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0176 - Der Haß der Verdammten

0176 - Der Haß der Verdammten

Titel: 0176 - Der Haß der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Haß der Verdammten
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Juweliergeschäft noch eine weitere Sicherung eingebaut hatte. Deshalb sagte er: »Es ist noch eine dritte Anlage da. Vor der Tür zum Lagerraum. Wenn man auf die Schwelle tritt, dann klingelt es.«
    »Und?«
    »Weiter nichts«, sagte Ted.
    Plötzlich sah er Joes Gesicht dicht vor sich. Und dann fühlte er die Hände des Banditen um seinen Hals. Immer enger zogen sie sich zusammen. »Noch etwas?«, fragte der Holzfäller.
    »Nein!«, röchelte Ted.
    Endlich ließ der Mann von ihm ab. »So, Jack, roll ihn drüben in den alten Teppich, und dann unter das Bett mit ihm. Und da bleibt er liegen, bis wir wieder hier sind.«
    Jack steckte dem Gefesselten einen Stoffknebel in den Mund und band ihm ein Tuch um den Kopf, dann wickelte er ihn in den alten Teppich, schnürte einen Leinenstreifen aus dem Bettlaken darum und schob die ganze Rolle unter das Bett.
    »Mach’s gut, alter Junge! Wenn alles klappt, sehen wir uns gegen Mittag wieder.«
    Ted hörte, wie die beiden sich noch weiter besprachen.
    »Wie viel Uhr ist es?«
    »Gleich sechs.«
    »Lass uns den Stoff noch austrinken, dann machen wir uns stadtfein. Rasierzeug hat der Kerl ja bestimmt hier.«
    Sie tranken noch eine Weile und zündeten sich Zigaretten an. Dann drehten sie die Wasserhähne auf und wuschen sich.
    Nach eineinhalb Stunden hörte Ted, wie Joe zynisch sagte: »Ich werde unten Bescheid sagen, dass der Herr nicht gestört werden will.« Dann quietschte die Tür und flog ins Schloss.
    ***
    Es musste auf acht Uhr zugehen. Ted dachte daran, dass der Vater jetzt schon im Geschäft war, dass er immer der Erste war. Er würde den Laden aufschließen. Erst nach neun kamen Rohrfeld und Douglas. Das waren die beiden Leute, die das taten, was er, der Sohn, eigentlich hätte tun sollen: Sie leiteten das große Geschäft. Dann würden nach und nach die Verkäuferinnen eintrudeln. Offiziell wurde erst um neun Uhr dreißig geöffnet.
    Natürlich hatte Ted die Beschreibungen der Alarmanlagen nicht genau gegeben. Aber solch alte Gauner wussten meistens, wo die Anlagen in diesen Geschäften saßen.
    Teds Hoffnung war die Selenzelle, die Vater im vergangenen Jahr hatte einbauen lassen. Er konnte sie mit der Berührung einer Stahlleiste, die sich auf der ganzen Länge des Verkaufstisches im Fußboden hinzog, in Tätigkeit setzen. Ein unsichtbarer Lichtstrahl fiel dann quer durch den Raum auf eine ebenfalls gut getarnte Selenzelle. Wenn jemand diesen Lichtstrahl durchbrach, schloss er unbewusst und unbemerkt einen Stromkreis.
    Wie aber, wenn die Männer diese Anlagen kannten? Wenn sie den Vater zurückstießen, ehe er die Leiste erreichte? Wenn er im Augenblick ihres Eintritts gar nicht hinter dem Verkaufstisch stand?
    Ted fühlte, dass ihm der kalte Schweiß auf der Stirn stand. Er wälzte sich hin und her, presste die Arme auseinander und wunderte sich, dass er plötzlich Licht sah.
    Die Teppichverschnürung war gerissen.
    Die beiden Banditen mussten jetzt schon ganz in der Nähe der Fifth Avenue sein.
    Ted rollte sich unter dem Bett hervor. Aber so sehr er sich auch anstrengte, er konnte weder die Handfesseln noch die Schnüre um die Füße lockern. Nicht einmal den Knebel bekam er los.
    Er rollte sich keuchend und stöhnend bis zum Nachttisch. Ganz dicht vor seinen Augen baumelte die Telefonschnur.
    Wenn er sie mit sich fortzerren könnte?
    Er wälzte sich weiter, kam mit der Schulter an die Schnur und fühlte, während er sich weiterrollte, dass sie sich spannte.
    Das Telefon fiel krachend neben ihm auf den Boden. Der Hörer lag neben seinem Kopf.
    Die Finger seiner Rechten tasteten nach der Wählscheibe, drehten verschiedene Buchstaben und Zahlen.
    »Kaufhaus Macy«, meldete sich die frische Stimme eines Mädchens.
    Ted drückte seinen Kopf so nahe wie möglich an die Sprechmuschel. »Hilfe«, sagte er. Es hörte sich an wie das Röcheln eines Sterbenden.
    »Hilfe! Polizei! Hotel…«
    Es machte Klick. Das Mädchen hatte eingehängt.
    Ted rieb sich seinen schmerzenden Schädel an dem Fuß des Nachtschränkchens, aber das Knebeltuch ließ sich nicht lockern.
    Wieder tasteten seine Finger nach der Gabel, drückten sie nieder und wählten blind irgendeine Nummer: »Paddington«, meldete sich eine Frauenstimme.
    »Hilfe«, schrie Ted wieder aus Leibeskräften. Und es klang nur wie ein ersticktes Röcheln.
    Zu seiner grenzenlosen Verblüffung hörte er, wie die Frauenstimme sagte:
    »Du, Tim, ich glaube, da hat jemand um Hilfe gerufen!«
    Eine männliche Stimme war in der

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