Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0178 - Die Todeskandidaten von Akon

Titel: 0178 - Die Todeskandidaten von Akon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Jetzt rufen Sie die erste Station... wieviel Mann Besatzung?"
    „Fünfundvierzig."
    „Die Leute sollen einzeln hereinkommen, die Waffen am Lauf gefaßt, und die Blaster hier auf den Boden werfen. Danach werden sie sich in die Quartiere der Freiwache begeben und auf weitere Anweisungen warten. Erklären Sie den Leuten, ein Stoßtrupp von fünfzig Terranern hätte das Schiff kurz vor Beginn der Transition geentert. Los, fangen Sie an!" Themul zögerte nicht länger. Er nahm das Mikrophon zur Hand und gab den ersten Befehl zur Niederlegung der Waffen. Fred beobachtete ihn scharf. Themuls Widerstand war endgültig gebrochen. Wortgetreu befolgte er die Anweisungen. Zehn Minuten später erschienen vor dem Schott des Kommandostands die ersten Mannschaften der Gefechtsstationen und lieferten ihre Waffen ab. Die weitere Übernahme des Schiffes ging reibungslos vonstatten.
     
    *
     
    „Und was, wenn ich fragen darf, haben Sie nun weiter mit uns vor?" Themul fühlte sich offenbar als ein Mann, der seine Verpflichtungen erfüllt hatte. Mit diesem Gefühl war seine Arroganz zurückgekehrt. Der Kommandostand war leer. Offiziere und Mannschaften des Schiffes waren in den Räumen der Freiwache eingesperrt. Lester hatte soeben eine Standortbestimmung vorgenommen. Jay kontrollierte mit Hilfe des Interkom-Systems das Verhalten der sechshundert Gefangenen.
    „Das", gab Fred offen zu, „weiß ich selbst noch nicht so genau.
    Infolge unserer Berechnungen befinden wir uns rund dreißig Lichtjahre von Akon entfernt. Es wäre vermutlich ein leichtes, das Schiff bis auf etwa ein halbes Lichtjahr an Akon heranzubringen und Sie mitsamt Ihren Leuten in Beibooten abzusetzen. Mit Ihren Leuten werde ich das vielleicht auch tun. Lediglich die zur Handhabung des Schiffes notwendige Mindestbesatzung muß zurückgehalten werden. Was Sie jedoch anbelangt, habe ich andere Pläne." Themul konnte seine Überraschung nicht ganz verbergen. „Mich?" fragte er. Fred nickte. Dann wandte er sich um und gab Lester einen Wink. Das Gespräch war so laut geführt worden, daß unten im Kommandostand jedes Wort gehört werden konnte. „Weiß schon!" rief Lester zurück. „Wird sofort gemacht."
    Er lief zum Schott, öffnete es und ging hinaus.
    „Ja, Sie", wandte Fred seine Aufmerksamkeit wieder Themul zu.
    „Wie ich mich aus meinem Unterricht erinnere, gibt es ein altes akonisches Gesetz, das jeden, der sich das Recht anmaßt, über Leben und Tod eines oder mehrerer Mitmenschen nach eigenem Gutdünken zu entscheiden, mit schwersten Strafen bedroht. Ist das nicht so?" Themul gab das zu, verwirrt, offenbar völlig ungewiß, worauf Fred hinauswollte. „Ein solches Gesetz gibt es", sagte er. „Natürlich schließt es Richter aus."
    „Aber Sie sind kein Richter, nicht wahr?" fragte Fred. „Nein", antwortete Themul verblüfft. „Und dennoch haben Sie sich das Recht angemaßt, über das Leben dreier zwar verurteilter, aber mittlerweile unter gewissen Bedingungen begnadigter akonischer Bürger nach eigenem Belieben zu entscheiden!" Themul wich zurück.
    „Das ... das ist nicht wahr!" stammelte er. Fred ließ nicht locker.
    „Entweder in diesem Schiff oder an Bord des Bootes, auf dem sich die drei Unglücklichen befanden, wird es Bandaufzeichnungen der Gespräche geben, die Sie über die Abhöranlage führten.
    Glauben Sie, daß solche Beweismittel vor einem akonischen Gericht ausreichen werden?"
    Themul war bis zu seinem Sessel zurückgewichen und suchte an der Lehne Halt. Aus seinen Augen starrte das nackte Entsetzen.
    „Nein!" schrie er. „Das Boot... das Boot ist längst vernichtet! Sie können nicht..." Er ließ den Kopf vornübersinken und barg das Gesicht in den Händen. „Doch, ich kann", sagte Fred hart. „Sehen Sie sich um!" Das Schott hatte sich wieder geöffnet. Ak, Adan und Kerim kamen herein. Themul richtete sich langsam auf und sah sich um. Als er die drei Eintretenden erblickte, schien er zu Stein zu erstarren. Kerim war der erste, der ihn sah. „Haltet ihn!" schrie er. „Haltet ihn fest! Das ist der Augenblick, auf den ich seit einer Ewigkeit warte!" Mit langen, weiten Schritten kam er die Treppen herauf. Themul erwachte aus seiner Starre. Er sah die Gefahr kommen und wandte sich mit ,einem schrillen Schrei zur Flucht.
    Aber Kerim holte Themul ein und packte ihn an der Schulter. Er zog ihn mit einem Ruck herum, holte mit dem rechten Arm weit aus und landete einen schmetternden Schlag gegen Themuls Kinn.
    Themul kippte nach hinten über

Weitere Kostenlose Bücher