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0175 - Amoklauf der Cyborgs

0175 - Amoklauf der Cyborgs

Titel: 0175 - Amoklauf der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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geformte Waffe in der Hand und richtete sie auf ihn. Der fahle, blaßblaue Blitz löschte Odinssons Bewußtsein aus.
    ***
    »Weißt du, wo sie sich aufhalten?« fragte Nicole Duval. Die aufregend hübsche Französin, Zamorras Lebensgefährtin und Privatsekretärin in einer Person, hatte den Bikini gegen Shorts und Bluse getauscht. Zamorra selbst gab sich weniger offenherzig; er trug Khaki-Hose und Tropenhemd und war dabei, das Amulett möglichst unsichtbar unter dem Hemd zu verbergen.
    »In etwa«, erwiderte er. »Es muß irgendwo im berühmt- berüchtigten Llano Estacado sein.«
    Nicole lachte auf. Ihre augenblickliche Haartracht bestand aus blond und kurz; ihren Tick, wie ein Chamäleon ständig das Aussehen zu wechseln und mit ständig neuen Frisuren, die meist aus Perücken bestanden, aufzukreuzen, hatte sie nie abgelegt wie auch nicht ihr Eigenart, grundsätzlich mit einem prallvollen Koffer vom Château Montagne abzureisen, aber keines der Kleider anzuziehen, sondern als erstes einen Einkaufsbummel vorzunehmen und sich mit neuen Fummeln einzudecken - auf Zamorras Rechnung selbstredend. Der Parapsychologe hatte gehofft, im tropischen Klima von Florida würden sich diese Ausgaben in vernünftigen Grenzen halten, da es sich hier ohnehin nicht rentierte, mehr als eben nötig zu tragen. Weit gefehlt! Nicole hatte zwar wirklich nur Winzigkeiten gekauft wie zum Beispiel einen Satz aus fünf verschiedenen Bikinis, die eher die Bezeichnung Briefmarken verdienten, aber offenbar war das Masse-Preis-Verhältnis hier umgekehrt; je winziger die Sachen waren, desto mehr kosteten sie.
    »Nah bei nennst du das? Llano Estacado… das ist doch diese Wüste in Texas, über die Karl May so viel geschrieben hat?«
    Zamorra nickte. »Der Llano Estacado zieht sich von Texas nach New Mexico hinüber und ist eine äußerst trockene und warme Gegend.«
    »Wem sagst du das? Willst du Eulen nach Athen tragen?« fragte Nicole. »Wir hatten doch vor noch nicht all zu langer Zeit dort zu tun! In der Nähe von Carlsbad, dort, wo sich Asmodis und der Endzeit-Dämon Es’chaton ihr Duell lieferten und wir…«
    Sie brach ab, als sie Zamorras Hände sah, die das Amulett berührten. Sie schluckte unwillkürlich. Damals waren sie irgendwie zu einer Dreiheit verschmolzen, auf eine Weise, die keiner von ihnen jemals wirklich begriffen hatte. Zamorra, das Amulett und Nicole - sie waren in einander übergegangen und hatten ein einziges Bewußtsein gebildet. [2]
    »Beulen nach Athen tragen«, murmelte Zamorra. »Irgendeine Narbe bleibt immer zurück…« Und dann faßten seine Hände nach Nicoles Schultern, zogen das Mädchen zu sich heran, und ihre Lippen fanden sich zu einem Kuß. Seit jenem Abenteuer, in dem es Zamorra nur einem Wunder verdankte, noch zu leben, waren sie sich womöglich noch näher gekommen als jemals zuvor. Die Bewußtseinsverschmelzung hatte ihnen beiden neue Erkenntnisse gebracht Jeder wußte alles über den anderen, es gab keine Schranken und Schwellen mehr zwischen ihnen.
    Schließlich befreite sich Nicole aus dem zärtlichen Griff des Dämonenjägers. »Was machen wir mit Bill?« fragte sie.
    »Bill?« fragt Zamorra verblüfft. »Du lieber Himmel«, und er schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn, »den habe ich ja völlig vergessen… wetten, daß er uns begleitet?«
    »Ich wette mit dir nicht, mein Lieber«, sagte Nicole. »Soll ich ihn anrufen?«
    Zamorra schmunzelte. »Ich bitte darum, Mademoiselle Duval«, sagte er eine Spur zu steif. Nicole lächelte ihm zu. »Sofort, Monsieur le professeur…«
    Ihre schmale Hand griff zum Telefon.
    ***
    »Was soll das heißen?« fragte Joana Rass in diesem Augenblick. »Sie haben es nicht geschafft - warum nicht?«
    Ihr Gesprächspartner erstattete Bericht. Joana Rass’ Stirn umwölkte sich.
    »Unsichtbare, Schatten, die auf Hubschrauber schießen und Menschen, die zu Staub zerfallen - lassen Sie sich etwas Besseres einfallen, Parks! Sie sind betrunken!«
    Parks, einer der beiden überlebenden CIC-Agenten, widersprach am Telefon heftig. »Ich habe es selbst gesehen, wie Odinsson von Unsichtbaren in diesen Schatten getragen wurde und mit ihm verschwand, und das Verkehrschaos auf dem Highway läßt sich auch nicht amtlicherseits ignorieren…«
    Rass wechselte einen raschen Blick mit Sergeant Delger. »Was halten Sie davon?« fragte sie.
    »Wenn ich daran denke, mit welchen Fällen sich der Alte in der letzten Zeit beschäftigt hat… es ist nicht unbedingt von der Hand zu

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