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0178 - Die Todeskandidaten von Akon

Titel: 0178 - Die Todeskandidaten von Akon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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letzten Endes zu einer Explosion des Wesens.
    Das Überraschende daran war, daß die Explosion sich in einem Ausbruch reiner Hyperenergie äußerte. Der Blitz, der den Tod eines jeden Schreckwurms begleitete, war nichts weiter als eine Randerscheinung. So, wie die im Grunde genommen vier- dimensionale Energieentfaltung einer Bombenexplosion einen Randeffekt im komplexen Energiebereich erzeugte, so führte der komplexe Energieausbruch einer Schreckwurmexplosion ein vierdimensionales Streufeld als Randerscheinung mit sich. Das Streufeld erzeugte elektromagnetische Strahlung im sichtbaren Bereich des Spektrums. Das war der Blitz.
    Jetzt, da er die Lage klar erkannte, begann Fred sich zu fragen, was er mit der neuen Erkenntis anfangen könne. Brachte es ihnen irgendwelchen Nutzen, daß die Schreckwürmer die Kernbrände zu löschen versuchten und dabei explodierten? Es war möglich, daß die Hyperenergie-Ausbrüche von weit entfernten Schiffen der terranischen Flotte eher geortet würden als die Serie der Kernbrände auf Tombstone. Das mochte dazu führen, daß die Rettungsschiffe früher hier eintrafen, als sie bislang angenommen hatten. Wie schwerwiegend aber würde der Unterschied sein? Vielleicht ein paar Stunden, entschied Fred.
    Er warf einen Blick auf das Außenthermometer. Es zeigte siebzig Grad. Das Gras draußen war braun geworden und fing an zu qulamen. Sie durften nicht mehr viel Zeit verlieren. In einer Viertelstunde würde der Sturm so stark werden, daß sie vom Boden nicht mehr abkamen. Sein Entschluß war gefaßt. Sie mußten hier weg, und zwar so schnell wie möglich. Was sie brauchten, war ein Platz, der wenigstens zweihundert Kilometer weit von der Grenzlinie des nächsten Kernbrandes entfernt war.
    Nur dann hatten sie noch eine Chance, den Hypersender rechtzeitig und mit dem Höchstmaß an Leistung in Betrieb zu setzen. Er kletterte selbst nach hinten zum Generatorenraum, um sich zu vergewissern, daß die ursprünglichen Anschlüsse wiederhergestellt worden waren. Dann nahm er Lesters Platz hinter dem Pilotenpult ein, und während Lester und Jay noch über die merkwürdigen Schreckwurmexplosionen diskutierten, hob er das Boot vorn Boden ab und lenkte es seitwärts an dem neuen Kernbrand vorbei nach Norden. Der Sturm machte ihm zu schaffen, aber das Boot erwies sich als stärker. Fünfzig Kilometer nördlich des Explosionsortes überflogen sie einen Meeresarm. Von da an hielt Fred die Maschine nach Nordosten, um den im Westen liegenden Ozean zu vermeiden. Jay und Lester hatten -inzwischen eingesehen, daß das Problem der Schreckwürmer zwar von außergewöhnlichem wissenschaftlichen Interesse sein mochte, jedoch hinter der Forderung nach der eigenen Sicherheit im Augenblick zurückzustehen habe. Sie stiegen nach hinten, um die nötigen Vorbereitungen für den Umbau des Senders zu treffen.
    Wenige Kilometer nordöstlich des Meeresarms erhob sich eine Kette hoher, schneebedeckter Berge aus der Ebene. Es schien sich um einen Gebirgsstock zu handeln, der kreisförmig eine etwa fünfzig Kilometer durchmessende Hochebene umgab. Ein paar Sekunden lang zog Fred in Erwägung, das Boot auf der Hochebene zu landen. Dann jedoch wurde ihm klar, daß sie dort oben weniger Aussichten hätten, den Auswirkungen einer Bombenexplosion zu entgehen als unten in der Ebene. Er lenkte das Boot daher 'auf den Fuß der Bergkette zu und ließ es auf einer flachen Kuppe des hügeligen Vorlands aufsetzen.
    Dann eilte er nach hinten, um Jay und Lester bei den Arbeiten am Sender zu helfen. Sämtliche energieverbrauchenden Aggregate des Bootes wurden von den Generatoren abgekuppelt.
    Sie brauchten jedes Kilowatt. Selbst das Orterfeld existierte nicht mehr. Mochten die Schreck-würmer kommen! Es war vermutlich nicht schlimmer, im Gluthauch eines erzürnten Schreckwurms zu sterben, als von der Hitze des Kernbrandes allmählich umgebracht zu werden.
     
    *
     
    Sie hatten die Bomben verlegt, insgesamt achtundzwanzig. Zwei Tage waren dabei vergangen, und sie hatten außer den Polarregionen den ganzen Planeten zu sehen bekommen.
    Es war eine fruchtbare Welt. Sie hatten keine Zeit gehabt, mehr als oberflächliche Beobachtungen anzustellen. Was sie sahen, überzeugte sie jedoch, daß sie es hier beliebig lange aushalten könnten, notfalls sogar ein ganzes Leben lang. Ak hatte Adan und Kerim inzwischen mitgeteilt, welche Aussichten sie nach seiner Ansicht besaßen. Kerim war, mit einem Seitenblick auf Adan, von der Aussicht, den Rest seiner

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