0177 - Der Untergang des 2. Imperiums
zog ihm eine kleine Pistole aus der Tasche. „Nun?" fragte Gucky stolz und baute sich mit triumphierender Miene vor Noir auf. „Was sagst du nun, Andre?
War das eine prompte Bedienung oder nicht?"
,,War auch höchste Zeit!" Noir zeigte auf Gogol. „Der Kerl hat mich im Stich gelassen. Der Block muß nicht stark genug gewesen sein.",,Verpaß ihm einen neuen", riet Ras. „Wenn jetzt jemand kommt, sind wir geliefert." Während sich Noir Gogol und den Wissenschaftler vornahm und sie konditionierte, untersuchten Ras und Gucky den Raum. Er enthielt zahlreiche Nachrichtengeräte, mit denen man sämtliche Kommandostellen der Flotte und Poli- zei erreichen konnte, ebenso wie die Regierung und Verwaltung. Es war gut, wenn der Chef-Wissenschaftler bald wieder seinen Platz einnahm, damit er eventuelle Kontaktwünsche erfüllen konnte. Wenn er einen Anruf nicht be- antwortete, konnte das zu unliebsamen Komplikationen führen. „Bist du soweit?" fragte Gucky leise. Noir gab keine Antwort. Er nickte nur. Gogol war inzwischen zu seinen drei Gatasern getreten.
Seine ganze Haltung verriet, daß er wieder völlig unter dem Einfluß eines starken Hypnoblocks stand. Der Wachoffizier verhielt sich neutral. Er würde jeden Befehl, den Noir ihm gab, anstandslos ausführen.
Damit war das Molkex-Depot schon halb in der Hand der Terraner. Die Frage war nur, wie man die Bomben hierherbringen sollte. Sicher, es gab drei Teleporter, sogar vier, wenn man Iltu mit hinzurechnete. Aber es waren auch mehr als tausend kleine Bomben. Ein langwieriges Manöver. Viel einfacher wäre es, wenn man die Bomben auf Transporter laden und hierherbringen konnte.
Und genau das war es, was Gucky insgeheim plante.
Bendrix war Polizeichef der Stadt, die - frei übersetzt - etwa „Molkex-City" hieß. Er war ein Gataser, und ein Terraner hätte ihn nicht von einem anderen Gataser unterscheiden können. Alle Blues sahen für ihre Begriffe gleich aus. Vielleicht hätte die Uniform gewisse Hinweise geben können, aber wer kannte schon die Uniformen der Gataser so genau? Die Meldungen über die sich langsam abzeichnende Niederlage überstürzten sich. Bendrix saß in seinem Büro. Der Krieg war Sache der Militärs, richtig Ihn ging er eigentlich nichts an. Aber er machte sich doch Sorgen.
Warum unternahm denn die Regierung nichts? Gab es nicht genug fähige Wissenschaftler, die an einer Verbesserung der Waffen arbeiten konnten? Und Molkex? Lagerten im Depot nicht zehn Millionen Tonnen des wertvollen Stoffes? Ließ sich denn damit nichts anfangen? Manchmal hatte Bendrix das Gefühl, als liefe auf Gatas nicht mehr alles so, wie er es gewohnt war. Seine Informa- tionskanäle waren oft verstopft, und einige seiner besten Beamten waren seit Tagen spurlos verschwunden. Er würde eins seiner vier Augen verwetten, daß bereits terranische Agenten auf Gatas gelandet waren. Das war schon früher geschehen, wußte er. Aber diesmal würden sie in Molkex-City sein. Vielleicht draußen auf dem Raumhafen? Oder schon in der Stadt?
Bendrix starrte wütend auf den Schirm seines Bildgerätes. Es war schon lange Nacht, aber für ihn gab es keinen Feierabend mehr. Draußen kämpfte die Flotte ihren großen Kampf. Vielleicht war es ihr letzter. Seit die Terraner den Schiffen - den Schutz des Molkexpanzers raubten, waren sie zweifellos die überlegeneren.
Natürlich, die Wissenschaftler! Bendrix Überlegungen kehrten zum Ausgangspunkt zurück. Die Wissenschaftler mußten den Ausweg finden! Wer sonst? Entschlossen drückte er auf einen Knopf. Der Bildschirm begann langsam aufzuglühen, dann erschien ein Gesicht auf ihm. „Ich mache mir Sorgen", sagte Ben- drix ernst, als der aridere ihn fragend ansah. ,,Ich fürchte, wir tun nicht alles, was in unseren Kräften steht."
„Wie meinst du das, Bendrix?"
„Ich meine in erster Linie den Leiter des Depots, Gorha.
Den Chef-Wissenschaftler! Er sitzt an der Quelle, aber er tut nichts. Meinst du nicht, ich sollte ihm eine harte Aufforderung zukommen lassen? Erster Grad." Der Gataser auf dem Bildschirm schwieg einige Sekunden. Bendrix sah an ihm vorbei in das Zimmer. Er erkannte noch einige einflußreiche Mitglieder der Regierung, die ebenfalls keine Ruhe gefunden hatten. Der Regierungschef war nicht zugegen. Gorha selbst hatte jedoch alle Vollmachten, wenn es um Aktionen der Polizei ging. Er war Innenminister. „So, der Chef-Wissenschaftler? Du meinst, er tue nicht alles, was in seinen Kräften stünde? Also gut. Befrage ihn.
Aber sei
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