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0175 - Amoklauf der Cyborgs

0175 - Amoklauf der Cyborgs

Titel: 0175 - Amoklauf der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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immense Kraft einsetzen, aber es reichte. Die Tür flog ihm förmlich entgegen, das Schloß war zerstört.
    Der Kommandant begann die eigenartigen Waffen zu verteilen. Dünne, unterarmlange Rohre, die von einer Spirale umlaufen wurden. An der Spitze befand sich ein winziger Projektionsdorn, am anderen Ende Griff und Magazinteil. Schweigend nahm die Chibb die Waffen an sich.
    »Bewaffnet auch die anderen, die noch leben. Wir müssen die DYBBACH aufgeben und aus der unmittelbaren Reichweite der Meeghs entkommen. Denkt daran, daß jene Schattenwesen keine Ehrfurcht vor dem Leben haben.«
    Während Chaala das Schloß des Waffenschrankes aufbrach, hatte Caan nach anderen Bewußtseinen getastet. Als sie jetzt herumwirbelte, stand nacktes Entsetzen in ihren großen, grünen Augen.
    »Chaala… Chaala… außer uns hier lebt noch einer! Ein einziger Chibb, Chaala…«
    ***
    Colonel Odinsson erwachte in einer ihm fremden Umgebung. Die Enge des Wagens war nicht mehr um ihn herum, dafür die weite eines großen Raumes. Er befand sich im Hintergrund in einem fast bequemen Schalensitz und hätte sich darin wohl fühlen können, wären da nicht die stählernen Spangen gewesen, die sich um seine Hand- und Fußgelenke spannten un dem Sitzmöbel eine vertrackte Ähnlichkeit mit einem elektrischen Stuhl gaben.
    »Oh, hinrichten wollen wir Sie nicht, Colonel«, sagte eine kratzende Stimme. »Dazu sind Sie zu wertvoll. Wir haben Besseres mit Ihnen vor.«
    Er sah in die Richtung, aus der die Stimme aufgeklungen war. Unwillkürlich fuhr er zusammen.
    Ein Cyborg hatte gesprochen - einer von sieben, die sich in dem großen Raum befanden, der wie die Kulisse aus einem Science Fiction-Film aussah. Aber neben diesem Cyborg stand ein Wesen, dessen Rasse Odinsson fürchten gelernt hatte.
    Ein Meegh!
    Ein aufrecht gehender Schatten, der selbst keinen Schatten warf! Annähernd waren seine menschenähnlichen Formen zu erkennen, aber damit hörte bereits alles auf. Es gab nur Spekulationen, wie Meeghs wirklich aussahen, jene gefährlichen Dämonen aus einer anderen Dimension.
    Also doch Meegs! durchfuhr es ihn. Aber wie waren sie zur Erde gekommen?
    »Ahnen Sie, wo Sie sich befinden, Colonel?« fragte der Cyborg, ohne seine Stellung neben dem Meegh zu verändern, der ebenfalls unbeweglich verharrte.
    »Ein Spider«, stieß Odinsson hervor.
    »Fast erraten. Ein Beiboot.«
    Odinsson furchte die Stirn. »Und wohin bringen Sie mich?«
    »Sie werden es beizeiten erleben«, erwiderte der Cyborg gelassen. Wer ihn nur von vorn sah und sein Mienenspiel und seine Gestik beobachtete, konnte nicht ahnen, daß das da vor ihm kein Mensch mehr war. Daß es nur noch ein Körper war, dem man in einem magischen Eingriff das Gehirn entfernt und durch einen blauschwarz leuchtenden Kristall ersetzt hatte. Es war Odinsson ein Rätsel, woher immer wieder Cyborgs auftauchen konnten. Jene Unterseebasis im Carpentaria-Golf, in der ein wahnsinniger Meegh seine menschenverachtenden Experimente durchgeführt und die ersten Cyborgs produziert hatte, existierte längst nicht mehr. Odinsson und Zamorra hatten sie damals vernichtet. Und auch die Meegh-Festung in den Tiefen des Tonga-Grabens, auf den Resten des vor Jahrtausenden vergangenen Kontinents Lemuria, war zerstört worden - zerschmettert von Milliarden Gigatonnen Wasser, die über sie hereinbrach.
    Und jetzt waren wieder Cyborgs hier - und Meeghs! Zumindest einer von ihnen, und ein Beiboot seines Dimensionenschiffs!
    Odinsson fuhr sich mit der Zunge über die trocken werdenden Lippen. Woher bekamen die Unheimlichen den Nachschub an Kommandokristallen? Das mußte der Kern des Problems sein. Wenn es gelang, den Ursprung dieser Kristalle zu entdecken und sie zu vernichten, war dem wahnwitzigen Experimentieren mit Menschen ein Ende gesetzt…
    »Sie denken zu viel, Colonel!« schnarrte der Cyborg, der immer noch neben dem Meegh stand und die Bewegungen der anderen Kristallmänner beobachtete. War er der Kommandant des Beibootes?
    Odinsson bedachte ihn mit einer Verwünschung. Daß die Cyborgs neuerdings auch Gedanken lesen konnten und dabei mühelos seine Abschirmung durchbrachen, gefiel ihm gar nicht, noch weniger aber, daß die Meeghs bisher nur in Extremfällen telepathische Fähigkeiten entwickelt hatten und ihnen daher das Basiswissen bei ihren Cyborg-Experimenten fehlen mußte. Wie war es ihnen dennoch gelungen?
    Odinsson kam nicht mehr dazu, seinen Gedankenfaden weiterzuspinnen. Der Cyborg hielt eine eigentümlich

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