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0176 - Der Haß der Verdammten

0176 - Der Haß der Verdammten

Titel: 0176 - Der Haß der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Haß der Verdammten
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Leitung. »Hallo?«
    Ted rief: »Hilfe! - Hotel Louis!«
    Ted hatte nicht die geringste Hoffnung, dass der Mann ihn verstand.
    »Sagen Sie es noch mal«, hörte er den Mann rufen.
    »Hotel…«
    »Ja, Hotel?«
    »Louis.«
    »Louis?«
    »Ja!«
    »Ich verständige die Polizei.«
    Ted schloss die Augen. Neben seinem rechten Ohr tutete monoton der Apparat.
    Es hat keinen Zweck, schoss es durch seinen Kopf. Und wieder tastete er nach der Gabel. Wieder wählte er eine Nummer.
    »Schokoladenfabrik Falbing, guten Tag«, sagte ein Mädchen.
    Ted hatte den Knebel etwas zusammenpressen können: »Bitte, schicken Sie die Polizei - ja, die Polizei in die Fifth - ja, Fifth Avenue, Juwelier Jeffries! Jeffries! Bitte! Schnell!«
    ***
    Wie das Mädchen bei Ealbing auf die Idee kam, das FBI anzurufen, mag der Teufel wissen.
    Es war Zufall, dass ich im Vorbeigehen hörte, wie ein Mann vom Nachtdienst sagte: »Alarm bei Juwelier Jeffries, in der Fifth Avenue.«
    Ich fragte nicht. Ich rannte gleich los und Phil schoss hinter mir her.
    Der Jaguar stand vor dem Eingang des Distriktsgebäudes. Wir preschten los.
    Vor Jeffries Geschäft stoppte ich und wir sprangen heraus.
    Sie hatten es nicht sehr geschickt angestellt, die beiden Gangster aus dem Westen. Anscheinend waren sie ein wenig aus der Übung gekommen.
    Beide standen sie mit dem Rücken zur Tür, nebeneinander und genau in der Mitte des Raumes. Und vor ihnen hinter der Theke stand regungslos der alte Jeffries.
    Joe hatte eine Pistole in der Hand.
    »Hände hoch!«, rief ich.
    Sie drehten sich noch um. Der eine ließ die Kanone fallen. Und dann hoben sie langsam die Hände.
    Draußen heulte eine Sirene, und Polizisten stürmten ins Geschäft. Phil und ich gaben die notwenigen Erklärungen und ließen die beiden Gangster abführen. Anschließend rief ich im Büro an und erkundigte mich, woher der Anruf gekommen war.
    »Schokoladenfabrik Falbing.«
    Es dauerte eine ganze Weile, bis wir über Sprechfunk zum Hotel Louis am Morningside Drive geleitet wurden.
    Die Polizei hatte den Mann schon gefunden.
    Zwei Cops wickelten den jungen Jeffries gerade aus seiner Verschnürung.
    »Wie heißen Sie?«, fragte ich ihn.
    Er hockte auf einem Sessel und blickte mich aus blutunterlaufenen Augen an. »Jeffried, Ted Jeffries!«
    Ich kniete mich vor ihn hin. »Jeffries? Und Sie haben die Polizei alarmiert?«
    »Ich habe aufs Geradewohl angerufen… ich weiß nicht, wer mich hier gefunden hat.«
    »Sie wussten von dem Überfall in der Fifth Avenue?«
    »Natürlich«. Plötzlich lachte er auf. »Es waren doch meine alten Kameraden aus dem Holzfällerlager bei Sulphur… da, da stehen ja noch ihre Gläser.«
    Ich betrachtete ihn. Er sah ziemlich ramponiert aus. »Seit wann sind Sie in New York?«
    »Seit ein paar Tagen«, gab er zögernd zur Antwort.
    Vielleicht war es verrückt, aber ich fragte dennoch: »Sie haben gestern Abend mit Mary Wilkerton gesprochen?«
    Er blinzelte mich aus seinen Augen verblüfft an. »Ja - das ist richtig.«
    Wir nahmen ihn mit.
    Und es war wieder nichts. Der Abenteurer Ted Jeff ries hatte genau das, was auch der Zahnarzt Felton hatte: eine stille Liebe für die schöne Mary Wilkerton. Und vielleicht war es das, was ihn aus dem Mittelwesten nach New York zurückgetrieben hatte. Er war ein paar Tage hier, hatte alte Freunde besucht und gestern hatte er es endlich gewagt, Mary anzurufen. Mary, die er irrsinnig liebte, wie er sagte.
    »Meine Mutter war dagegen, weil ich angeblich zu jung für Mary bin. Und weil ich überhaupt ein Strolch sei…«
    Er erzählte mir die ganze Geschichte, die ich oben berichtete. Wir prüften alles nach. Es stimmte. Wir schickten ihn zu seinen Eltern.
    Der Mann aber, der Peggy Wilkerton ermordet und Harry Wilkerton entführt hatte, geisterte immer noch durch die Riesenstadt…
    ***
    Ich hatte Mister High nach seiner Rückkehr am Samstag Bericht erstattet. Er hatte alle notwenigen Maßnahmen getroffen, und Phil und mich weiterhin beauftragt, das Haus Wilkerton zu beobachten.
    Am Montag ließ ich mich beim alten Wilkerton melden.
    Er begrüßte mich in seiner starren, eigenwilligen Art und bot mir in seinem Rauchzimmer einen Sessel an.
    »Es tut mir leid, dass ich Sie schon wieder stören muss, Mister Wilkerton«, sagte ich.
    Er winkte ab. »Sie stören mich nicht. Wenn ich bedenke, wie sich mein eigener Sohn benommen hat.«
    »Vergessen Sie es«, versuchte ich ihn zu trösten.
    »Haben Sie schon etwas Neues ermittelt?«, fragte er.
    »Leider nicht.

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