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0175 - Amoklauf der Cyborgs

0175 - Amoklauf der Cyborgs

Titel: 0175 - Amoklauf der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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könnte mir schon den Kopf verdrehen?« hatte er gefragt.
    »Ich zum Beispiel«, war Nicoles selbstbewußte Antwort gewesen, und damit hatte sie zweifelsfrei Recht.
    Also hatten sie sich in St. Petersburg eingenistet, auf der anderen Seite der Halbinsel Florida mit einem hervorragenden Ausblick auf den Golf von Mexiko. Cap Kennedy, der berühmte Raketenstartplatz der NASA, lag nicht einmal zweihundert Kilometer entfernt, und Nicole hatte die Absicht geäußert, sich den Weitraumbahnhof einmal näher anzusehen. Zu ihrer aller Überraschung hatte Bill sich mit äußerster Begeisterung dazu bereit erklärt, den Fremdenführer zu spielen.
    Brechen die alten, wilden Zeiten wieder durch? fragte Zamorra sich schmunzelnd und ensann sich jener Zeit, in der Bill noch in Nicole verliebt war In gewisser Hinsicht war er das immer noch, hatte aber zurückgesteckt. Sein Interesse galt seit einiger Zeit meiner deutschen Kunststudentin namens Manuela Ford. Sie trafen sich erschreckend häufig, und wenn Bill es sich auch selbst nicht eingestehen wollte, so hatte doch Zamorra erkannt, daß Bill das Mädchen liebte. Es war lediglich die kontinentale Entfernung, die ihnen zu schaffen machte.
    Bill gab Nicole einen brüderlichen Kuß auf die Wange, dann schüttelte er Zamorra die Pranke. »Du willst schon wieder ein paar arme, hilflose Dämonen jagen, oder wie soll ich Nicoles Telefon-Gestammel verstehen?« fragte er.
    »Gestammel?« fauchte Nicole. »Ich beiße dir gleich den Blinddarm ab!«
    »Zwecklos«, wehrte der blonde Historiker ab. »Ich schmecke nicht, weder komplett noch in Einzelteilen.«
    »Das können wir ja ausprobieren!« behauptete Nicole mit funkelnden Augen. »Kannibalin«, konterte Bill. »Wenn Zamorra davon hört, hält er dich glatt für eine Dämonin!«
    Zamorra grinste. »Tja, Bill, deine Erkenntnisse kommen zuweilen recht spät. Daß sie eine Kannibalin ist, weiß ich seit langem. Jedesmal, wenn ich ihre Nasenspitze antippe, versucht sie mir den Finger abzubeißen. Paß auf!«
    Sein Zeigefinger stieß auf Nicoles Nase zu. »Happ!« machte sie und schnappte nach ihm. Sanft berührten ihre weißen Zähne seinen Finger.
    »Sie hat mich eben zum Fressen gern«, behauptete Zamorra.
    »Was ist jetzt mit den Meeghs?« fragte Bill.
    Zamorra berichtete, was er durch das Amulett erfahren hatte. Bill Fleming nickte. »Wir sollten so schnell wie möglich eingreifen«, forderte er.
    Zamorra schmunzelte. »Du bist doch ein Experte im Beschaffen von Charterflugzeugen. Wie wäre es, wenn du blitzartig deine Beziehungen spielen ließest?«
    »Wieso, bist du zu faul, die etwas über zweieinhalbtausend Kilometer bis zu den Llanos zu Fuß zurückzulegen?« spottete Bill.
    Zamorra wechselte einen raschen Blick mit Nicole, die die Zähne fletschte wie ein wildes Raubtier. »Wir sind uns einig, mein Lieber«, verkündete Zamorra mit hungrigem Grollen.
    »Huch!« schrie Bill. »So steht es geschrieben bei Tobias fünf, Vers achtzehn bis fünfundsechzig: Herr, hilf, man will mich fressen! Schon gut, ich besorge das Maschinchen! Reich ein Doppeldecker aus Charles Lindberghs’ Zeiten aus?«
    Es war sein Glück, daß sein Fluchtweg frei war…
    ***
    Chaala hatte den Schock darüber, daß von zwanzig Chibb nur noch fünf lebten, rasch überwunden - nach außen hin. Wie es in ihm brannte und fraß, zeigte er nicht. Er schirmte sich ab, um den anderen nicht durch sein Beispiel alle Hoffnung zu nehmen. Im Gegenteil: Als Kommandant der zerstörten DYBBACH hatte er dafür zu sorgen, daß die Stimmung unter den anderen einigermaßen gut blieb.
    Dabei hatten sie keine Chance…!
    Sie verließen das zerstörte Dimensionenschiff auf der den Meeghs abgewandten Seite. Chaala trieb sie an. »Lauft, so rasch ihr könnt«, befahl er.
    »Denn die Meeghs werden nicht mehr lange Zögern, uns anzugreifen…«
    Er war der einzige, der sich seitwärts absetzte, als die kleine Gruppe rund zweihundert Meter vom Wrack entfernt war. Mit weiten Sprüngen hastete er los, um einen Blick auf den Meegh-Spider zu erhaschen. Es war schwer sich vorzustellen, daß die Dämonischen die Technik von ihnen, den Chibb, übernommen hatten. Und doch war es so…
    Chaala verharrte. Er hatte die kritische Stelle erreicht, an der der Druckkörper des Wracks den direkten Sichtkontakt nicht länger verhinderte. Vorsichtig tastete er sich weiter vor, sah hinüber zu den beiden viel zu nah beieinander liegenden Diemensionenschiffen. Unwillkürlich verkrampfte sich seine Hand um das

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