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0177 - Der Untergang des 2. Imperiums

Titel: 0177 - Der Untergang des 2. Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Depots sah den Polizeichef verständnislos an.
    ,,Ich weiß nicht, was du meinst. Ich weiß nichts von einem Terraner. Ich habe noch nie in meinem Leben einen gesehen."
    „Du lügst!" schrie Bendrix aufgebracht. Er hatte hinter seinem Tisch Platz genommen und spielte mit einem Schreibstift. „Du weißt, daß ich Methoden habe. Gute Methoden. Nicht gut für dich."
    „Du hast kein Recht, mich so zu behandeln, Bendrix. Ich bin Wissenschaftler und Leiter des Depots. Mir untersteht der ,Block der fünften Wachsamkeit. Ich bin für alles verantwortlich, was dort geschieht. Hätte es dort einen Terraner gegeben, so wüßte ich es."
    „Vielleicht willst du es nicht wissen."
    „Warum? Ich bin Gataser, und ich würde jeden Terraner sofort ausliefern oder töten." Bendrix beugte sich vor. „Du hast gehört, wie die Terraner unseren Molkexpanzer unwirksam machen. Ist dir nie der Gedanke gekom- men, etwas dagegen zu unternehmen?"
    „Meine Leute arbeiten Tag und Nacht an dem Problem, Wir haben einen Hinweis erhalten.
    Vielleicht gelingt es uns, die Methode der Terraner herauszufinden und ein Gegenmittel zu entwickeln."
    „Wird auch Zeit", knurrte Bendrix. Er stellte plötzlich bei sich fest, daß er gar nicht erfreut über den angeblichen Fortschritt des Wissenschaftlers war. War er einer charakterlichen Schwäche erlegen? Hegte er persönliche Haßgefühle gegenüber Harprex?
    Davon durfte er sich auf keinen Fall leiten lassen. Es gab einen Terraner! Wo war er? „Wer hat den Terraner angeblich gesehen?" fragte Harprex, als habe er die Gedanken des anderen erraten. „Stelle mich ihm doch gegenüber, dann müßte er mir ins Gesicht lügen."
    „Lügen!" sagte Bendrix mit deutlicher Drohung in der Stimme. „Das ist es! Ich werde feststellen, ob du lügst. Wir haben da ganz wunderbare Geräte, von euch selbst entwickelt."
    „Du kannst mich nicht..."
    „Doch, ich kann!" Bendrix erhob sich. „Ich werde auch!" Er kam nicht mehr dazu, seine Absicht in die Tat umzusetzen, denn genau in diesem Augenblick materialisierten Gucky und Ras in dem Zimmer. Sie entstanden so plötzlich aus dem Nichts, daß Bendrix nicht mehr dazu kam, auf den Knopf der Alarmanlage zu drücken oder die Waffe vom Tisch aufzunehmen.
    Ras war mit einem schnellen Schritt bei ihm und umfaßte ihn so von hinten, daß er die Arme nicht mehr bewegen konnte. Gucky watschelte zum Tisch und nahm die kleine Strahlpistole an sich.
    „Aha, hübsche Offiziersausführung, wenn ich nicht irre", kicherte er und klopfte Harprex auf die Schulter. „Fein gemacht, alter Gemüseteller. Schade, du weißt ja gar nicht, wie brav du bist." Er wandte sich an Bendrix, der ihn natürlich nicht verstehen konnte, weil er nicht konditioniert war. „Und nun zu dir, Flachkopf. Du denkst, du bist besonders schlau, was? Warte nur, wir werden dich noch schlauer machen. Du wirst sogar so schlau werden, daß du unsere Bömbchen ins Depot bringst, und zwar mit einem Eifer, der erstaunlich sein wird. Gib mir deine Pfoten, los!"
    Bendrix schlotterte an allen Gliedern. Er hatte noch immer nicht die Tatsache verdaut, daß zwei so ungleiche Wesen einfach aus dem Nichts auftauchten und sich aufführten, als seien sie die Herren des Planeten. Sie sprachen eine Sprache, die er nicht verstand. Aber Harprex schien sie zu verstehen. Der Wissen- schaftler benahm sich so, als tauchten bei ihm andauernd fremde Gestalten aus dem Nichts auf. „Los, Ras, nimm du den Polizei- onkel. Ich kümmere mich um den armen Kerl hier." Er nahm Harprex Hand. „Zurück wirst du allein finden, hoffe ich. Und dann werden wir ein paar Stunden schlafen." Als sie in seiner Kabine rematerialisierten und die beiden Gataser der Obhut Kitais übergeben hatten, fügte Gucky vorsichtshalber hinzu: „Du in deiner Kabine und ich in der meinen." Worauf er gleich losmarschierte, um die ahnungslose Iltu brutal aus dem Schlaf zu reißen und in seine Kabine zurückzubringen. Grinsend kroch Ras in sein ange- wärmtes Bett.
    „Heute ist der 1. Mai, Terra-Zeit", sagte Captain Karl Moteli am dritten Morgen nach ihrer Landung auf Gatas und runzelte die Stirn. „Es wird Zeit, daß endlich etwas geschieht. Wir tun so, als gehöre uns alle Zeit der Welt."
    „Ein Roman von Kuttner", murmelte Gucky verträumt und schnalzte genußvoll mit der Zunge. Dann schien er wie aus einem Traum zu erwachen. „Von wegen, alle Zeit der Welt! Was sagst du, Karl? Der erste Mai? Tag der Arbeit also! Gut, es wird ein Tag der Arbeit - aber für die Gataser.

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