgt und lag jetzt neben ihm im heißen Sand. Vom Himmel glühte die gelbe Sonne herunter.
    Chaala öffnete den lippenlosen Mund. Eine Erinnerung stieg in ihm auf, Bilder stürzten auch durch Caans Bewußtsein. Chaala dachte an einen Bewohner dieser Welt. An Professor Zamorra!
    Er kannte die Chibb, und er kannte die Meeghs. Er war auf einer Chibb-Welt gewesen, damals, kurz nach dem Absturz eines Chibb-Schiffes auf dieser Welt. Jenes Dimensionenschiff war ein Gefangenentransporter gewesen. Damals war es den Chibb erstmals gelungen, einen Meegh lebend gefangenzunehmen. Doch jener hatte das Schiff zum Absturz gebracht. Die Chibb waren gestorben.
    Nie wieder würde ein Chibb einen lebenden Meegh in seiner Nähe lassen, wenn es ihm gelang, ihn zu überwältigen, statt umgekehrt, wie es die Regel war. Auch Chaala wußte, daß er verloren war, wenn die Meeghs ihm zu nahe kamen - er und alle anderen! Alle fünf, und vielleicht auch die Bewohner dieser Welt…
    »Du willst…?«
    Die Frage glitt durch Chaalas Bewußtsein. Der Chibb bejahte auf die gleiche Weise. Untereinander verständigten sie sich zumeist durch eine Art Telepathie.
    Langsam brachte er seine Waffe in Schußposition.
    Als der erste Schatten das Wrack der DYBBACH fast erreicht hatte, drückte einer seiner Finger den Kontakt.
    Ein gleißender Energiefinger tastete sich hinüber zu den Meeghs.
    ***
    Bill Fleming hatte sich in das hintere Teil des Hubschraubers begeben und neben Nicole in den Sessel fallen lassen. »Hallo, Schönheit«, sagte er. »Zamorra ist beschäftigt, was hältst du davon, wenn wir mal eben aussteigen und uns einen schönen Tag machen? Ich kenne ein nettes Restaurant in der Gegend…«
    Nicole tippte sich lachend an die Stirn und deutete nach unten. »Da ist wohl Aquarius Oberkellner?« fragte sie. »Darf ich darauf aufmerksam machen, daß wir uns momentan über dem Golf von Mexico befinden?«
    »Das darfst du nicht so verbissen sehen«, sagte Bill großzügig. »Betrachte die Situation lieber global. Das Restaurant, das ich meine, liegt in Ohio…«
    »Oh, wie nah«, brummte Nicole.
    Ein Arm, der wie ein Schatten wirkte in seiner konturlosen Schwärze, griff zwischen ihnen hindurch. Eine schwarze Schattenhand berührte Bill Fleming. Der Historiker vereiste. Der Hauch des Todes flog Nicole an.
    Sie wich unwillkürlich zurück. Bill sank in seinem Sitz zusammen. Sein Gesicht war verzerrt wie eine Dämonenfratze.
    Die Schattenhand kam herum, direkt auf Nicole zu. Sie schnellte sich aus dem Sessel. In diesem Moment durchfuhr ein leicher Ruck den Helikopter. Sie stürzte zu Boden, rollte sich herum und sah die große, finstere Gestalt hinter den beiden Sesseln stehen.
    Ein