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0175 - Amoklauf der Cyborgs

0175 - Amoklauf der Cyborgs

Titel: 0175 - Amoklauf der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sol Castor, verstärkte den Auftrieb und ließ den Sikorsky ruckartig aufsteigen. Im zweiten Abteil wurden Zamorra und Nicole ziemlich heftig in die Sitze geworfen, wobei Nicole auf Zamorras Schoß landete. »So hab’ ich’s gern…«, brummte der.
    »Ich wußte doch, daß du ein Wüstling bist«, stellte Nicole matt fest. »Sag dem Mac da vorn lieber, wo er hinfliegen soll.«
    Sie wechselte von Zamorras Schioß in einen der lederbezogenen Sitze. Mit nur sanftem Vibrieren stieg der Hubschrauber immer höher. Zamorra erhob sich und ging nach vorn; eine ständig offene Verbindungstür ermöglichte das Wechseln von einem Abteil ins andere.
    Die Kanzel war fast vollständig verglast. Zamorra glaubte ins Leere zu stürzen, als er in die Pilotenkanzel trat. Dann erst erkannte er den festen Boden unter sich.
    Er tippte Bill auf die Schulter.
    »Platzwechsel, mein Lieber. Ich gebe den Kurs an.«
    Wortlos erhob sich Bill und verschwand nach hinten. Zamorra nahm auf den Co-Sitz Platz. Sol Castor sah ihn von der Seite an und schob mit raschem Zungenschlag einen Kaugummi in die linke Backe. Mißtrauisch beäugte er das Amulett, das jetzt frei vor Zamorras Brust baumelte. Offenbar waren ihm Männer, die sich mit Schmuck behängten, überaus verdächtig. Er deutete mit dem Daumen über die Schulter. »Gehören Sie auch wie der da zu den Detlevs, die Männern schmachtende Blicke schenken?«
    Zamorra grinste. »W.C.«, kürzte er ab.
    Das Stirnrunzeln Sol Castors verstärkte sich. Der Kaugummi wechselte wieder nach rechts. »Was heißt das?«
    »Wohl caum«, sagte der Professor. »Fliegen Sie in Richtung Llano Estacado. Das genaue Ziel kann ich Ihnen erst nennen, wenn wir näher dran sind.«
    »Scherzbold«, brummte Castor und ließ den Hubschrauber auf Höchstgeschwindigkeit gehen. »Das soll wohl der Sonntagsausflug eines CIA-Agenten werden.«
    Zamorra winkte ab.
    »Viel schlimmer«, sagte er launig.
    Es war der Augenblick, in dem sich eine schattenhafte Gestalt über Nicole und Bill Fleming beugte.
    ***
    In einer Abteilung des Pentagon, die kaum jemals in der Öffentlichkeit Erwähnung fand, herrschte Krisenstimmung. Joana Rass und ihr Kurzbericht hatten diese Stimmung ausgelöst.
    Das Verschwinden Colonel Odinssons war Gefahrenpunkt Nummer eins, weil Odinsson Geheimnisträger Nummer eins war.
    »Ausgerechnet Odinsson«, stöhnte ein Vier-Sterne-General. »Konnte es keinen anderen treffen? Mir mißfällt ohnehin seit langem, wie sich Odinsson immer wieder exponiert…«
    »Aber er erzielt unerhört Erfolge«, widersprach Rass scharf. Der General zuckte unter ihren schneidenden Worten zusammen. »Es hilft nichts, Vorwürfe zu machen. Wir müssen zu sehen, daß wir den Mann zurückbekommen. Was schlagen Sie vor?«
    Der Vier-Sterne-General hüllte sich in Schweigen. Ein Beamter des Verteidigungsministeriums räusperte sich heftig. »Wir sollten Alarmzustand für.«
    Joana Rass winkte gleichzeitig mit dem Vier-Sterne-Mann ab. »Den Präsidenten informieren«, forderte der General.
    »Blödsinn«, knurrte Delgers, der als einziger Mannschaftsdienstgrad anwesend war, weil er zu Odinssons Büro gehörte wie dessen rechte Hand Rass.
    »Was erlauben Sie sich?« zischte der General, der seine Rangabzeichen stolz zur Schau trug.
    »Halten Sie den Mund, General«, befahl Rass. »Sie sind nicht hier, um Sergeants anzupfeifen, sondern um vernünftige Gedanken zu produzieren. Den Präsidenten zu informieren, ist tatsächlich Blödsinn. Der hat mit der Afghanistan-Krise und unserem Freund Khomeini genug Sorgen am Hals…«
    Einmal mehr fragte sich Sergeant Delger, welchen Dienstrang die Frau besaß, daß sogar ein Vier-Sterne-General vor ihr kuschte.
    »Ich werde Ihnen sagen, was wir tun«, verkündete Rass. »Sie, mein lieber General, werden ihren ganzen Rangabzeichen-Charme ins Spiel bringen und ein Auslandstelefonat führen. Sergeant Delger wird Ihnen die Rufnummer mitteilen. Odinsson hat einmal mit dem Mann zusammengearbeitet, den Sie um sein Eingreifen bitten werden. Bitten, General.«
    Sie legte ihre Hand auf Delgers Schulter, der neben ihr saß. »Geben Sie dem Generalissimo Zamorras Nummer.«
    »Der Parapsychologe aus Frankreich?« fragte Delger erstaunt.
    Rass nickte. »Alles aus dem Bericht der beiden Überlebenden deutet darauf hin, daß das Geschehen auf einem früheren Fall basiert. Ich habe Odinssons Protokolle gelesen. Die Unsichtbaren und die Schatten… er hat früher schon damit zu tun gehabt. Zamorra ebenfalls. Er kann uns

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