0175 - Amoklauf der Cyborgs
Meeghs. Das grelle Licht, das uns traf, traf auch sie und schleuderte sie mitzerstörerischer Wut hinterher. Ich weiß nicht, was es war und woher es kam, es war zu schnell. Vielleicht können wir die Speicher der DYBBACH befragen, vielleicht arbeiten sie noch, haben mehr wahrgenommen als wir selbst…«
Über den Sichtschirm verfolgten sie, wie sich drüben am Meegh-Spider etwas veränderte. Etwas in dem konturlosen, schattenhaften Ding verschob sich.
»Sie greifen an«, sagte Chaala seltsam ruhig.
***
Es war wie ein Schatten. Aber es gab nichts, das diesen gewaltigen Schatten werfen konnte. Er war einfach da, und er schwebte wie ein finsterer Klumpen, eine seltsame, schwarze Ballung, in der Luft.
Und die beiden seltsamen Männer waren unsichtbar geworden!
Der Helikopter hatte eine Schleife gezogen und kam wieder zurück. Angesichts des entsetzlichen Gebildes ließ der Pilot die Maschine langsamer werden und versuchte eine Schleife zu ziehen. Er wußte nicht, was er von diesem massiven Schatten halten sollte, der aus sich heraus existierte.
Eine unsichtbare Kraft schien Colonel Odinsson zu tragen. Er schwebte in der Luft, als habe ihn jemand angehoben und schleppe ihn leicht schwankend auf sein Ziel zu - jenen riesigen Schatten, der etwa doppelt so groß war wie der leichte Kampfhubschrauber!
Einer der beiden Männer, die aus dem Camaro gesprungen waren, ging in Combat-Stellung und schoß. Die orangerote Mündungsflamme sprang aus dem Lauf. Doch die Kugel schien den Unsichtbaren, der den Colonel trug, verfehlt zu haben.
Der CIC-Mann kam nicht noch einmal zum Schuß.
Irgend etwas löste sich aus dem Riesenschatten und jagte mit einer furchtbaren Geschwindigkeit auf den Agenten des militärischen Sicherheitsdienstes zu. Noch ehe jemand begriff, was es war, zerfiel der Mann einfach zu Staub.
Auf dem Highway begannen neugierige Autofahrer zu stoppen.
Fassungslos starrten Augenpaare auf den Staub, der einmal ein Mensch gewesen war. Zwei Männer aus dem Thunderbird schossen jetzt auf das Schwarze, jenen wesenlosen, gigantischen Schatten, der vor ihnen schwebte wie ein mordender Dämon.
Sekunden später waren auch sie Staub.
Jetzt endlich schwang der Helikopter herum. Ohne Rücksicht auf Odinsson zu nehmen, löste der Mann an der Feuerorgel aus. Fünf Raketen jagten in rasender Folge aus den Rohren, zogen ihre Feuerstrahlen hinter sich her und schlugen in das Schwarze ein.
Sie explodierten nicht einmal!
Lösten sich einfach im Augenblick der Berührung auf!
Der Schatten stieg nur um einen halben Meter. Deutlich war zu sehen, daß er sich drehte, um dem Hubschrauber eine andere Seite zuzuwenden. Dann geschah es.
Ein leuchtender Energiefinger spannte eine tödliche Brücke zum Hubschrauber. Leuchtend und dabei doch tief schwarz! Niemand konnte es sich hinterher erklären, alles lief viel zu schnell ab. Der schwarzleuchtende Strahl schlug im Helikopter ein. Sekunden später detonierte die Maschine in einem Inferno aus Feuer und schmelzenden Teilen.
»Invasion von der Wega!« schrie irgend jemand entsetzt. »Die fliegenden Untertassen…«
Auf der Straße entstand ein unentwirrbares Chaos. Nervöse Autofahrer versuchten zu fliehen, andere bremsten. Metall knirschte in Metall, Fahrzeuge verkeilten sich ineinander. Das Schreien und Fluchen von Menschen mischte sich in das nervtötende Gellen der Hupen.
Die beiden überlebenden CIC-Agenten lagen fassungslos zusammengeduckt am Boden und wagten keine Bewegung mehr. Sie beobachteten nur noch und hofften, daß das Furchtbare sie nicht entdecken würde.
Ein paar Meter weiter, so unfaßbar und schrecklich nah, öffnete sich etwas in dem riesigen Schatten. Zwei Unsichtbare kletterten hinein, von denen einer Colonel Odinsson trug.
Dann verblaßte der Schatten jäh, aber im Verlassen setzte er sich gleichzeitig mit enormer Geschwindigkeit in Bewegung und glitt über die beiden Agenten hinweg. Eine eigenartige Vibrationsschleppe folgte dem Unheimlichen, die den beiden Männern das Bewußtsein nahm.
Trümmer und Staub blieben zurück - sowie ein Verkehrschaos.
Und eine lähmende Stille.
***
Professor Zamorra hatte sich erhoben. Er trat an den Rand der Sonnenterrasse und sah nach unten, wo sich eine Halbetage tiefer der Pool befand. Er war gut besucht.
»Sie müssen zielich nah sein«, murmelte er.
Nicole war hinter ihn getreten. Ihre schmalen Hände legten sich auf die muskulösen braungebrannten Schultern des dunkelhaarigen Mannes, der gar nicht wie ein
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